Markus, da hast Du etwas fehlinterpretiert:
Ich habe hier wirklich die ganzen Mißstände deutlichst mitgeteilt.
Wenn ich da so Sprüche höre nach dem Motto - Ihr müßt das selber organiesieren, obwohl Du weißt, daß wir keinerlei Lobby haben,
dann finde ich das ehrlich gesagt auch ein wenig ignorant, denn:
1) Ich habe Dir beschrieben, was ich schon alles versucht habe
2) Jedem Arbeitnehmer könnte es selber ganz schnell so gehen,
wie den jetzigen Arbeitslosen
3) Die Steuergelder, also auch Deine Zahlungen, werden sinnfrei
verschwendet.
Das sind für mich Punkte, die auch die Arbeitnehmer angehen müssen
und wer nun behauptet, so wie Du, daß ginge ihn nichts an,
der hat irgendetwas nicht begriffen - sorry.

kannst du deine letzten beiden unterstellungen bitte mal beweisen, wann ich wo solches gesagt oder behauptet hätte ?
Immer mit der Ruhe...
im Grunde sind wir doch alle (auch Ihr Beiden) einer Meinung...
Nur die persönlichen Vorgehensweisen sind anders.
Davon mal abgesehen denke ich auch, das es nichts bringt, auf Hilfe oder Verständnis von Außen zu warten. Wenn sich was ändern soll (und am besten erst mal die persönliche Situation), muss man erstmal kurzfristig denken, den eigenen Karren aus dem Dreck ziehen. Erst dann kann man sich an das große, übergeordnete Problem machen. Denn wie soll ich an der allgemeinen Situation etwas ändern können, wenn mir selbst die Scheiße bis zum Hals steht? und die zur Verfügung stehende Energie zu teilen, bringt auch nichts, denke ich... lieber alles in eine Sache stecken, aber nacheinander.
Und Ihr beiden zieht am selben Strang... nur an unterschiedlichen Stellen.

picco: keine angst, bin nicht sauer.
stefan,
wenn ich schreibe "die", dann heisst das noch lange nicht, dass ICH nicht zuhöre. schliesslich schreibe ich hier !
p.s.: mein bruder, jetzt 59, ist seit zehn jahren arbeitslos. kann das also durchaus alles ein wenig nachempfinden.
(22.07.2009, 12:53)Stones schrieb: [ -> ]Zitat:stefan, hör auf nach den anderen zu rufen ! die werden nicht zuhören.
Und das ist IMHO der springende Punkt, Stefan! Markus hat
nicht geschrieben, daß
er nicht zuhört - sondern ich interpretiere das so, daß man sich als Arbeitsloser wenig Hoffnung machen soll, daß jemand auf die Hilferufe reagiert (denn letztendlich bist du ja nur einer unter vielen), sondern daß nur Selbstinitiative weiterhelfen kann...
Das dürfte noch nicht mal auf dich direkt gemünzt sein, sondern eher generell auf die Situation der Arbeitslosen!
Edit: Zu spät - aber scheine ich doch richtig interpretiert zu haben...

(22.07.2009, 13:12)Lion13 schrieb: [ -> ]Das dürfte noch nicht mal auf dich direkt gemünzt sein, sondern eher generell auf die Situation der Arbeitslosen!
genauso interpretiere ich das auch...
...und genauso meinte ich auch meine Ausführungen, auch ich wollte niemanden direkt ansprechen.


Dann bitte ich um Entschuldigung für die Fehlinterpretation, Markus.
Dennoch verstehe ich diese Gleichgültigkeit vieler Arbeitnehmer
nicht, Gründe habe ich ja genannt.Die Solidarität mit den
Betroffenen müßte erheblich größer werden, nur so kann man etwas erreichen.
zero problem

(22.07.2009, 13:18)Stones schrieb: [ -> ]Dennoch verstehe ich diese Gleichgültigkeit vieler Arbeitnehmer
nicht, Gründe habe ich ja genannt.Die Solidarität mit den
Betroffenen müßte erheblich größer werden, nur so kann man etwas erreichen.
denen ist leider das hemd näher als die hose.
die gewerkschaften agieren deshalb auch nur für die, die noch arbeit haben. sie negieren sogar die verantwortung für die sehr hohen gehaltsabschlüsse der '70ger. die sind aber ein grund für die rationalisierungswelle.
(22.07.2009, 13:19)premiumhifi schrieb: [ -> ]denen ist leider das hemd näher als die hose.
Das kann ich aber auch niemandem übel nehmen, wenn ich ehrlich bin.
Ich habe da vielleicht eine etwas radikale Einstellung, aber jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich.
Das soll nicht bedeuten, das mir andere Egal sind, oder das ich nicht helfen würde, wenn ich gefragt werde(und auch wirklich helfen kann).
Ich gebe aber zu: Diese Hilfe geht bei mir nur soweit, das ich selber keine bedeutenden Nachteile daraus ziehe.
In erster Linie bin ich bestrebt, meine eigene kleine Welt in Ordnung zu halten. Wenn da keine Baustellen mehr sind, kann ich mich um größeres kümmern.
Und das Schlimme ist, daß die Gewerkschaften äußerst niedrige Löhne
teilweise selbst abgesegntet haben.
Man muß sich wirklich fragen, ob die nicht alle korrupt sind und
das ist wirklich sehr sehr traurig.

(22.07.2009, 13:19)premiumhifi schrieb: [ -> ]die gewerkschaften agieren deshalb auch nur für die, die noch arbeit haben.
Ich gehe sogar soweit, das ich behaupte: Von Gewerkschaften erwirkte und erkämpfte Vorteile sollten nur für die gelten, die auch in der Gewerkschaft organisiert sind, sprich Mitglied sind.
Wer nicht aktiv (und sei es nur durch die Mitgliedschaft) daran mitarbeitet, sollte auch als Trittbrettfahrer keine Vorteile geniessen.
Das ist dasselbe wie bei Wahlen: Wer erst gar nicht wählen geht, und somit noch nicht einmal von seinem (wenn auch sehr kleinen) Recht gebraucht macht, mitzubestimmen, der hat auch nacher nicht das geringste Recht, sich auch nur über irgendwas aufzuregen.
Das ist sicherlich einerseits richtig, Torsten.
Auf der anderen Seite geht die Wahlbeteiligung ständig bergab
und das liegt einfach an der Politikverdrossenheit, weil die
Leute den Parteien nicht mehr trauen und dies leider vollkommen
zu recht.
(22.07.2009, 13:30)Stones schrieb: [ -> ]Und das Schlimme ist, daß die Gewerkschaften äußerst niedrige Löhne
teilweise selbst abgesegntet haben.
Man muß sich wirklich fragen, ob die nicht alle korrupt sind und
das ist wirklich sehr sehr traurig. 
Du kannst aber auch nicht immer mit dem Kopf durch die Wand, Stefan... wenn man bei seinen Verhandlungen merkt, das man höhere Löhne nur auf Kosten von Arbeitsplätzen durchsetzen kann, eine Beschäftigungskontinuität oder -Steigerung aber nur mit kleineren Löhnen oder oder zumindest ohne Steigerung... dann hast du nicht wirklich die Wahl.
Wir leben in einem halbwegs freien Land. Das hat viele Vorteile. Allerdings auch den Nachteil, das du keinen Arbeitgeber wirklich zu etwas zwingen kannst. Auch dessen entscheidungen sind im Rahmen der Gesetze frei.
Tja und eben diese Gesetze öffnen den AG Tür und Tor zur Ausbeutung
vieler Arbeitnehmer.

(22.07.2009, 13:36)Stones schrieb: [ -> ]Das ist sicherlich einerseits richtig, Torsten.
Auf der anderen Seite geht die Wahlbeteiligung ständig bergab
und das liegt einfach an der Politikverdrossenheit, weil die
Leute den Parteien nicht mehr trauen und dies leider vollkommen
zu recht.
Natürlich. Aber wenn ich nicht wähle, und damit meine (zwar winzig kleine) Möglichkeit der Einflußnahme nicht nutze, darf ich mich nachher auch nicht über das Ergebnis aufregen. So einfach ist das in meinen Augen.
Tja, man muß eben aus seiner Sicht das kleinere Übel wählen,
da gebe ich Dir recht.Aber es ist wirklich sehr viel aus dem Gleichgewicht
geraten und das kann man nicht über Jahre aussitzen, wie die in Berlin,
sondern da gilt es, endlich manl zu handeln.
(22.07.2009, 13:38)Stones schrieb: [ -> ]Tja und eben diese Gesetze öffnen den AG Tür und Tor zur Ausbeutung
vieler Arbeitnehmer.
Es liegt nicht an den Gesetzen. es liegt an der menschenverachtenden Einstellung und der fehlenden sozialen Kompetenz der Führungskräfte. Da kann auch der Gesetzgeber nichts dran ändern. Wer ausbeuten will, der beutet aus... egal, wie das Gesetz aussieht.
wahlem ändern zu dem nicht viel , denn die schulden umverteilen und einzelnen sparten geld weg nehmen kann jede partei . grundsätzliche änderungen die die wirtschaft an kurbeln und uns entlasten macht keiner .
(22.07.2009, 13:43)hifiologe schrieb: [ -> ]wahlem ändern zu dem nicht viel , denn die schulden umverteilen und einzelnen sparten geld weg nehmen kann jede partei . grundsätzliche änderungen die die wirtschaft an kurbeln und uns entlasten macht keiner .
Wie ich schon sagte:
Eine gesunde Volkswirtschaft funktioniert. Auch ohne Politik. Die kann nur Schaden begrenzen, allerdings erst dann, wenn die Wirtschaft bereits versagt hat.
Das Problem ist meiner Meinung nach in der Unfähigkeit der Manager und Führungskräfte zu suchen.
Dazu fällt mir folgende Geschichte ein:
Ich kenne jemanden, der war vor kurzem in einem kleinen norwegischen Fischerdorf. In der Gastwirtschaft im Ort sprach er auch mit den Einheimischen über die Weltwirtschaftskrise, und auf die Frage, ob sie die spüren würden, sagten sie nur "Nein, wir haben davon gehört, aber wir merken davon nichts." Und er fragte sie auch, ob sie denn nicht doch Angst hätten, das auch sie bald betroffen sein würden. Darauf bekam er die Antwort: "Nein, wir haben keine Angst. Wir handeln hier schon seit Jahrhunderten nache einem simplen Motto: Versuche nie mehr zu sein, als Du bist... und mach niemals Geschäfte, von denen du nichts verstehst."
Diese geschichte ist übrigens wahr.
Wenn unsere Führungskräfte und Manager danach handeln würden, wäre alles halb so schlimm.
Zitat:Es liegt nicht an den Gesetzen. es liegt an der menschenverachtenden Einstellung und der fehlenden sozialen Kompetenz der Führungskräfte. Da kann auch der Gesetzgeber nichts dran ändern. Wer ausbeuten will, der beutet aus... egal, wie das Gesetz aussieht.
Einerseits ja, anderseits nein, denn:
Die Hartz IV Reformen und somit die Ausbeutung der Betroffenen
haben die Politiker beschlossen und da waren sich so ziemlich alle
Parteien einig.
Wenn ein Arbeitnehmer zig Jahre gearbeitet hat, bekommt er nur eine realitv kurze Zeit Arbeitslosengeld, danach Hartz IV und somit das Selbige, wie
einer, der lebenslänglich niie gearbeitet hat.Absolut unbegreiflich.
Es müssen endlich mal vernünftige Mindestlöhne gesetzlich verabschiedet werden, daß die Leute auch von ihrer Hände Arbeit vernünftig leben können
und nicht noch staatlich bezuschußt werden müssen, weil der Verdienst
so gering ist.
Außerdem verdienen immer mehr Leute immer weniger und
dadurch kommt nun wirklich nichts mehr in die Sozialversicherungen.
Die Zeitarbeitsfirmen gehören ebenso verboten - warum sollen
die AG nicht endlich mal wieder direkt einstellen, es gibt ja
schließlich die Probezeit usw. usw.
(22.07.2009, 13:50)piccohunter schrieb: [ -> ]Wenn unsere Führungskräfte und Manager danach handeln würden, wäre alles halb so schlimm.
Um mich mal eben schnell mal zu Wort zu melden... Das schlimme ist ja, die kriegen dann auch noch ihre "Verdienste" fürstlich mit Abfindungen entlohnt wenn sie auf Grund von Fehler oder Fehlentscheidungen das Unternehmen verlassen müssen. Sieht aktuell den Porsche Kerl...

Zusammengefasst bin ich der Meinung:
Das Ganze ist in erster Linie ein menschliches Problem, und erst in zweiter Linie ein politisches.
es gibt da einen treffenden Satz:
Zitat:Viele Menschen sterben am Herzversagen Ihrer Mitmenschen.
Leider kann ich keine Quellenangabe machen...
(22.07.2009, 13:40)Stones schrieb: [ -> ]Tja, man muß eben aus seiner Sicht das kleinere Übel wählen,
da gebe ich Dir recht.Aber es ist wirklich sehr viel aus dem Gleichgewicht
geraten und das kann man nicht über Jahre aussitzen, wie die in Berlin,
sondern da gilt es, endlich manl zu handeln.
na, dann fang an !
wenn du einen grossteil derer, die keine reguläre arbeit haben, versammeln kannst, dann wird das eine grosse und schlagkräftige lobby.