(14.02.2014, 15:50)Löwe von Juda schrieb: [ -> ]Ich rufe diese nochmals in Erinnerung.
Den Vergleich bekomme ich für nicht so richtig hin. Ist das nicht wie Birnen und Äpfel vergleichen........................Vielleicht verstehe ich aber auch nur zuwenig von LS, dass ich es nicht hinbekomme.
Du verweist immer wieder gerne darauf das man Pro-Equipment nicht mit Home-Hifi aus verschiedenen Gründen vergleichen kann, machst es aber mit dieser Aussage dann doch.

Ich setze mal voraus, daß Lautsprecher gemeint sind :
Ich hätte wohl präziser schreiben müssen, "nur bedingt vergleichbar", denn natürlich kann man den Klang vergleichen, nur sind Ausrichtung, Formfaktor und Preisleistungsverhältnis von Monitoren anders.
Der Monitor dient dazu hörbar zu machen, wie die Abmischung tatsächlich klingt, HiFi-LS dienen nicht zur Beurteilung sondern zum Genuß. Beides sind unterschiedliche Anforderungen, weswegen Monitore in HiFi-Kreisen auch lange gemieden wurden.
Das Design ist im Studiobereich primär funktional und ganz im Gegensatz zum HiFi-Bereich nur wenig modeabhängig. So ist die seit Jahren so beliebte Säulenform von HiFi-Lautprechern eine Modeerscheinung, bzw. eine Anpassung an ästhetische Vorstellungen im Wohnzimmer. Einen technischen Grund dafür gibt es nicht.

Säulenlautsprecher gibt es im Pro-Audiobereich kaum, bzw gar nicht. Diese nämlich sind aufgrund ihrer Höhe absolut unflexibel in der Höhenpositionierung. Und es ist durchaus nicht zwingend notwendig, Lautsprecher auf den Boden zu stellen.
Da die Studio- und Profitechnik (ELA, Bühnen- und Festinstallation, PA) viel weniger emotionsbehaftet ist (man vergleiche nur mal Klangbeschreibungen in der HiFi- und Studio-Presse !) und Tonschaffende meist technische Ausbildungen besitzen, sind diese wesentlich weniger bereit, Geld umsonst auszugeben, wie es im HiFi-Bereich leider weitverbreitet ist, wenn dort teure Geräte verkauft werden, die - rein klanglich betrachtet - den Mehrpreis gar nicht wert sind !
Daraus resultiert, daß man hier größeren Wert auf Preisleistungsverhältnisse legt und so oftmals von Herstellern für, verglichen mit Premium-HiFi, weniger Geld bereits gut klingende Aktivmonitore erhält. Da meist Mischpulte verwendet werden und Vollverstärker sowieso völlig unbekannt im Pro-Audiobereich sind und man sich meist auch Endstufen sparen möchte, sind die allermeisten Monitor-LS in Aktivtechnik ausgeführt. Damit erhält man schon für "kleines Geld", also wenige hundert Euro, gut klingende Nahfeldmonitore, von denen einige sogar im Midfield verwendet werden können, also nicht zwangsweise nur 1-1,5m vom Hörer entfernt sein dürfen.
Ob der Hochtöner immer auf Ohrenhöhe sein muß ist von verschiedenen Faktoren abhängig, hauptsächlich dem Abstrahlverhalten des Lautsprechers und der Raumakustik. Anwinkelung ist bei Mid- und erst recht Farfieldmonitoren Gang und Gebe, kann aber auch bei einigen Nearfields wirksam sein.
Der Vorteil eines Studiomonitors liegt nun darin, daß dieser aufgrund seines Formfaktors, ganz große Modelle sind hiervon natürlich ausgelassen, flexibler platziert werden kann, oftmals für's Geld mehr Leistung bringt (Ausnahmen bestätigen die Regel, denn auch im Studiobereich gibt es inzwischen unverschämt teure Modelle) und man bei bekannten Modellen einen Klang erhält, der den Profis bekannt ist, so daß sich bestimmte Aufnahmen bzw. deren Bearbeitungen, klanglich leichter nachvollziehen lassen, da Tontechniker den Klang bestimmter Hersteller "im Ohr" haben. So liefert eine Aussage wie "abgemischt auf ADAM-Monitoren" mehr Informationen als "abgemischt auf XY-HiFi-Lautsprecher", da letztere im Studio sowieso so gut wie nie verwendet werden !
In wie weit nun der Einsatz eines Studiomonitors im heimischen Zimmer sinnvoll ist, ist von diversen Faktoren abhängig, auch wollen die allemeisten Musikfans nur Musik hören, machen sich über Bearbeitungen und Studiotechnikfragen aber keinerlei Gedanken.
Eine Aussage wie "der Lautsprecher kann nicht gut klingen weil der Hochtöner zu hoch steht" ist definitiv zu kurz gegriffen.
Übrigens sind die allerwenigsten Hörräume wirklich raumakustisch optimiert, was aber HiFi-Fans nicht davon abhält, 20.000 € - Lautsprecher dort aufzustellen.
