Stefan, dazu kennen wir uns schon zu intensiv.
Wenn ich aber von heute erzähle, ist das andere für mich alles Brimborium. Meine Kollegin und ich haben immer noch eine Riesenwut auf Pfleger eines Krankenhauses.
Meine Kollegin ist hauptberuflich Altenpflegerin, im BRK Fahrdienst und auch im Rettungsdienst tätig.
Wir hatten eine Fahrt von 100 km. Zu fahren war eine Patientin in eine Pflegeheim, die dement ist und außerdem an einer Ferse einen
Dekubitus hatte, der verbunden war. Bei WIKI ist es schon extrem dargestellt. Aber dies ist immer sehr schmerzhaft und zu 99% immer ein Pflegefehler, weil ein unbeweglicher Patient nicht regelmäßig umgelagert oder auf speziellen Matratzen gelegt wird, die druckentlastend sind.
Als erstes hat meine Kollegin die Beine mit eingerollten Handtüchern so angehoben, dass kein Druck mehr auf der Ferse war. Vom Krankenhauspersonal kam da nichts.
Nach ca. 25 km auf der Autobahn meinte meine Kollegin, die Frau B. muss sehr starke Schmerzen haben. Sie jammerte, aber die Kollegin mit ihrer Erfahrung hatte die Ursache schon richtig erkannt. Als eine Raststätte kam meinte sie dennoch fahr weiter. 5km später: Fahr raus bei nächster Gelegenheit. DAs Jammern ist ihr, die hauptberuflich diese Dinge kennt, so an die Nieren gegangen - sie saß ja bei der Patientin hinten - dass sie den Begleitbrief geöffnet hat. Da stand drin, dass Frau B. am Gesäß auch ein Dekubitus hat. Die Frau muss Schmerzen ohne Ende gehabt haben. Wir haben dann mit Bordmitteln (Zewarollen, Rollen von Laken usw.)versucht sie so zu lagern, dass sie nicht mehr so starke Schmerzen hat.
Wir haben auch dem Sohn, der auf seine Mutter im Pflegeheim wartete, gesagt, dass wir uns nicht mehr zu helfen wussten und nachgeschaut haben, was seine Mutter hat.
Stefan das ging uns beide - und auch ich habe schon viel erlebt - an die Nieren. Das hätte nicht sein müssen. Glaube mir die Fahrt über lange Strecken liegend ist schon ohne Dekubitus kein Zuckerlecken. Eigentlich sind Liege und Fahrzeug gar nicht für solche Fahrten konstruiert.