Hifi-Magazine - Ehrliche Testberichte oder Sklaven der Werbung???
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Stones
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#1
10.12.2009, 11:17

Dieser Thread ist aus einer Diskussion in diesem Thread entstanden und der Übersichtlichkeit halber abgeteilt worden.

Wieder mal was Neues

Gruss
Olli (hoschibill)



Ja, der Richie ist schon ein ausgewiesener Fachmann.Prost
Ich würde gerne einmal eine Diskussion mit ihm und dem Onkel
Böde erleben. Big Grin Trink
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Der Internetsender mit traditioneller Blues - Blues Rock Musik. Prost

Die Armut vieler Menschen ist der Reichtum Weniger
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.12.2009, 16:18 von hoschibill.)
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richi44
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#2
10.12.2009, 12:14

(10.12.2009, 11:17)Stones schrieb: Ja, der Richie ist schon ein ausgewiesener Fachmann.Prost
Ich würde gerne einmal eine Diskussion mit ihm und dem Onkel
Böde erleben. Big Grin Trink

Dazu kann ich folgendes sagen: Ich habe schon Diskussionen mit Van den Huö gehabt, als er noch in seinen Anfängen steckte. Und er hat da grossartig getan, was er heraus bekommen hätte in Bezug a uf Lautsprecherweichen. Das war noch vor der Zeit von Thiele, als Berechnen noch kaum zielführend war. Letztlcih musste Van den Hul zugeben, dass er bei einer Lautsprecherentwicklung auch nur bastle, wenn es um die Feinabstimmung gehe. Gut, heute ist dies etwas anders...

Oder ich hatte schon Diskussionen mit Entwicklern von Studer Studioequipment. Der Herrren mussten zugeben, dass sie bei verschiedenen Geräten Schrott gezeichnet hätten. Ich habe ihnen daraufhin geraten, abends die Entwürfe auf dem Tisch liegen zu lassen, damit sie die Putze korrigieren könneAngry

Ich könnte mir ein Treffen mit Böde kaum vorstellen, denn ich habe auch schon Musiker und Lautsprecherkonstrukteure (Damals Schaub-Lorenz in Straubing und Philips in Eindhoven) böse Fragen gestellt und sie damit aus der Fassung gebracht...
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Stones
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#3
10.12.2009, 12:22

Da wäre es sicherlich vielen Leuten sehr recht, wenn Du als Tester
einer bekannten Hifi-Zeischrift fungieren würdest, Richi. Prost
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.12.2009, 12:22 von Stones.)
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hifiologe
audio-junkie
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#4
10.12.2009, 12:53

(10.12.2009, 12:22)Stones schrieb: Da wäre es sicherlich vielen Leuten sehr recht, wenn Du als Tester
einer bekannten Hifi-Zeischrift fungieren würdest, Richi. Prost

es wäre nur den zeitschriften nicht recht , denn die würden ihre konzepte umstellen müssen .

das mit dem center finde ich eine gute lösung , zudem der grundrahmen bestimmt gute statische eigenschaften hat .
Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur...

technische und fachliche Beiträge mangels Kenntnis ohne Wertung

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Stones
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#5
10.12.2009, 13:02

Zitat:es wäre nur den zeitschriften nicht recht

Das kann ich mir ebenfalls sehr gut vorstellen, Matthias. Big Grin
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richi44
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#6
10.12.2009, 14:24

...da gab es in der Schweiz mal eine Hifi-Zeitschrift, bis vor etwa 22 Jahren, in der hab ich damals auch geschrieben. Und da stand mal über einen Lautsprecher, der super ausgesehen hat aber einen unterdurchschnittlichen Klang bei überdurchschnittlichem Preis bot:
"Wer in diesen Lautsprecher so viel Geld investiert, beweist, dass er von Musik keine Ahnung hat".
Darauf folgte von der Herstellerfirma eine Androhung wegen Verleumdung. Nur haben die vermutlich das erste Mal ihre Boxen angehört und mit anderen verglichen.Huh

Im Gegenzug habe ich ein unbekanntes Fabrikat getestet, das zum halben Preis bei vergleichbarer Technik mehr als das Doppelte an Sound produziert hat. Der Erfolg: Die Dinger waren dauernd ausverkauft und der schwedische Hersteller musste die Produktion vergrössern.

Es ist also schon so, dass bei einer seriösen Zeitschrift deren Aussage etwas bewirken kann. Das Problem ist aber, dass gerade Beutelschneider über ein grosses Werbebudget verfügen und damit die Heftchen am Leben erhalten. Also darf man kaufmännisch gesehen diesen Brötchengebern nicht an die Karre fahren. Darum ist auch dieses schweizerische Blatt untergegangen.
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Stones
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#7
10.12.2009, 14:32

Auf der anderen Seite ist es aber doch so, daß sich bei vielen,
interessierten Hifi-Fans durch die Foren schon die Meinung gebildet hat,
daß die Tests oftmals nicht der Realität entsprechen und diese
dankbar für wirklich halbwegs objektive Tests wären.

Nun gut, dann gibt es eben so einige eschoffierte Hersteller, deren
Produkte schlecht wegkommen und die ihre Anzeigen zurückziehen
aus dem Werbeetat.Dafür gibt es aber auf der anderen Seite
wahrscheinlich wieder mehr Käufer der Testheftschen, weil sie
wieder glaubwürdiger sind und auch andere Hersteller, deren Produkte
gut weggekommen sind und die dann eben stattdessen Werbung machen.

Also, aus dieser Sicht dürften die Einnahmen bei einem Umdenken der Tester mittel-bis langfristig eher steigen, statt zurückzugehen.SmileProst
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premiumhifi
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#8
10.12.2009, 14:45

stefan,

heftverkäufe reichen leider meist nicht zur finanzierung einer test-zeitschrift Sad

aber dieses thema ist hier eher off-topic !!!!
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Stones
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#9
10.12.2009, 14:53

marcus, Du hast meinen Beitrag leider nicht richtig durchgelesen,
sonst wäre dieser Satz nicht gekommen. Huh
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premiumhifi
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#10
10.12.2009, 15:04

ja, hast recht Prost

dennoch:

heute haben es print-medien sowieso sehr schwer, gegen das internet noch anzukommen.
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piccohunter
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#11
10.12.2009, 15:33

(10.12.2009, 15:04)premiumhifi schrieb: heute haben es print-medien sowieso sehr schwer, gegen das internet noch anzukommen.

Die meisten sind es aber selber Schuld.

Schaut Euch doch mal die ganzen Hifi-Gazetten an:
Auf mich wirkt das fast alles nicht wie unabhängige Berichterstattung, sondern wie gesponsorte, vordiktierte getarnte Werbung. Und dafür soll ich noch Geld zahlen? Bestimmt nicht...

Die Printmedienlandschaft versucht, sich dem Internet anzupassen. In meinen Augen ein großer Fehler. Sinnvoller wäre es, Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit zu suchen. Für massenkonforme Propaganda-Ware reicht das Internet, von Printmedien, die ich bewusst kaufen muss, erwarte ich einfach mehr.
Gruß, Torsten

Meine Meinung ist Schwarz, Als Mod bin ich Blau.

Facebook
schaut mal vorbei, aber nur Freunde sehen mehr Wink
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Stones
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#12
10.12.2009, 16:14

Und davon ganz abgesehen gibt es, auch hier im Forum, immer noch Leute, die ein gutes Buch zu schätzen wissen -
warum dann nicht eine gute Testzeitschrift?ConfusedProst

Sorry wegen des OT, aber hat sich so ergeben. Big Grin
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.12.2009, 16:34 von Stones.)
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richi44
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#13
11.12.2009, 12:19

Vielleicht noch ein Wort zum Thema testen:
Wir gehen doch zuerst mal davon aus, dass wir einen möglichst unverfärbten Klang wollen. Jetzt hat noch nie jemand eine Elektronenorgel gehört, sondern nur deren Wiedergabe über Lautsprecher oder Kopfhörer. Somit ist es nicht möglich, wirliche Aussagen über deren Klang zu machen. Das gilt heute für viele Schlagzeuge und andere Instrumente. Wenn wir also eine Wiedergabe beurteilen wollen, so ist dies eigentlich nur mit natürlichen Instrumenten und Stimmen möglich. Weiter müssen wir den Raum kennen, wo die Aufnahme stattgefunden hat und es muss eine Aufnahme mit möglichst wenig Tricks und Elektronik sein.

Ich habe nichts gegen moderne Musik, denn ich höre sie öfter als Klassik. Wenn es aber um die Klangbeurteilung einer Anlage und damit in erster Linie um die Lautsprecher geht, habe ich einige Klassikaufnahmen, die ich gut kenne und deren Entstehungsorte und -Geschichten mir bekannt sind.

Und weiter muss ich Lautsprecher in verschiedenen, mir bekannten Räumen testen, um die Fehler zu minimieren, welche vom Raum und nicht vom Lautsprecher stammen.
Als ich noch Lautsprecher testete, geschah dies in drei mir bestens bekannten Räumen und mit definierten Aufnahmen. Natürlich hat jeder Tester so seine Präferenzen. Und jeder Tester hört anders. Ich habe mich daher bemüht, Grenzen zu ziehen und die Ergebnisse in gut, mittel und schlecht aufzuteilen. Weiter habe ich Testobjekte oft Kunden meines damaligen Geschäfts vorgeführt, im Rahmen der ganz üblichen Boxenauswahl.

Von der Zeitschrift wurde ich pro A4-Seite bezahlt. Ob ich nun etwas verfasst habe, das vom Kopf direkt die Tasten gehauen wurde oder ob es sich um Tests gehandelt hat, war egal. Und damit hatte ich einen kleinen Ausgleich für die Stunden, die ich für mein Hobby aufgewändet habe. Leben hätte man davon nicht können...
Wenn aber in einer Zeitschrift Tests durchgeführt werden und der Verfasser dies profimässig tut, so muss es schnell gehen. Und da schreibt er halt mal aus den Prospekten ab.
Ich erinnere mich an eine zweite Schweizer Zeitschrift, welche einen Test eines Studer CDP veröffentlicht hat, inkl. Hörprobe, und dies zu einer Zeit als das Gerät erst in Form eines Holzmodells existierte! Wenn dies dem Leser nicht mitgeteilt wird, glaubt er, was er da liest. Dasbei müsste man eigentlich vom Gegenteil ausgehen, also erst etwas lesen und glauben, wenn zweifelsfrei feststeht, dass das Gerät auch existiert und dass es unter realen Bedingungen getestet wurde und dass nur dies und sonst nichts veröffentlicht ist.Hail
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Accu_Lover
pathologischer Fall
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#14
11.12.2009, 18:33

So gut wie alle Testzeitschriften leiden unter den gleichen Schwächen.
Der Heftverkauf finanziert tatsächlich nicht die Publikation. Wären die Magazine wirklich unabhängig vom Anzeigenverkauf, müßte ihr Verkaufspreis so hoch sein, daß kaum noch jemand zugreifen würde.

Über die Anzeigenschaltung läßt sich zumindest auf Dauer, immer eine gewisse Steuerung der Testergebnisse erzielen.
Zum Thema Abschreiben aus Pressetexten und sonstigen offiziellen Verlautbarungen, muß man klar sagen, daß die Zeitschriften ja gefüllt werden müssen, d.h. es muß ein gewisses Quantum an Information abgedruckt werden. Daß sich da nicht alles nachprüfen läßt, ist vollkommen klar.

Niemals vergessen sollte man, daß Testzeitschriften natürlich für eine spezielle Leserschaft geschaffen oder gar "maßgeschneidert" sind.
Die anvisierte Klientel erwartet bestimmte Aussagen !

Audio hat in den 90ern behauptet, niemals zwei Geräte einer Gattung gehört zu haben, die wirklich gleich klangen.
Da man an Leserschaft in sicherlich nicht unerheblichem Umfang verlieren würde, gäbe man zu, daß die angeblich wahrgenommenen Unterschiede klanglicher Natur, in Wirklichkeit viel geringer als dargestellt, oder aber überhaupt nicht existent sind (sic), würde man so manchen Leser vergraulen, der ja gerade erwartet, daß immer Unterschiede im Klang vorhanden sind !

Interessant auch, daß alle Sekundärfaktoren wie Optik, Haptik und Ausstattung viel weniger gewichtet werden als der schiere (angebliche) Klang. Viele Geräte unterscheiden sich aber hauptsächlich in diesen Sekundärfaktoren !

Wie hat der Chefredakteur der 2007 eingestellten Computerzeitschrift PC Professionell in der letzen Ausgabe sinngemäß geschrieben :

Viele Zeitschriften sind so (suboptimal) wie sie sind, weil die Leser es versäumt haben, höhere Qualität einzufordern !
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Stones
Super Resident
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#15
11.12.2009, 18:46

Da kann ich eine Umfrage, die ich im März 09 gestellt habe,
hier gut einstellen.Ich habe die 3 führenden Magazine
befragt, ob ihre Redateure bereit wären, im Beisein von Usern des
HF-Forums einen Blindtest zu machen, da es ja für sie dann anhand ihrer
deutlichen Testunterschiede und Bewertungen ein Leichtes sein sollte, diesen zu bestehen.Big Grin

Antwort Audio:

Zitat:Hallo,

danke für den Vorschlag, aber wir müssen und wollen Sie gar nicht
überzeugen. In Ihrer Fragestellung lese ich bereits die Grundthese, dass
alle Verstärker und CD-Spieler gleich klingen, und dass wir unsere Hörtests
seit Jahrzehnten einfach erfinden. Wenn Sie daran wirklich glauben, haben
Sie vermutlich einfach noch nicht genug gehört - und vermutlich auch unser
Heft noch nie gelesen. Wir arbeiten seit Jahrzehnten im Hörraum und
Messlabor seriös an diesem Thema, und wir stehen "der Sache" mindestens
genauso neutral gegenüber wie die "Leute", die Sie mitzubringen gedenken -
ich vermute, die üblichen Internet-Stänkerer.

Wenn es Ihr Weltbild stört, dass nicht alle CD-Player und Verstärker gleich
gut sind, würde ich Ihnen ein anderes Hobby empfehlen.


Antwort Stereoplay:

Zitat:ja, so ein, zwei Mal im Jahr kommen Briefe wie der Ihre, die von Misstrauen
künden, das gerne in irgendwelchen Foren geschürt wird, aber wohl auch daher
stammt, dass nicht alle Tests auf dieser Welt glaubwürdig scheinen.

Tests führen wir auch im Blindtest durch (indem wir die Probanden nicht
sehen), doch ist es wie so oft einfach die Frage, ob man uns das glaubt oder
nicht. Das würde sich auch dann nicht ändern, wenn wir mal wieder einen
öffentlichen Blindtest (nach unseren strengen Kriterien, in unserem
akustisch optimierten Hörraum und mit unseren Referenzgeräten) durchführen
würden. Denn selbst, wenn wir den bestehen (was wir ja Monat für Monat tun),
könnte ja jemand sagen, dass wir keinen Nachweis hätten, dass wir den
Blindtest immer durchführen oder nicht einige Geräte (aus was für Gründen
auch immer) besser bewerten würden, oder? Und ein anderer würde behaupten:
Gut, die haben im Blindtest Unterschiede gehört, aber bewerten nach
wirtschaftlichen(Anzeigen-)Gründen... Alles schon dagewesen.

Am allerwichtigsten ist, ob Sie selber diese Unterschiede wahrnehmen. So
empfehle ich Ihnen, mal selber Geräte zu vergleichen, sei es nun zu Hause
oder bei einem guten Fachhändler. Wenn Sie dann unsere Aussagen
nachvollziehen können (wie fast alle unserer Leser), macht
eine Testzeitschrift, wie wir sie sind, für Sie Sinn; wenn nicht, dann halt
nicht.
So einfach ist das.


PS: Der größte und aufwendigste öffentliche Blind-Hörtest aller Zeiten fand
übrigens bei stereoplay statt. Es ging um die Erkennung von CD oder LP,
beides vorher auf DAT überspielt. Die zirka 50 Teilnehmer waren Redakteure
(fast alle dieselben wie heute) und Entwickler. Die Trefferquote bei den
Redakteuren war erstaunlich hoch, obwohl die Klangunterschiede winzig klein waren.

Antwort Stereo:

Zitat:vielen Dank für Ihr Interesse an STEREO und Ihre Zuschrift.
Tatsächlich führen wir in aller Regel keine Blindtests durch, und ich
sehe auch keine Notwendigkeit dafür. Ehrlich gesagt ist das Erkennen
von klanglichen Unterschieden zwischen verschiedenen Geräten für ein
auch nur einigermaßen trainiertes Ohr überhaupt kein Problem. Da wird
viel Gedöns um etwas recht Einfaches gemacht. Mir ist das recht,
umgibt es die Insider der Branche doch mit einer gewissen Aura des
Besonderen.
Aber vielleicht würde ein Weinkenner, der in der Lage ist, Regionen
und Jahre aus dem Geschmack zu erkennen oder ein Parfümeur, der jeden
unbekannten Duft sofort in seine Bestandteile zerlegen kann auch über
uns schmunzeln, für die das eine fremde Welt ist. Da kommt es
natürlich auf Übung und Routine an. Der Anspruch, dass jeder dies auf
Anhieb können müsste, ist sympathisch, weil demokratisch, aber
gleichzeitig unsinnig. Abseits von Allerweltserfahrung gibt eben
speziell gedrillte Leute, die hochgradig analytisch schmecken,
riechen oder auch hören können.
Eigentlich machen wir alle doch dauernd Blindtests, oder? Beispiel
gefällig? Drehen Sie mal den Netzstecker Ihres Verstärkers um. In
einer Position klingt es deutlich besser, weil offener und homogener.
So kann man ganz schnell die Phasenseite einer Komponente ermitteln,
ohne dass man im Vorfeld auch nur den Hauch einer Idee hätte, welche
das sein könnte. Ein bewährtes Mittel, das ich in der Praxis immer
wieder einsetze. Überprüft man das Ergebnis mit einem Messgerät, wird
es in aller Regel bestätigt. Manchmal bleibt Ihnen gar nichts anderes
übrig, als die Phasenseite zu "erhören", etwa bei vielen Geräten mit
Schaltnetzteilen, bei denen Phasenprüfer oft keine eindeutige
Auskunft geben. Aber hören kann man die korrekte Seite eben sofort.
Innerhalb von Sekunden. Wenn die erste Wellenfront kommt und das
Gehirn sein Netz drüberwirft, weiß man sehr schnell, woran man ist.
Vorprägungen und Erwartungen, die in genanntem Fall ohnehin nicht
existieren, spielen meines Erachtens nach eine immer kleinere Rolle,
je mehr und tiefer man sich mit einer Materie beschäftigt.
Gerade komme ich aus einem Hörtest mit einem sehr günstigen CD-
Recorder, dem ich klanglich nicht viel zugetraut habe – und der mich
positiv überrascht hat. Genauso kommt es zuweilen vor, dass meine
Erwartungshaltung hinsichtlich eines neuen Geräts unglaublich hoch
ist, nach den ersten Tönen aber in sich zusammenklappt. Es ist
beileibe nicht so, dass man immer nur das hört, was man erwartet.
Einem Weinkenner wird kein billiger Fusel munden, nur weil man ihn
vorher in eine teuer aussehende Flasche gefüllt hat. Nur wer keine
Ahnung hat, fällt darauf 'rein.
Tatsächlich ist das Herstellen fairer und gleicher Testbedingungen
oft die größere Herausforderung. Wir betreiben die Komponenten auf
denselben Unterlagen, mit identischen Kabeln bis hin zum Netzkabel,
die Geräte müssen phasenrichtig nebeneinander in derselben
Stromleiste stecken und dergleichen mehr.
Meinen bis dato letzten unfreiwilligen Blindhörtest habe ich übrigens
Anfang Januar im Rahmen eines Workshops gemacht. Dort habe ich mir
wie viele Male zuvor mitgebrachte CDs von den Besuchern anreichen
lassen. Da hören wir dann gemeinsam rein, und ich sage den Leuten, an
welchen Stellen ich Schwächen vermute. Ein gutes Spray oder ein
Entmagnetisierer verbessern den Klang dann meist in exakt diesen
Punkten. Doch in einem Fall hatte ich nichts auszusetzen. Es klang
einfach perfekt. Und auch die Behandlung mit einem Entmagnetisierer
konnte das Resultat allenfalls minimal steigern, wie ich zerknirscht
zugeben musste, weil ich zuvor behauptet hatte, besagtes Gerät würde
die Klangqualität jeder Disc steigern.
Wie sich herausstellte, war besagte CD kurz zuvor von dem Besucher
mit eben jenem RD-3 von Audio Revive behandelt worden, den auch der
Workshop einsetzte. Der gute Mann wollte mich frei nach dem bekannten
Motto "Testet die Tester" schlicht einer Probe unterziehen.
Ihnen mag das vielleicht alles merkwürdig und fremd vorkommen, doch
wenn Sie wie ich zwölf Jahre lang durch HiFi-Studios getourt sind und
sich immer wieder CDs anreichen lassen, dann werden solche Dinge
leichte Übungen für Sie sein. Mit Mystik oder gar Voodoo hat das
nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Und nur weil ich den Grund für viele Phänomene nicht kenne, heißt das
doch nicht, dass sie nicht existieren, wie ja zuweilen unterstellt
wird. Schließlich kann ich täglich beobachten, dass es wohl so etwas
wie Schwerkraft gibt, aber kein Gelehrter auf der Welt weiß, was sie
Ihrem Wesen nach ist. Ernstzunehmende Verfechter der String-Theorie
(nicht der von Plattenspielern) versuchen zu beweisen, dass sie als
Wechselwirkung aus dem Nebeneinander uns bis dato unbekannter
Dimensionen entsteht. Das ist Voodoo!
Aber ich schweife ab und verwende eigentlich viel zu viel Energie auf
das ganze Thema. Nur noch kurz erwähnt: Aus Jux habe ich mal an zwei
unterschiedlichen Orten jeweils zwei identische Verstärker
beziehungsweise CD-Player vorgeführt. Je einen mit Standard-
Feinsicherung, den anderen mit einer hochwertigen. Mir war dabei
selbst nicht bekannt, welches das "getunte" Gerät war. Musste es auch
nicht, denn es war überhaupt kein Problem die räumlich größerere, in
den Mitten ungleich geschmeidigere Fassung zu erkennen. Und für die
Zuhörer auch nicht, die zum Teil erstaunt waren, wie einfach das
ging. Sag ich doch!
Wissen Sie, was wirklich schwierig ist? Hörergebnisse mit technischen
Parametern zu korrelieren. Simples Beispiel: Bass reindrehen, und
schon sagt jeder, es klänge besser. Im Feineren fallen auch geübte
Hörer immer wieder auf Effekte herein. Sich aus der Falle der
Psychakustik zu befreien, komplexe Verzerrungsmuster in Klangbildern
aufzuspüren und objektivierbare Aussagen zu treffen, das stellt
wirkliche Ansprüche. Und das ist meiner Meinung nach der Maßstab, an
dem wir uns selbst messen müssen. Denn Klangunterschiede hören, das
kann auch meine Oma.


PS.: Um die ganze Welt herum gibt es kohärente Meinungsbilder zu
allen Produkten, die mit bestechender Genauigkeit zutreffen. Was
einem besser gefällt, ist eine andere Sache, aber es gibt niemanden
auf dem Globus, der behauptet, Kabel von Straight Wire klängen
dunkel, langsam und füllig oder Phonosophie-Leiter tönten scharf und
dünn. Jeder, der auch nur kurz ein Kabel dieser Hersteller in seiner
Kette hatte, weiß, dass sich Straight Wire durch eine präsente,
schnelle und schlanke Wiedergabe auszeichnet und Phonosophie-Produkte
stets durch Grundtonstärke, satte Klangfarben und einen golden
auslaufenden Hochtonbereich bestechen. So ist es nunmal, und es
bleibt auch so, ob blind, taub, dumm oder sonstwie gehört.=
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.12.2009, 18:54 von Stones.)
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Peter Wind
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#16
11.12.2009, 18:49

Nur eine Anmerkung: Kein Printmedium - Zeitschrift, Magazin oder Tageszeitung, kann sich aus deren Verkauf alleine finanzieren. Die Anzeigenkunden bringen das leicht- und viel verdiente Geld.
Gerade in solchen Nischenprodukten wie HiFi-Zeitschriften, -heften, -magazinen kann man den Eindruck gewinnen, dass die Redaktion nicht immer so frei schreiben darf wie sie möchte.
Anders darf ich das jetzt nicht schreiben. Ich denke ihr versteht mich.
Viele Grüße
Peter

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Als User poste ich in  SCHWARZ; als Mod in BLAU.
Kölsch ist die einzige Sprache, die man trinken kann und
Angeln die einzige Philosophie, von der man satt wird.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.12.2009, 19:11 von Peter Wind.)
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Accu_Lover
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Registriert seit: Mar 2009
#17
11.12.2009, 20:35

(11.12.2009, 18:49)Peter Wind schrieb: Nur eine Anmerkung: Kein Printmedium - Zeitschrift, Magazin oder Tageszeitung, kann sich aus deren Verkauf alleine finanzieren. Die Anzeigenkunden bringen das leicht- und viel verdiente Geld.
Gerade in solchen Nischenprodukten wie HiFi-Zeitschriften, -heften, -magazinen kann man den Eindruck gewinnen, dass die Redaktion nicht immer so frei schreiben darf wie sie möchte.
Anders darf ich das jetzt nicht schreiben. Ich denke ihr versteht mich.

Nichts anderes hatte ich ja auch gesagt ! Wink
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PMPO
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#18
11.12.2009, 20:43

(11.12.2009, 18:46)Stones schrieb: Antwort Stereo:
PS.: Um die ganze Welt herum gibt es kohärente Meinungsbilder zu
allen Produkten, die mit bestechender Genauigkeit zutreffen. Was
einem besser gefällt, ist eine andere Sache, aber es gibt niemanden
auf dem Globus, der behauptet, Kabel von Straight Wire klängen
dunkel, langsam und füllig oder Phonosophie-Leiter tönten scharf und
dünn. Jeder, der auch nur kurz ein Kabel dieser Hersteller in seiner
Kette hatte, weiß, dass sich Straight Wire durch eine präsente,
schnelle und schlanke Wiedergabe auszeichnet und Phonosophie-Produkte
stets durch Grundtonstärke, satte Klangfarben und einen golden
auslaufenden Hochtonbereich bestechen. So ist es nunmal, und es
bleibt auch so, ob blind, taub, dumm oder sonstwie gehört.


Denn Klangunterschiede hören, das
kann auch meine Oma.

Wenn ich sowas,

Ne Ne Neeeeeeee.......................?!?

Dann müssen wir alle also erst mal für für 125.ooo E das gehöhrt haben. Um besser nicht mehr unsere Oma zu fragen. Angry
 

............................................................
Gruß, Daniel 

Niemand scheint sich der tatsache bewußt zu sein, daß alles vorher Gesagte nichtig ist, da wir nun einmal dem kalten Determinismus der physischen Dinge unterworfene Tiere sind.

zitat von MURIEL BARBERY
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Lion13
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#19
11.12.2009, 20:44

[quote='Stones' pid='149989' dateline='1260550011']
Antwort Audio:
[quote](...) und wir stehen "der Sache" mindestens genauso neutral gegenüber wie die "Leute", die Sie mitzubringen gedenken - ich vermute, die üblichen Internet-Stänkerer.[/quote]

Hehe... Big GrinTongue

Dürfen wir das jetzt als Lob auffassen? Angel
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Stones
Super Resident
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#20
11.12.2009, 20:45

N'abend Tom
Die Antwort von Audio fand ich schon reichlich dreist.
So gewinnt man mit Sicherheit nicht das Vertrauen der Leute. Big GrinProst
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Lion13
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#21
11.12.2009, 20:50

Tja, die ganzen Foren, die sich mit HiFi etc. befassen, sind den Redaktionen natürlich ein ziemliches Dorn im Auge... Da werden ihr teils ominöses und nicht belegbares Geschwurbel nämlich regelmäßig konterkariert! Big GrinTongue
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PMPO
Meridian Freund
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#22
11.12.2009, 21:04

Sie stellen sich doch selber so da.
 

............................................................
Gruß, Daniel 

Niemand scheint sich der tatsache bewußt zu sein, daß alles vorher Gesagte nichtig ist, da wir nun einmal dem kalten Determinismus der physischen Dinge unterworfene Tiere sind.

zitat von MURIEL BARBERY
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Lion13
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#23
11.12.2009, 21:16

In diesen Beiträgen wird im übrigen die Computerzeitschrift "c't" erwähnt, die IMHO eine der ganz wenigen Publikationen ist, die nicht nur kritisch ist, sondern auch in schöner Regelmäßigkeit Produkte (ob Hard- oder Software) regelrecht in der Luft zerreißt... Tongue

Macht mir immer wieder Spaß, sie zu lesen - es geht also auch anders! Hail
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Accu_Lover
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#24
11.12.2009, 23:09

(11.12.2009, 20:45)Stones schrieb: N'abend Tom
Die Antwort von Audio fand ich schon reichlich dreist.
So gewinnt man mit Sicherheit nicht das Vertrauen der Leute. Big GrinProst

Jetzt weißt du, warum ich in über 26 Jahren des Lesens NIE einen Leserbrief geschrieben habe. Wink

Um solchen Mist nicht lesen zu müssen ! [Bild: a020.gif]
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#25
11.12.2009, 23:10

Ich fand es dennoch recht aufschlußreich.Die wütende Reaktion
bescheinigt mir, daß sich die Herren ertappt fühlen. Big Grin
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