Jetzt habe ich abgestimmt und sehe das Resultat: Es gibt im Moment eine dünne Mehrheit für Standboxen (wobei man grosse Kompaktdinger auf einem Ständer ja auch als Standboxen einsetzen und bezeichnen kann) und bei den Preisen ist es eh wurscht, denn wenn ich (wie ich getan habe) <1000€ markiere, so ist da alles enthalten, ab 0 Cent aufwärts.
Ob also die Abstimmung etwas ergibt?
Wir haben ja gehört, dass eigentlich eine Kompaktbox (grösser oder kleiner je nach Geschmack) und eine Standbox (zierlich bis monströs und wuchtig bis zart) gewünscht sind. Und ehrlich, es ist ja denkbar, dass wir so zu einem Vorschlagspaar kommen, das aber zwar im Durchschnitt gefällt (und somit durchschnittlich ausfällt), das aber nur selten einen Geschmack wirklich trifft.
Olli, mir ist nicht ganz klar, was Du möchtest. Du willst keine technischen Konzepte, sondern Vorschläge. Du willst keine Designs, sondern Vorschläge. Du willst keine Fertigprodukte, sondern Vorschläge... Und wenn möglich Klangbeschreibungen (schwurbeln erlaubt), wobei gerade die Umschreibung eines Klanges individuell ist und somit von einem anderen nicht verstanden werden kann. Du kannst (ausser durch die Lichtwellenlänge oder Frequenz) die Farbe Rot auch nicht umschreiben.
Wie soll denn die ganze Geschichte einmal weiter gehen? Wenn ich eine schlanke Box (mit übrigens 4 Tangband W6-1559S / Monacor SPH-6TB) zeichne, so ist das erst ein Vorschlag und noch lange kein Design. Ich kann ja die Kiste wie einen Balken bauen (Revox). Das ist kinderleicht in der Konstruktion. Oder ich kann die Rückwand schmaler machen, sodass die Box irgendwie "schief" aussieht oder ich kann die Seitenwände wölben, was ein Laie nicht wirklich hinbekommt... Es gibt also bei der letztlichen Ausgestaltung Unterschiede. Und diese spiegeln sich einmal in der generellen Machbarkeit und andererseits im Preis. Und wenn wir z.B. von 400€ pro Paar ausgehen, so ist es doch Unsinn so ein Design ins Rennen zu schicken, weil dann gerade noch zwei alte Saba Greencones finanziell platz haben.
Ich habe schon einige Boxen als Bauvorschlag veröffentlicht, von denen ich mir vorstellen kann, dass sie klanglich recht universell wären. Und ob diese nun grün gestrichen oder mit Palisander fourniert sind, gerade oder schief, mit Ständer, mit Füssen oder "heliumgefüllt" ist doch jedem selbst überlassen.
Und wenn wir mal an den Anfang zurück gehen, so ging es doch darum, einen Vorschlag zu unterbreiten, den jeder nach eigenem Empfinden umsetzen kann. Das wäre doch dann ein Lautsprecherbausatz, mit Chassis, Weiche und allen Kleinteilen, wie man sie zu seligen Zeiten von ITT, Heco, Grundig und anderen bekommen hat. Und da stand drauf, dass man eine geschlossene Box von z.B. 50 Liter bauen müsse und dass es Sinn mache, diese mit etwas Schneider- oder Polierwatte leicht zu füllen.
Das ist aber ein TECHNISCHER VORSCHLAG: Und wenn ich so lese, dass hier die Diskussionen einmal ums Design gehen, so überlassen wir doch das Design jedem einzelnen. Solls billig werden, geht das mit einer Kiste von Ikea (wenn man Glück hat), solls ein Designerstück werden, brauchts halt den Fachmann (Tischler oder Glaser oder Steinmetz).
Und wenn wir in dem Bausatz all das einpacken, was wirklich gut und teuer ist, so wird der Bausatz zu teuer. Wenn wir einige Bausätze anbieten, die richtig abgestimmt sind, so ist dies TECHNIK! Und es ist Kenntnis der Ware, die auf dem Markt ist, denn man kann nicht einfach beliebig zusammenstellen.
Und wenn wir einen guten Bausatz haben, so ist noch beileibe nicht sichergestellt, dass diese Konstruktion im geplanten Gehäuse auch richtig funktioniert. Wenn wir das wollen, wenn wir wollen, dass der User keine bösen Überraschungen erlebt, müssen wir aus technischer Sicht die Gehäusekonstruktion weitgehend "vorschreiben". Dann haben wir genau das, was es von ITT einst gegeben hat: Einen Bausatz und ein Fertiggehäuse. Und dafür, dass man noch zumindest eine Stichsäge brauchte, war die Selbstbaukombi 50DM teurer als die gleiche Box fertig gekauft.
Olli, ich will Dir und niemandem den Spass nehmen, aber wenn wir von bestimmten, nicht wirklich vermittelbaren Klangildern ausgehen oder von technischen Vorgaben (Kennschalldruck und der irrigen Annahme, dass dieser auf die Dynamik oder die Klangqualität einen positiven Einfluss hätte), die irrelevant sind, so wird die ganze Sache eine Totgeburt. Wenn bestimmte Vorgaben beim Gehäusebau eingehalten werden (keine Würfel, stabile Wände, möglichst ungleiches Seitenverhältnis) und wenn beim Design technische Gegebenheiten (Bafflestep) berücksichtigt werden, kann sowas etwas werden. Nur müssen wir eigentlich, um Qualität anbieten zu können (und das wollen wir ja) so eine Box bauen und ausmessen und nicht nur im Frequenzgang und im Klirr! Und dann haben wir wieder einen einengenden Bauvorschlag, der eigentlich keinen Design-Spielraum lässt.
Ich werde mich jetzt mal ausklinken und sehen, was da für Wünsche kommen (und im Stillen etwas schmunzeln)
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(14.03.2010, 08:56)Eminenz schrieb: [ -> ]Für mich trifft Richis Vorschlag aus Post #105 so ziemlich meinen Geschmack, wennauch ich das unterste Chassis wohl weglassen würde aus optischen Gründen. Mit dem gelben MT erinnert das stark an eine gewisse Prestige-Marke von der Insel, aber mir solls recht sein.
@Richi: sind so viele Basstreiber nötig in der Box?
Ein Treiber hat 8 Ohm. Zwei treiber haben 16 Ohm in Reihe und 4 Ohm parallel. 4 Treiber können 16 Ohm und 16 Ohm parallel haben, macht 8 Ohm. Oder 4 Ohm plus 4 Ohm in Serie, macht 8 Ohm.
3 Treiber ergeben entweder 24 Ohm und sind somit rund 4,8dB leiser (der Kennschalldruck fällt um 4,8dB) oder es werden 2,667 Ohm, was deutlich unter der minimal zulässigen Impedanz von 3,2 Ohm liegt. Da geht kein heutiger Surround-Verstärker der üblichen Klasse!
Ich könnte folglich mit 2 oder 4 Treibern arbeiten. Aber mehr Membranfläche verlangt nach einem grösseren Gehäuse. Und ich kann ja nicht eine "Zündholzschachtel" als Standbox verkaufen. Weiter ergibt mehr Membranfläche einen höheren maximalen Schalldruck (nicht zu verwechseln mit dem Kennschalldruck, der hier nur geringfügig zunimmt und der durch die Gehäuseabmessungen und die Länge des Bassreflexrohrs wieder dem Mitteltöner angepasst wird!).
Und da ich ja keine Technik veröffentlichen soll (darf) ist dieser Hinweis eigentlich schon zu viel und es ist erst (ofiziell) eine Designstudie. Dass ich für mich persönlich schon die Treiber ausgewählt habe um zu sehen, ob das auch machbar ist, bleibt mir ja unbenommen.