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Normale Version: Klassiker - Bilder und Diskussionen
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... bin die Marantze auch über ... aber wie gesagt: Professionell überholt und ohne Macken ist das ein Preis der i.O. ist ... wird er aber sicher nicht sein, sonst gäb´s mehr Infos ... und bessere Bilder.
Hier mal ein paar Boilder meiner Klassikeranlage:

[Bild: dscf0935_236213.jpg]

[Bild: dscf0937_236218.jpg]
Find ich gut, dass du dich noch so sehr für das klassische Hifi in
jungen Jahren begeistern kannst,Lukas.

Schicke Anlage. Prost
Danke, ich finde von dem hat man mehr, wie als würde man es neu kaufen. Bei dieser Anlage ist alles hochwertig verarbeitet, am Dx-6450 und am A-8470 ist sogar kein Plastik verarbeitet.Hail
Beim TA-2360 und am T-4270 sind nur bestimmte Knöpfe mit Plastik beschmückt, an sonsten alles aus Metall.Hail

Klanglich hat es jetzt alles an die Wand gespielt, was ich bisher gehört habe, was mit Hifi zu tun hat.Hail


Im mich freut Thread hats du aber auch ein paae schöne Bilder eingestellt.Prost
... waren/sind top Geräte ... waren ja auch nicht billig! Allein 1000DM wurden für das TapeDeck aufgerufen! Und weniger als 900DM hat auch nie einer gezahlt, denn solche Rabattschlachten wie heute gab´s früher nicht ...
Der Tuner hat nen super Empfang also was soll man sagen ... Tolle Anlage!
Würde man sich heute so ein Anlage im Neuzstand mit dieser Qualität gönnen, würden 7500€ bestimmt nicht reichen.
... vor allem gibt´s keine guten Decks mehr und die meisten Tunerteile taugen auch kaum noch was ... kenn´ ich von meinem AVR!
Das mit den Decks stört mich auch und die neuen Schallplattenspieler sind auch nichts mehr, Tuner naja, da muss man aber schon ordentlich investieren.

Früher wurde nach Qualität gebaut und heute wird so gebaut, dass es frühestens nach 2 Jahren nichts mehr ist oder spätestens in 5-8 Jahren.
... OBSOLESZENZ ... tja, die schöne neue Welt!
(23.11.2012, 21:59)Blink-2702 schrieb: [ -> ]Hier mal ein paar Boilder meiner Klassikeranlage:

[Bild: dscf0935_236213.jpg]

[Bild: dscf0937_236218.jpg]

Schöne Anlage ! SmileHail

So ähnlich sah es in den 80ern bei mir auch aus. Prost
(24.11.2012, 17:54)Accu_Lover schrieb: [ -> ]So ähnlich sah es in den 80ern bei mir auch aus. Prost

Hattest du auch so eine schröckliche Tapete? Big Grin
Den hier hätte ich wirklich als Klassiker sehr gerne.
Leider ist er meines Wissens noch nie angeboten worden.Angry

Sansui AU - 20000

[Bild: sansui_au-20000_amplifier.jpg]

[Bild: Yves6.jpg]
(24.11.2012, 18:02)Stormbringer667 schrieb: [ -> ]
(24.11.2012, 17:54)Accu_Lover schrieb: [ -> ]So ähnlich sah es in den 80ern bei mir auch aus. Prost

Hattest du auch so eine schröckliche Tapete? Big Grin

Nein, aber ein schallisoliertes Zimmer mit Pseudo-Holz-Aplikationsverschalung ! Big GrinTongueTongueHailHailHail

... in Weihnachtsstimmung ...

[Bild: DSCF9090.JPG]
Schaut superb aus, Marco. Hail
Danke ... macht ja auch mal Spaß was weihnachtliches zu posten ... und da Angela nicht wollte hab´ ich eben diese Kugeln genommen ...
...Marco, ist das der Baum für Afghanistan oder sind meine Augen trübe?
... no, der ist so wie er soll ... eben keine echte Nadel ...
Mal zum Thema Aufnahme, Aussteuerung und Anzeigen:

Das Dolby kann nur so gut funktionieren wie das Deck aufnimmt. Wenn mit Dolby (egal, welches System) Höhen fehlen, gibt es zwei Möglichkeiten - gutes Band natürlich vorausgesetzt:
A. Deck ist nicht gut genug auf das verwendete Band eingemessen.
B. Das Deck ist richtig (oder besser: so gut wie es eben geht) eingemessen, aber zu schlecht (entweder per constructionem oder aufgrund von Alterung, etwa abgefahrenen Köpfen)

A kann man durch Service in den Griff bekommen, B nur durch Aufrüsten.

Zur Aussteuerung wäre vor allem zu sagen, daß sie programmabhängig ist.
Ein Band verträgt nicht "Pegel", der einfach auf dem Meter abzulesen wäre, sondern Energie.
Basslastiges Material hat einen viel höheren Energiegehalt (Lautheit) als Sprache - die Pegelanzeige ohne das dazugehörige Verständnis derselben bringt einem relativ wenig.
Neues Material hat (siehe auch -> Loudness War) einen höheren Energiegehalt (weniger Dynamik) als alte Schallplatten.

Was mir auch gerade einfällt, ist daß am Anfang jeder Ausführung über Aussteuerung erstmal eine Begriffsklärung stehen muß.
Auch heute noch setzen nämlich die meisten Leute den Begriff "VU-Meter" mit Zeigerinstrumenten gleich und die später verwendete, billige Leuchtbalkenanzeige dann mit "Peak-Meter".
Das ist falsch.
VU (Durchnittswert) und Peak (Spitzenwert) sind zwei verschiedene Anzeigecharakteristiken - und beide können mit vielerlei Anzeigetechnik dargestellt werden (sofern sie schnell genug ist): LEDs, Gasentladungs- und Fluoreszenzanzeigen oder (Licht-)Zeiger. Das Einzige, was nicht geht, ist eine Peak-Anzeige in LCD-Technik, auch wenn Sony es bei ihren Decks zwischenzeitlich mal versucht hat. LCDs sind zu langsam und damit ungeeignet für diesen Einsatzzweck.
Leider kommt eine weitere Unwägbarkeit hinzu:
Zwar findet man in der HiFi-Technik Unmengen von Anzeigen, auf denen das "VU" prangt, aber die Wenigsten entsprechen der Spezifikation eines "echten" VU-Meters. Diese über 70 Jahre alte Norm verlangt nämlich ganz bestimmte, sog. "ballistische Parameter", unter anderem einen bestimmten Vorlauf, definierte Anstiegs- und Abklingzeiten sowie genau festgelegtes frequenzabhängiges Verhalten, die bei Cassettendecks nur in seltenen Ausnahmefällen eingehalten wurden, womit ihre Anzeigen in aller Regel gerade eben noch als Schätzeisen anzusehen sind und die unterschiedlichen Anzeigen auf verschiedenen Decks selbst nach penibler Justage erklärt.
Ein echtes VU-Meter ist ein sauteures Präzisionsinstrument mit definierter Ansteuerung - unterhalb der 2000-Marks-Klasse völlig unmöglich zu realisieren.

Die zweite Begriffsklärung muß dann die des Unterschiedes zwischen Lautstärke und Lautheit sein.
Lautstärke kennen wir alle, muß ich wohl nix zu sagen: Aufdrehen = Spaß.
Lautheit (der Energiegehalt) ist, wenn etwas schon schweinelaut ist, obwohl nicht aufgedreht ist. Dann ist das Programmaterial in seiner Dynamik eingeengt (komprimiert) und hat einen hohen Durchschnittspegel.

Deswegen die Frage des Programmaterials bei der Aussteuerung.
Heute gibt es in modernem Musikprogramm keine Spitzen (=Dynamik) mehr, sondern nur noch exorbitanten Durchschnittspegel (Lautheit).
Übersteuerung tritt also viel früher (=bei niedrigerer Anzeige) auf.
Dazu kommt, daß, wie oben schon erwähnt, kaum ein Cassettenrecorder eine wirklich aussagekräftige Anzeige besitzt, die Wenigsten sind beispielsweise frequenzkorrigiert.
Das sollten sie aber sein, denn ein Band ist in den Höhen weit weniger aussteuerbar als in den Bässen.
Hat man also höhenlastiges Material, treibt man das Band damit viel schneller in die Sättigung als mit tieffrequentem Signal. Ein frequenzkorrigiertes Instrument (etwa bei Nakamichi und Revox) zeigt dann analog zu dem, was auf dem Band passiert, tatsächlich höhere Pegel an.

Hat man vor, modernes CD-Material aufzunehmen, das keinerlei Dynamik mehr aufweist, ist man mit VU-Metern weit besser bedient als mit Peak-Anzeigen, denn die sog. Volume Units (Lautheits-Einheiten), die sie anzeigen, entsprechen ziemlich gut dem tatsächlichen Energiegehalt des Programmaterials.
Merkt man gut daran, daß sie bei Reggae stärker ausschlagen als bei Hörspielen und auch erst wirklich kommen, wenn ein Signal etwas länger als ein Augenzwinkern andauert. Dieses Anzeigeverhalten spiegelt relativ gut das Verhalten des Bandes wider - denn kurze Spitzen werden unhörbar durch die Bandsättigung limitiert, sind somit kaum interessant, während langandauernd hohe Pegel zu unangenehm hörbarer Bandsättigung führen: Genau das zeigt ein VU an.

Peakmeter hingegen sind wichtig bei dynamikreichem Live-Material (oder altem Vinyl). Sie ignorieren den Energiegehalt fast völlig und zeigen nur die Spitzen an, die im Programmaterial auftreten.
Professionelle Maschinen und Mischpulte zeigen immer beides an, denn keine der Informationen alleine ist eigentlich geeignet, ausreichende Information zu geben.
Ein VU (auch ohne eine Peak-LED mit bekanntem Ansprechwert) ist allerdings immer noch sinnvoller als alleinige Peak-Anzeigen - wie sie aber leider bei 95% aller Decks mit Bargraph-Anzeige nur vorhanden sind. Und nur die Wenigsten lassen sich zwischen beiden Modi umschalten.

Dazu kommt das individuelle Verhalten des Bandes, sowie tatsächlich die Kombination zwischen Gerät und Band.
Für Cassetten war die Normierung insofern sinnvoll, daß der Anwender sich hätte merken können, daß sein Pegel mit VU-Metern bei "bis 0dB" zu liegen hat und gelegentliche Spitzen ab und zu darüber hinausgehen können.
Die meisten werden sich aber sicher noch daran erinnern, daß früher derjenige, der am höchsten ausgesteuert hat, auch irgendwie den Längsten hatte.
Das ist nur leider Quatsch.

Früher hat man auch immer, wie auch hier oben schon, gesagt, die Spitzen dürfen bis da oder dort ausschlagen, bei Chrom- und Metallband etwas mehr als bei Normalband etc. - auch das ist somit Unsinn, denn wenn es etwas gibt, was bandabhängig ist, dann vor allem die Aussteuerung, auch wenn es zumindest für Cassettenrecorder den Versuch der IEC-Normierung gab. Diese wurde dann aber von jedem Bandhersteller außer BASF (die in der Regel die Bezugsbänder entwickelten) vor allem dazu benutzt, sie zu "übertreffen", mithin also nicht einzuhalten und den Anwender durch höheren Pegel oder überzogene Höhenwiedergabe zu beeindrucken.

0dB soll aber nunmal Vollaussteuerung bedeuten, alles darüberhinaus somit Übersteuerung.
Die höhere Aussteuerung ist, wie auch Watt, Megapixel und CPU-Taktfrequenz, zu 90% dem Marketing geschuldet und nur zu 10% der technischen Verbesserung.

Natürlich gab es auch Gründe für technische Verbesserung, denn ein höher aussteuerbares, somit weniger rauschendes Band ist natürlich wünschenswert, aber korrekterweise hätte diese Verschiebung des Arbeitspunktes eine Neujustage des Aufnahmeverstärkers nach sich ziehen müssen, damit Vollausteuerung auch Vollausteuerung bleibt, denn sonst muß man sich für jedes Band das individuelle Verhalten und die Auswirkung auf die Anzeige merken, was genau nicht der Sinn eines Meßinstruments ist.
Bliebe noch zu erwähnen, daß das in der Studiotechnik genauso gemacht wird: Für ein 3db empfindlicheres Band werden dann auch die Anzeigen so nachjustiert, daß die 0dB-Vollaussteuerung 3dB später angezeigt wird, aber eben den richtigen Bandfluß markiert.

Es werden ja immer auch Fausregeln gesucht ... also bitte:
Für ein richtig eingemessenes Deck (dazu gehört natürlich die ab Werk so gut wie nie korrekte Justage der Aussteuerungsanzeigen) mit den generell für Konservenmusik besser geeigneten
- VU-Anzeigen: Im Durchschnitt -10 bis 0dB. Spitzen bis +3.
- Bei Peakmetern: Im Durchschnitt 0 bis +6dB
(es sind ja schon nur die Spitzen, der eigentlich wichtigere, leider nicht angezeigte Durchschnitt ist etwa 10dB darunter).
Alles darüber ist ganz sicher schon in der Sättigung und bedeutet Höhenverlust (der dann aber meist dem Dolby zugeschrieben wird, weil er damit aufgrund des Frequenzgangfehlers natürlich noch verstärkt wird).

Wer nicht vorhat, sich nochmal professionell mit analoger Aufnahmetechnik zu befassen, ist mit VU-Metern wesentlich besser bedient als mit Peak-Anzeigen. Ich denke, daß das auch der Grund ist, warum sie ursprünglich Standard waren (und bei analoger Studiotechnik bis heute sind).

Es gibt übrigens - das sei hier am Rande erwähnt - gewichtige Argumente dafür, daß die für die Digitaltechnik vermeintlich für notwendig erachteten und im Studio plötzlich so verbreiteten Peak-Anzeigen und der damit verlorene Überblick der tatsächlichen Dynamik zugunsten des ausschließlichen Blicks auf den Maximalpegel, einen erheblichen Anteil am Loudness War hat.
Es gibt Bestrebungen, zurück zur Messung der tatsächlichen Lautheit und Dynamik zu kommen, mit Anpassungen an die Erfordernisse der Digitaltechnik. Wer sich dafür interessiert, lese sich mal bei Bob Katz ein, einem der renommiertesten Mastering-Engineers, der zu diesem Zweck eine neue, sich immer mehr durchsetzende Anzeigecharakteristik entwickelt hat, das K-Metering (Level Practices pt1 & 2), das seinen Schwerpunkt auf Dynamik und Headroom legt - sozusagen das VU-Meter für's Digitalzeitalter.

Das Argument der trägheitslosen Schnelligkeit, mit denen später für die billigen Peakmeter geworben wurde, ist im echten Betrieb komplett bedeutungslos:
Egal, wie schnell einem der Impuls angezeigt wird - wenn er angezeigt wird ist es so oder so schon zu spät, ihn zu verhindern !
Deswegen ist der Durchschnittswert viel relevanter, denn dort befinden sich 95% der Aufnahme. 5% Peaks mit 3 bis 10dB in der Sättigung sind absolut unhörbar - eine zu 95% verrauschte oder übersteuerte Aufnahme hingegen ist zu 100% unbrauchbar.

Um damit nochmal aufzuräumen:
Möglichst hohe Aussteuerung hat keinerlei Vorteile, sondern hat mit Untersteuerung nur denselben Nachteil der Unbrauchbarkeit gemein und ist daher absolut zu vermeiden !
Und sie ist auch nicht cool, denn sie ist eben gerade kein Beleg für die Qualität von Deck oder Band, sondern nur für die völlige Ahnungslosigkeit des Benutzers.
Noch sinnloser wird sie, wenn ein Rauschunterdrückungssystem (s.u.) eingesetzt wird, das man deshalb immer benutzen sollte.

Wichtig ist die richtige Aussteuerung, d.h. sich in dem optimalen Bereich, genau zwischen Untersteuerung und Sättigung zu bewegen.
Man trifft ihn nur bei 100% richtiger Einmessung - und ein rauschminderndes Compandersystem (Kunstwort aus Compressor und Expander) erweitert ihn signifikant.

Dolby B ist, wenn man die Werte der Effizienz betrachtet, zwar nicht das technisch beste System, aber das mit den wenigsten Schwierigkeiten, das kompatibelste (auch für Decks ohne Dolby) und gut genug für absolut jedes Programmaterial.
Jedes wirklich gute Deck (und nur solche erachte ich als sinnvoll) weist mit Dolby B eine höhere Dynamik auf als eine Schallplatte und auch bei CD-Aufnahmen kann man Bandrauschen allenfalls in den Pausen zwischen den Stücken feststellen. Einzig für Live-Aufnahmen braucht man mehr Dynamik, weswegen man die auch nie mit Cassettendecks macht, sondern mit richtigen Bandmaschinen (und Rauschunterdrückung).

Dazu kommt, daß selbst bei teuren und vermeintlich guten Decks, der Löwenanteil des Rauschens überhaupt nicht vom Band kommt, sondern aus den Wiedergabeverstärkern.
Was der Grund ist, daß viele Decks nicht ohne eingelegte Cassette liefen - denn dann hätte der stolze Besitzer sich allzu oft fragend am Kopf gekratzt.

Test:
Frisches (!) Band einlegen - Play drücken. Rauscht's schon beim Vorspannband, das gar keine rauschfähigen magnetischen Partikel aufweist ?
Klar, wie Hulle - aber das ist allein die Elektronik des Decks !
Und wieviel mehr rauscht es, wenn dann das Magnetband anfängt ? DAS ist das Bandrauschen - und oft kaum wahrnehmbar. Und nur dafür ist die Rauschunterdrückung eigentlich zuständig.
Dolby B ist dafür allemal gut genug, auch mit seinem relativ hohen Einsatzpunkt, der erst oberhalb von 400Hz beginnt.
Alle anderen Verfahren wurden entwickelt, um schlechte Elektronik zu kaschieren. Klar macht High Com auch schon tieffrequente Brummkomponenten weg - aber die kommen nie vom Band, sondern immer von schlechter Elektronik oder mangelnder Abschirmung.

Dolby B's Ruf des Höhenkillers hat in erster Linie den Grund der zu schlechten Decks (die meisten Decks waren einfach totaler Müll) und in der Regel nicht vorhandener Einmessung - und später dann den, daß auch andere Systeme verkauft werden sollten.

Natürlich waren High Com, Super D, adres, dbx sowie die B-Nachfolger C und S rein wertemäßig besser, aber in echt das war das alles völlig sinnlos. Zum Einen, weil Dolby B bei weitem gut genug war, zum Anderen, weil sich mit steigender Effizienz eines Rauschunterdrückungssystems auch seine Anfällligkeit bei Fehleinmessung potenziert.
Und das weiß jeder, der an seinem Telefunken, Hitachi, Grundig oder Dual mal High Com probiert hat - es hat zwar tatsächlich nicht mehr gerauscht und gebrummt, aber es klang immer beschissen - kein Mensch hat das benutzt. Dolby C hat deswegen am besten funktioniert, weil es zum Einen bei Fehlanpassung einen irren Höhenanstieg - und somit das Gegenteil von seinem Vorgänger - fabriziert, zum anderen vor allem aber, weil Dolby mit seiner aggressiven Lizenzpolitik in kürzester Zeit die höchste Verbreitung aller Dolby B-Nachfolger fand.
(22.12.2012, 20:17)0300_Infanterie schrieb: [ -> ]Zwar findet man in der HiFi-Technik Unmengen von Anzeigen, auf denen das "VU" prangt, aber die Wenigsten entsprechen der Spezifikation eines "echten" VU-Meters. Diese über 70 Jahre alte Norm verlangt nämlich ganz bestimmte, sog. "ballistische Parameter", unter anderem einen bestimmten Vorlauf, definierte Anstiegs- und Abklingzeiten sowie genau festgelegtes frequenzabhängiges Verhalten, die bei Cassettendecks nur in seltenen Ausnahmefällen eingehalten wurden, womit ihre Anzeigen in aller Regel gerade eben noch als Schätzeisen anzusehen sind und die unterschiedlichen Anzeigen auf verschiedenen Decks selbst nach penibler Justage erklärt.

Bei CC-Tapedecks dient das DOLBY-Symbol als Anhaltspunkt für eine zumindest annähernde Vergleichbarkeit der Pegel.
Ein wesentliches Problem bei den verwendeten Aussteuerungsmessern lag beispielsweise darin, daß der 0 dB - Punkt je nach Hersteller, unterschiedlich gelegt wurde.
Je nach Hersteller lag "0 dB" bei Bandflußwerten zwischen 160 - 250 nW/m.
Da DOLBY einen Bezugsbandflußwert von 200 nW/m zugrundelegte, markiert das Doppel-D Symbol diesen Wert.

Ein exakte Anzeige der Pegelwerte war meist sowieso nur bei 1000 Hz gegeben !
Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß selbst digitale Peak Program Meter (PPM) oftmals nur bei 1.0 kHz exakt arbeiten.
In der Digitaltechnik gibt es allerdings bekanntermassen einen maximal möglichen Höchstwerte, nämlich 0 dBfs, was den Einsatz von Spitzenwertmessern mit geringer Integrationszeit hier tatsächlich unabdingbar macht !



(22.12.2012, 20:17)0300_Infanterie schrieb: [ -> ]Es gibt übrigens - das sei hier am Rande erwähnt - gewichtige Argumente dafür, daß die für die Digitaltechnik vermeintlich für notwendig erachteten und im Studio plötzlich so verbreiteten Peak-Anzeigen und der damit verlorene Überblick der tatsächlichen Dynamik zugunsten des ausschließlichen Blicks auf den Maximalpegel, einen erheblichen Anteil am Loudness War hat.
Es gibt Bestrebungen, zurück zur Messung der tatsächlichen Lautheit und Dynamik zu kommen, mit Anpassungen an die Erfordernisse der Digitaltechnik. Wer sich dafür interessiert, lese sich mal bei Bob Katz ein, einem der renommiertesten Mastering-Engineers, der zu diesem Zweck eine neue, sich immer mehr durchsetzende Anzeigecharakteristik entwickelt hat, das K-Metering (Level Practices pt1 & 2), das seinen Schwerpunkt auf Dynamik und Headroom legt - sozusagen das VU-Meter für's Digitalzeitalter.

Aber bereits eine Effektivwertanzeige die auch beachtet wird (sic !) klärt über die Lautheitsverhältnisse auf. Wink
Leider aber wird diese von Masteringengineers offenbar sehr oft ignoriert.Angry
Ob nun Bob Katz' K-Metering oder der neue EBU R128 Standard, ein Loudness War hätte schon viel früher vermieden werden können.
Seltsamerweise aber verfügen tatsächlich diverse DAWs über kaum brauchbare Aussteuerungsmesser.

Ein sehr gutes und inzwischen weitverbreitetes Aussteuerungsanzeige-Plugin, welches speziell unter dem Gesichtspunkt der zu vermeidenden Hyperkompression entwickelt wurde, ist übrigens das TT DR Meter, welches bei mir immer mitläuft.

Es stimmt, man sollte immer die Lautheit, und damit einen Effektivwertmesser, im Auge haben.


(22.12.2012, 20:17)0300_Infanterie schrieb: [ -> ]Natürlich waren High Com, Super D, adres, dbx sowie die B-Nachfolger C und S rein wertemäßig besser, aber in echt das war das alles völlig sinnlos. Zum Einen, weil Dolby B bei weitem gut genug war, zum Anderen, weil sich mit steigender Effizienz eines Rauschunterdrückungssystems auch seine Anfällligkeit bei Fehleinmessung potenziert.

Man sollte aber bei DOLBY C, S & SR (bei echten Profisystemen) die Wirkung der Anti-Skewing und Anti-Saturationschaltkreise nicht vergessen, welche die Aussteuerbarkeit verbesserten.

DOLBY B war für MICH niemals ausreichend, so daß ich stets DOLBY C und später DOLBY S verwendet habe.
Die größere Kompatibilität von DOLBY B war für mich kein Thema.
Korrekt eingemessen waren DOLBY C & S deutlich überlegen.

Wer natürlich auf Austauschbarkeit der Aufnahmen sehr hohen Wert legt, sollte in der Tat die B-Variante verwenden.
... hab´ selbst fast nur mit "C" aufgenommen ...
Jetzt wird´s zu Hause aber schwieriger, da ich hier unten das TA 2070 mit Dolby C habe, im Wohnzimmer aber ein 710 MI steht, welches nur über "B" verfügt ...
Also ein paar extra Bänder für das Revox anlegen ... oder ggf. gleich dort aufnehmen ... ich muss das erst mal testen, wie Bänder die auf dem 2070 bespielt wurden auf dem 710 klingen.
Von der DOLBY-Problematik mal abgesehen, sollte eigentlich nur noch der Azimut ein mögliches Problem sein.

Meine TA-2070 - Aufnahmen klangen auch auf meinem Sony TC-K 850ES und meinem Pioneer CT-900S gut ! SmileHail
... da mein 710 noch instand gesetzt werden muss kann ich da noch nix zu sagen ...
Ich weiß zumindest, dass auch einige 3-Kopf-Decks nicht gut eingemessen haben, kein wirkliche Hinterbandkontrolle hatten (weil keine diskrete doppelte Dolby-Auslegung vorhanden war) und noch so einiges ...
Wer den Rauschtest mal macht stellt fest, dass das eigentl. Bandrauschen doch recht wenig am Gesamt-Rausch des Decks ausmacht ... dann hängt es noch von der Musik und der Kassette ab und schon wird es eine sehr individuelle Entscheidung ob Rauschunterdrücker und wenn ja welcher verwendet werden soll/muss/kann.

Mit dem 2070 bin ich nachwievor sehr zufrieden ... tolles Teil!
So bevor er mich verlässt hier mal mehr zum Philips CD 650. Der Zustand ist 1a, alles was man sieht sind Fusseln Tongue
Der Player hat nen coaxialen Digitalausgang und einen zusätzlichen gefilterten analogen Cinchausgang, der tatsächlich anders klingt, ist ja heute bei den Röhrenplayer auch so ... also nix neues wie man sieht.
Der Philips war Ende 85 bis 86 im Program und hatte nen Listenpreis von 1800 DM (warum weiß der Himmel, wenn man mal die Fernostkonkurenz im Vergleich betrachtet) Dodgy

OK, er hatte schon 4fach Oversampling bei 16-Bit-Technik und das echt robuste Philips Schwinglaufwerk CDM2/10 was sicher echt fein ist.
Die analogen Ausgänge/Anschlüsse sind vergoldete Cinchbuchsen, die Front ist gebürstetes Alu und er hat noch ein paar nette Spielereien (abgesehen von den ausklappbaren Nummernblock), wie z.B.:
  • 3 Geschwindigkeiten bei der Titelsuche
  • Mithörmöglichkeit bei der Titelsuche
  • Indexwahl
  • Pausenautomatik
  • Anspielautomatik
  • FTS - Favourite Track Selection (was immer das ist)
  • Loop-Wiedergabe
  • Programmierung (Titel / Spielzeit / Index / Sequenz)

_____________

Pressestimmen gefällig?


Philips schreibt/schrieb:
Nehmen wir das Fazit vorweg: Die Techno-Rezensenten der Fachzeitschrift "Audio" gaben diesem "Kunststück" das Prädikat "Referenzklasse", versehen mit dem höchsten "Lob" von "5 Ohren". Das Teststudio von "stereoplay" kam zu dem gleichen Ergebnis wie auch die Magazine "Stereo" und "HIFI VISION" sich ihre Bewunderung für den CD 650 nicht versagen konnten. Aber lesen Sie einmal, was Sie zu hören bekommen.
Völlig neu konzipierte ICs
D/A-Wandler-Chip mit zwei getrennten 16-Bit-Wandlern.
Vierfach-Oversampling mit verbessertem digitalen Filter.
Festprogrammierbarer Titelspeicher
Schon diese vier Plus-Punkte bestätigen, daß es sich bei dem CD 650 um ein "zur Zeit unübertroffen gutes" Top-Gerät habdelt. So setzt dieser Spitzenspieler auch 1987 Maßstäbe, bleibt er das "Referenz"-Indiz der erfahrenen Rezensenten - erhältlich in den Farben schwarz und silber.
 
Stereo (5/86): absolute Spitzenklasse
Der Philips CD 650 ist das derzeitige Topmodell aus der digitalen Zauberküche des holländischen Elektronikriesen. Vierfach-Oversampling mit 16-Bit-Auflösung; so heißt die Formel, nach der Philips den optimalen CD-Klang erzeugen möchte, und der CD 650 ist der erste, nach diesem Verfahren arbeitende Player auf der Welt. Um auch High-End-Anhängern den Schrecken vor einem "zu harten Klang" zu nehmen, hat Philips ein zusätzliches Filter eingebaut, das die oberen Höhen leicht bedämpft, die Phase aber nicht beeinflußt. Klanglich unterscheidet sich dieser zweite Ausgang aber kaum vom normalen. Ein großes Augenmerk hat man bei Philips außer auf Klangqualität und Haltbarkeit noch auf eine äußerst umfangreiche Ausstattung gelegt, die sich in ihrer Gesamtheit an dieser Stelle sicherlich nicht beschreiben läßt. Die wichtigste Neuerung bezeichnet Philips mit "FTS", was für "Favourite Track Selection" steht. Gemeint ist ein interner Speicher, der sich automatisch die Inhalte selbst erstellter Programme merkt und diese den richtigen CDs zuordnet. In der Praxis sieht das so aus: Man legt eine bereits vorher gehörte CD ein, bei der man per Programm die weniger gern gehörten Titel ausgelassen hat, und drückt die Taste "FTS". Der CD 650 erkennt die CD an ihrer unverwechselbaren Codierung und spielt das irgendwann früher einmal gespeicherte Programm mit den Lieblingstiteln erneut ab! Der dafür vorgesehene interne Speicher reicht für maximal 226 CDs. Diese wirkliche Neuerung auf dem CD-Sektor wird zur Zeit nur von Philips angeboten und verdient ein großes Lob. Der Komfort wird durch eine Infrarot-Fernbedienung mit Zehnertastatur abgerundet, die zum Lieferumfang des CD 650 gehört. Der CD 650 von Philips repräsentiert ein Optimum an Klangqualität und Abtastsicherheit. Mit dem neuen "FTS" setzt er einen Maßstab für den Bedienungskomfort der Zukunft.
Text © "Stereo", Ausgabe 5/86
 
Hifi Vision (10/86): absolute Spitzenklasse 1. Platz
Mit derselben Technik, allerdings aus eigener Produktion, gehen der CD 650, das CD-Flaggschiff von Philips, und der CD-65 der Philips-Tochterfirma Marantz ihrem Geschäft nach. Auch sie vereinen beide die hohe Auflösung der 16-bit-Technik, das damit verbundene extrem niedrige Rauschen und die geringen Verzerrungen mit der Vierfach-Oversampling-Technik, die es erlaubt, vor die Cinchausgänge der Spieler ein recht sanft einsetzendes und damit phasenunkritisches Analogfilter zu setzen. Ihre enge Verwandtschaft kommt nicht von ungefähr - beide Spieler rollen von den Bändern ein und desselben Philips-Werks und verstecken unter ihrem Blechkleid eine nahezu identische Platine. für die digitale Signalverarbeitung. Einige Fähigkeiten hat der rund 1500 Mark teure Philips-Kollege seinem um 300 Mark billigeren Marantz-Pendant dennoch voraus: Neben einer drahtlosen Fembedienung und größeren Anzeigeelementen steckt im Philips ein Spielzeug ganz besonderer Art, genannt "Favourite Track Selection" oder kurz "FTS". Dieser Super-Speicher kann sich gleich von einer ganzen Reihe CDs die eingegebene Abspielfolge der gewünschten Titel merken. Schiebt der Besitzer des Philips Tage später eine dieser CDs wieder ein, ertönt das Wunschprogramm erneut - bei 5 Titelprogrammierungen pro CD kann der CD 650 die Daten von 157 CDs behalten. Doch auch für Klang-Puristen hält der Philips ein Bonbon bereit - zumindest für diejenigen unter ihnen, die in Phasenverschiebungen, wie sie mehr oder weniger jeder CD-Spieler produziert, klangverschlechternde Einflüsse auszumachen glauben: Ein zusätzlicher Ausgang mit phasenkorrigierter Filterelektronik bringt die unterschiedlichen Laufzeiten wieder ins Lot.
Text © "HIFI VISION", Ausgabe 10/86
 
Audio (4/86): Referenzklasse - 5 Ohren
"Die zwei Bits haben uns vier Jahre, unzählige Nächte und viel Geld gekostet", bringt es Jos Timmermanns, Chef der Digital-Entwicklung bei Philips, die Arbeit an dem neuen Superwandler auf einen Nenner. Bislang baute Systemerfinder Pholips CD-Spieler mit sogenanntem Vierfach-Oversampling in 14-Bit-Technik. Jetzt gelang den Holländern das Kunststück: Vierfach-Oversampling plus 16-Bit-Technik - realisiert im brandneuen CD-650, den AUDIO exklusiv im Test hatte. Freilich: Die Gefahr, daß der alte Streit zwischen 14-Bit- und 16-Bit-Anhängern zwischen zwei- oder vierfachem Oversamlpling neu entsteht, scheint gebannt. Denn längst haben Technikkenner und kompetente Player-Käufer entschieden, daß von solchen Konstruktionsmerkmalen die Qualität der CD-Spieler nicht abhängt; allenfalls lassen sich draus Mißverständnisse über technische Zusammenhänge konstruieren. Denn das neue, pechschwarze und 1800 Mark teuere Philips-Top-Modell bietet weitaus mehr als einen extrem schnellen Digital-Analog-Wandler. Schon die Vielzahl der Tasten und Schalter läßt überaus komfortable Aussattung vermuten. Neben den Standard-Funktionen offeriert er ein völlig neues Programmierkonzept. Hinter einer mit Aluminium belegten Kunststoff-Klappe links neben dem großen und übersichtlichen Display verbirgt sich eine Zehnertastatur. Und diese Tastatur hat es in sich. Natürlich kann man mit ihr Titel in beliebiger Reihenfolge auswählen und zu einem Programm zusammenstellen - das bieten andere CD-Spieler auch. Kaum ein Gerät erlaubt aber, individuelle Anfangs- und Endzeiten in Minuten und Sekunden zu programmieren, eine intelligente Cursor-Steuerung hilft dabei. Doch der Clou des CD-650 ist seine bislang einmalige FTS-Automatik. Der Begriff "Favorite Track Selection" verbirgt sich hinter diesem Kürzel, und das bedeutet in der Praxis folgendes: Der Spieler merkt sich ein beliebig zusammengestelltes Programm, das sich aus Titel und Zeitprogrammierungen kombinieren läßt - ganz wie's beliebt, versteht sich, und für die Ewigkeit, wenn man will. Er ordnet dieses Programm der gerade eingelegten CD fest zu, indem er die Programmdaten direkt mit der Inhaltsangabe dieser Platte koppelt. Der CD-650 weiß also, daß dieses gerade abgespeicherte Programm zu einer ganz bestimmten CD gehört. Solche Programme lassen sich für zirka 150 verschiedene Compact Discs abspeichern, wenn man von durchschnittlich fünf Programmschritten pro CD ausgeht. Die Speicherinhalte bewahrt der Komfort-Player unbegrenzt lange. So genügt es, auch einigen Monaten, eine per FTS erfasste CD auf die etwas wackelige Schublade zu legen, auf die "FTS"-Taste, danach auf "Play" zu drücken. Sofort informiert das Display kurz über eine interne und automatisch vergebene Codenummer, und der Player startet selbsttätig das entsprechende Programm. So einfach die FTS-Programmierung funktioniert, sie läßt sich doch nur sehr umständlich mit Hilfe der Codenummer löschen. Darüber kann die serienmäßig mitgelieferte Infrarot-Fernsteuerung hinwegtrösten. Ihre Tasten wackeln zwar, ganz im Gegensatz zu den vertrauenserweckend präzise funktionierenden Exemplaren auf der Gerätefront, doch steuert sie alle wichtigen Funktionen über große Distanzen. Wenig Verständnis läßt sich freilich für dürftige Gehäusestabilität dieses immerhin 1800 Mark teuren Players aufbringen. Statt dickwandigem Blech wie beim 300 Mark billigeren Denon DCD-1500 verwendeten die Philips-Mannen simplen Kunststoff. Da bleibt etwas von dem High-Tech-Appeal auf der Strecke. Der Kopfhörer-Ausgang des CD-650 sitzt wie ein Mauerblümchen unter der Klappe für die Zehnertastatur. Ist die Klappe offen, kommt man kaum an die Buchse. Weiterer Schönheitsfehler: Der Regelbereich des danebensitzenden Lautstärkereglers reicht nicht aus. Ein Beyer-Kopfhörer DT 880 oder ein Sennheiser HD 540 Referenz klingen zu leise. All dies tut freilich den technischen Innovationen, die der Superstar aus Holland in seinem Inneren verbirgt, keinen Abbruch. Sämtliche Bausteine, von der CD-Mechanik inklusive Laserführungs-Arm über sämtliche Servo-Kontroll-ICs, dem zentralen, alles beherrschenden Decoder bis zu dem A/D-Chip mit zwei 16-Bit-Wandlern in Vierfach-Oversampling-Technik, sind völlig neu konzipiert. Das Digital-Filter beispielsweise arbeitet nunmehr mit 120 statt 196 Filterkoeffizienten und damit unglaublich präzise. Die Fehlerkorrektur besitzt sogar so viel Intelligenz, daß sie für verschiedene Fehlerarten auch verschiedene Korrektur-Strategien anwendern kann und somit weitaus mehr leistet als frühere, bereits überragend sichere Philips-Ausführungen. Der Decoder SAA 7210 schließlich kann nicht nur ein einziges, verlorengegangenes Abtastintervall durch sogenannte mathematische Interpolation wiederherstellen, er schafft das jetzt für acht hintereinanderliegende Intervalle. Eingefleischten Analogfans kommt Philips mit einem einzigartigen Feature entgegen: Das Multitalent CD-650 bietet gleich zwei verschiedene Analogausgänge auf der Rückseite an, direkt neben einer Chinch-Buchse, die alle von der CD ausgelesenen Digitaldaten liefert. Der normale Ausgang unterscheidet sich nicht von dem anderer Philips-Player, abgesehen davon, daß ein neuer Wandler und ein neues Digitalfilter dahintersitzen. Wie üblich, gibt ein sogenanntes dreipoliges, analog aufgebautes Besselfilter den Signalen aus dem D/A-Wandler den letzten Schliff. Doch gerade im Filter unterscheidet sich der normale vom Spezial-Ausgang. Dort bauten die Holländer nämlich zusätzlich ein weitaus aufwendigeres, fünfpoliges Besselfilter vor jede Chinchbuchse, dessen Charakteristik laut Philips "womöglich eher dem natürlichen Spektrum der Musik ähnelt und einen 'wärmeren' Klang bietet". Mit diesem High-End-Filter möchten die Ingenieure im nachfolgenden Verstärker vor allem Intermodulations-Verzerrungen außerhalb des Hörbereichs vermindern.     ...    Der Philips überzeugte die Testjury also mit diesem Standard-Ausgang so souverän, daß er ohne Wenn und Aber den Status einer AUDIO-Referenz erreichte. Der Philips CD-650 klingt zur Zeit unübertroffen gut.
Text © "Audio", Ausgabe 4/86
 
stereoplay (5/86): Absolute Spitzenklasse: Referenz
Für Sony ist laut Auskunft des Technikteams bei 16-Bit-Zweifachoversampling die sinnvolle Grenze erreicht. Doch Philips macht weiter und präsentiert superschnelle 16-Bit-Wandler. Der CD 650 bewegt in einem Viertel der standardisierten Abtastzeit 16 Bit. Die Fehlerschutzstrategie erreichte im gleichen Zug schaltungstechnisch das Optimum des mathematisch Möglichen. Konnte bislang bei Datenausfall nur ein Abtastwert als mathematisches Mittel errechnet werden, schaffen die neuen ICs die Mittelwertbildung auch noch bei Ausfall von acht Datenblöcken. Nicht nur die Interpolation, auch die Korrekturfähigkeit erhöhte sich auf mehr als das Doppelte. Der Schrumpfungsprozess der Lasereinheit samt Servoplatine begann im CD 150, von ihm stammt auch die Schublade samt Mechanismus des CD 650. Doch trotz aller Superelektronik kann auch am 650 noch manches verbessert werden. Die Klingeldrahtverkabelung bietet ein reiches Betätigungsfeld für High-Endler. Acht Drähtchen, die sich aus der Zehnertastatur winden, knicken bei jedem Zuklappen des Pults recht kräftig ab. Nicht umsonst entspricht die Bedienungsanleitung eher einem Handbuch, denn neben modernster Elektronik wartet der Spieler noch mit einer ganzen Reihe von Raffinessen auf. Die Klapptastatur dient nicht nur zur vergänglichen Titeleingabe, sondern auch zum Füllen des eingebauten Langzeitgedächtnisses. Zusätzlich zum Label besitzt jede CD digital in ihren Pits codiert noch eine individuelle Kennnummer, die sich der Spieler erst einmal zu Gemüte führt. "FTS" (Favourite Track Selection) aktiviert seinen Dauerspeicher, in dem er sich auch bei Stromausfall im Mittel von 150 Platten die einmal programmierten Lieblingstitel merkt und wahlweise nur sie wieder abspielt. Doch damit erschöpfen sich die Ausstattungsraffinessen des CD 650 noch lange nicht: Dazu kommen Ausschnittwiederholung, wahlweise vier Sekunden Pause zwischen den Stücken, Durchblättern einer Platte (dabei spielt jeder Titel zehn Sekunden), Programmierung auch nach Start- und Stopzeit, Fernbedienung und -anschluß für einen externen Empfänger, falls der Spieler unerreicht von den Infrarotstrahlen des Senders hinter verschlossenen Schranktüren steht. Und schließlich spendierten die Entwickler neben einem ab 20 Kilohertz gefilterten Ausgang noch ein an einem zweiten Buchsenpaar zugängliches Filter, das mit der Frequenzbeschneidung sanft ab etwa vier Kilohertz einsetzt.
Text © "stereoplay", Ausgabe 5/86


Hier mal ein paar (hoffentlich) aussagekräftige Bilder (hab nur ne wasserdichte Outdoorknipse und konnte heute nur im Keller knipsen) von der Front:

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Rückseite mit den zusätzlichen Ausgängen und das Typenschild:

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Hier im Winkel von links:

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[Bild: 03LeftAngle02.JPG]

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[Bild: 03LeftAngle05.JPG]

[Bild: 03LeftAngle06.JPG]

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Und im Winkel von rechts:

[Bild: 04RightAngle00.JPG]

[Bild: 04RightAngle01.JPG]

[Bild: 04RightAngle02.JPG]

Er verlässt mich am WE für 80€ ... ja, bei Ebay ginge ggf. auch mehr aber ich finde es schön, dass er im (Nachbar-)Forum bleibt.

Löwe von Juda

Es ist immer wieder schön zu sehen wieviel Mühe du dir mit Bildern und Texten machst!Smile
Danke Dir.

Wenn man´s im Forum "ablegt" haben eben viele was davon ... ich profitiere ja auch davon, wenn ich hier mal nachblättern kann Big Grin