Hallo zusammen
Hier mein Bericht zum
VIECH-TREFFEN-2009.
Dirk schrieb damals in seinem Bericht zu meiner Hörsession im Mai: "Man muss Opfer bringen."
Mein Opfer waren 50€ Diesel, knapp 620Km und 6 1/2 Stunden autofahren. Klar fragt man sich: lohnt sich das? Die Antwort kann man sich erst hinterher geben. In meinem Fall heisst sie:
AUF JEDEN FALL!!!
Samstag Morgen, 9 Uhr. Ein Freund hilft mir, meine Tangbands samt Röhrenamp und CD-Player in's Auto zu schleppen (danke Olaf
). Gegen 9:30 Uhr bin ich los gefahren. Kaum auf der Autobahn ist meine Scheibenwaschanlage eingfroren. Shit happens
. Kurz nach eins bin ich in Bergisch-Gladbach angekommen. An einer Glastür stand auf einem Zettel "VIECH-TREFFEN" geschrieben. Also rein und erstmal
ZWEI TREPPEN HOCH (das nächste mal bitte im Erdgeschoss
). Als ich oben angekommen bin, bot sich mir folgendes Bild:
Ziemlich beeindruckend, oder? Davor sassen schlunz1 und sein Freund und gaben sich mit Sodom die Kante (korrigiert mich, wenn ich was falsches schreibe).
Dass wir uns richtig verstehen: Es war wirklich LAUT!!!. Zwei 1100er-Viecher und zwei 18-Zöller gaben alles, was geht.
Maak_Der_Nette brachte zwei Needles, zwei 426er-Viecher und einen Hornsub40 mit.
Zwischendurch immer wieder reges Treiben am Equipment.
Mal ein bisschen an der Einstellung spielen, vielleicht geht noch mehr?
Wenn das nicht den Titel: WALL-OF-VIECH-SOUND verdient
.
Auf eine Viech-Variante war ich sehr neugierig, das Fostex-Viech von nic-enaik.
Weiter hatte nic-enaik einen 18-Zöller in 120 Liter CB dabei. Ausserdem zwei 426er in der Spectrum-TQWT.
Die Subs von schlunz1.
Der AWM-124 Sub von NiWi17.
Die Elektronik hatte, glaube ich, auch schlunz1 mitgebracht.
Ein, wie ich finde, sehr stimmungsvolles Bild der WALL-OF-VIECH-SOUND.
Und natürlich gemeinsames Musik hören. Von links (ich habe so ein mieses Namensgedächtnis): Freund von Spidi90, Spidi90, Freund von schlunz1, schlunz1, nic-enaik.
prof.inti war so nett, seine Beyma-Viecher mit zu bringen. So hatten wir tatsächlich ALLE Breitbandvarianten vom Viech zusammen: Beyma, Sica-426, Sica-1100, Fostex FE206, Tangband W8-1772.
NiWi17 und Maak_Der_Nette im vertieften Gespräch.
Dann kam Pico von der
Hifi-Selbstbau dazu. Als er reinkam war er offiziell Beeindruckt von der WALL-OF-VIECH-SOUND.
Nachdem er einige Zeit gehört hatte (manchmal war es aber VIEL ZU LAUT, um richtig zu hören), begannen wir mit dem Messaufbau.
Verstärker, CD-Player, CD mit Rosa-Rauschen und es konnte losgehen.
Noch eben alles einstellen.
Steht das auch richtig???
Auf zur ersten Messung.
Das hatte so ein bisschen was vom Wünschelrutengänger, der eine Wasserader sucht
.
Gemessen wurden alle Varianten, 0° - 30° - Treiber Nahfeld - Hornmund Nahfeld.
Auch Pico hatte noch was im Gepäck: Den Mark-Audio Alpair-10 im Bassreflexgehäuse, genannt 'MarkO'.
Die Beiden wurden zunächst über ein Hypex 2.100 Digitalmodul mit Entzerrung betrieben.
Alle hörten gespannt zu.
Als es Abend wurde, löste sich das Treffen langsam auf. Einige hatten noch jede Menge Kilometer zu reissen. Das hier ist der 'harte Kern'.
Die letzten beiden Päärchen waren die Fostex-Viecher von nic-enaik und meine Tangband.
Ich habe Gino dann noch geholfen, seinen Kram nach Hause zu bekommen und mir bei der Gelegenheit noch einen Cappucino von ihm servieren lassen
. Danke, Gino. Gegen 21:30 Uhr habe ich dann die Heimreise angetreten und war kurz vor ein Uhr Zuhause.
Meine Eindrücke:
1. Das Beyma-Viech von prof.inti:
Hier muss ich jetzt über meinen Schatten springen und meine bisherige Meinung über den Beyma korrigieren. Ich hatte mir Beyma Viecher mit dem 8AG/N gekauft und zusammen mit Dirk gehört. Die Teile waren einfach furchtbar. Kein Bass, keine Höhen und super-nervig im Mittelton. Absolut unhörbar. Die Beyma-Viecher von prof.inti präsentierten sich da ganz anders. Ausgewogen und musikalisch habe ich zunächst nochmal nachgesehen, ob wirklich die Beymas angeklemmt waren. Hochton fehlte zwar immer noch, aber das war durchaus Musikhören. Genügend Bass und schöne, weiche Mitten, allerdings mit einem kleinen Buckel. Dennoch rund und musikalisch. Völlig anders, als ich es kannte. Der offensichliche Unterschied war, dass ich Beyma 8AG/N habe und er 8AG/N/X. Wurde das Chassis überarbeitet? Waren meine eine fehlerhafte Serie? Ich kann es nicht sagen, aber prof.inti's Beyma-Viecher haben bei mir die Ehre des Beyma wieder hergestellt. Trotzdem war er das Schlusslicht bei diesem Vergleich.
2. Das Sica-426-Viech von Spidi90:
Dieser Lautsprecher ist für mich ein alter Bekannter. Es war mein erstes Viech und ich habe damit über ein Jahr fast täglich Musik gehört. Im Bass etwas schöner als der Beyma und insgesamt stimmiger. Im Hochton geben sich die Beiden so gut wie nichts. Da sehe ich ein unentschieden.
3. Das Sica-1100-Viech:
Der Sica-1100 wirkt im Bass etwas schlanker als Beyma und Sica-426. Dafür macht er deutlich mehr Hochton und löst auch besser auf. Er war aber nicht so stimmig wie Beyma und Sica-426, da er im Mitteltonbereich irgendwie nervig war. Verursacht wird das durch einen schmalbandigen Peak bei 2KHz. Dieser muss unbedingt durch einen Sperrkreis geglättet werden. Dann wird er sich aber, auch tonal, deutlich von den Erstgenannten abheben. Ein excellentes Breitbandchassis für kleines Geld!!!
4. Das Fostex-FE206-Viech von nic-enaik:
Mit diesem Chassis ging es mindestens einen Schritt nach vorne. Ein ganz toller Lautsprecher der vor allem obenrum auf den Sica-1100 noch einen draufsetzt. Er ist zwar etwas kühl, aber das könnte man auch als analytisch bezeichnen und vermag an einer "warmen" Kette bestimmt zu überzeugen. Wer es etwas wärmer mag, kann die Überhöhung bei ca. 10KHz mit einem Sperrkreis bändigen. Im Bass ist er etwas schlanker, aber immer noch ausreichend. Eine ganz tolle Idee, die immer noch unter 100€ pro Chassis liegt. Zur Nachahmung dringend empfohlen. Der ist dicht am Tangband dran.
5. Mein Tangband-W8-1772-Viech:
Ja ja, die eigenen Töchter sind die schönsten
. Der Tangband im Viech ist, denke ich, das Bestmögliche, was man aus dem Viech machen kann. Stimmig, rund, ausgewogen, sehr gut auflösend und sehr guter Hochton. Superhochtöner überflüssig, Subwoofer nicht unbedingt erforderlich. Tolle räumliche Abbildung. Auch wenn wir jetzt bei einem Chassispreis von 240€ sind, ist jeder einzelne gut angelegt. Der beste 8"-Breitbänder, die ich je hören durfte.
6. Die MarkO von Pico:
Ein Lautsprecher, der ganz klar zeigt, was mit einem Breitbänder möglich ist. Stimmig und ausgewogen vom Bass bis zum Hochton. Eine räumliche Darstellung, die auch meinen Tangband noch übertrifft. Das sind keine Welten, aber man hört es. Das sind keine Lautsprecher mit WOW-Effekt, man kann mir ihnen einfach hervorragend Musik hören. Ganz in Ruhe und entspannt. Glückwunsch von mir für diese gelungene Entwicklung. Der Alpair-10 steht ganz oben auf meiner To-Do-Liste, auch wenn er nicht so richtig pegelfest ist
.
Als letztes habe ich noch alle Bilder, die ich gemacht habe, in ein selbstentpackendes Archiv gepackt und bei Rapidshare hochgeladen. Mit dabei ist auch ein kleines Video vom Alpair-10 in Action
. Wer möchte, kann sie sich ja saugen (knapp 150MB)
.
Bilder-Download
Pico wird bestimmt so nett sein, die Ergebnisse der Messungen für uns bereit zu stellen. Auch hoffe ich auf ein kleines Statement
.
Als Letztes bedanke ich mich ganz herzlich bei nic-enaik, dass er dieses Treffen möglich gemacht hat. Auch bedanke ich mich bei allen Beteiligten und besonders bei Pico für seine Messungen.
Dieser Bericht drückt meine persönliche Meinung aus. Diese habe ich, so gut es geht, in Worte gefasst.
So , ich habe jetzt genug vom Schreiben und werde mich noch etwas an meinen Tangband-Viechern erfreuen. Ich hoffe, Ihr hattet Spass beim Lesen.
Gruss
Olli
Nachtrag: Ich habe das Video vom MarkAudio Alpair-10 bei YouTube eingestellt:
MarkAudio Alpair-10 in Action. Da dürfte er aber am Limit sein
.