Anleitung zum Bau von optisch hochwertigen Lautsprecherkabeln
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dozzer85
aka Florian
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#1
01.07.2009, 23:14

Anleitung zum Bau von optisch hochwertigen Lautsprecherkabeln
Wer kennt das nicht. Die Anlage ist in der damaligen Kaufhektik "mal eben" angeschlossen worden, funktioniert und macht Sound. Viele Kleinigkeiten fangen erst nach einer Weile an zu stören, darunter auch eben wirr herumliegende Laustprecherkabel die zudem in den meisten Fällen einige Nachteile bringen, zu denen ich gleich komme.

Fertig konfektionierte Lautsprecherkabel gibt es natürlich auch von allen namenhaften Herstellern zu kaufen, aber wer nur mal kurz einen Blick auf die Preislisten, die sich meist im mittleren 3-stelligen Bereich bewegen, geworfen hat, wird schnell den Kauf noch einmal überdenken. Dabei ist von den superteuren Kabeln meist nichtmal ein klanglicher Unterschied für uns 0815-Hörer herauszuhören. Kein Grund also seine bisher genutzen und für gut befundenen Lautsprecherkabel nicht etwas aufzupeppen.
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Die Konfektionierung bringt neben dem optischen auch einige andere Vorteile:
  • das Bündeln von Kabeln macht den Strang steifer, die Gefahr also, die Kabel zu stark zu knicken nimmt ab.
  • einige Kabelbeschichtungen reagieren relativ empfindlich auf UV Licht und werden schnell spröde. Die Nutzung von Geflechtschläuchen verringert die UV Belastung
  • das lose Einklemmen von den Litzen in den Verstärker übt oft zuviel Druck aus und beschädigt häufig die kleinen Kupfer-Fäden
  • eine Nutzung von Steckern (bitte am entsprechenden Gerät Anschlussmöglichkeiten prüfen) verhindert das Aufspleißen der Kabel
  • Stecker können schneller umgesteckt werden und sind unter Umständen eindeutiger zuordbar (rot/schwarz)
  • Ein dicker Strang wird deutlicher wahrgenommen, die Gefahr dass man über die Kabel tritt, stolpert oder sonst wie beschädigt, sinkt.
Geräte/Werkzeuge, Material und Kosten:

Wie bei allem im Hifi-Bereich sind die Kosten nach oben nahezu beliebig offen. Ich gehe an dieser Stelle einfach darauf ein, was meine Beispielkonfiguration gekostet hat, dies ist eigentlich eine gute Ausgangsbasis zur Umrechnung auf die eigenen Kosten, was also brauchen wir?
  • Geflechtsschlauch (in meinem Fall: ViaBlue SilverLine ( für Kabel mit einem Durchmesser von 5 bis 17 mm.):Kosten 1,50€ pro Meter. Verwendet von mir: ca. 3m also -> 4,50€ kalkuliert aber immer mehr ein, der Schlauch ist längenvariabel.Je dicker die Kabel umso mehr Schlauch wird benötigt
  • Geflechtschlauch 2-3mm Durchmesser (Kosten ca. 1€ / Meter)
  • ViaBlue SC-4/4 Splitter, spleisst das Kabelbündel in die Einzeladern auf. (je nach Geschmack braucht man 1 oder 2 Stück. Kosten 7€/Stück
  • Schrumpfschlauch, ich verwende hauptsächlich 6mm auf 2mm Schrumpfschlauch, hängt aber von eurer Kabeldicke ab. Kosten: 1-2€/m
  • Iso Tüllen in rot und schwarz (4,5 / 28mm) Kosten: 20er Pack rot/schwarz ca. 3€
  • Anschlussstecker eurer Wahl (Bananas, Gabelschuhe.....) Kosten in meinem Fall ( 4Bananas von Oehlbach) 15€
  • Adernendhülsen 2,5mm ( am besten speziell aus dem Hifi-Bereich, die sind meist länger) Kosten für hochwertige vergoldete ca. 3€ für 4 Stück
  • Crimpzange (mal euren Vater oder Bekannte fragen)
  • Heißluftfön (ungern als Alternative -> Feuerzeug)
  • Schraubenzieher
  • Zange
  • Klebeband & Schere(sollte eigentlich jeder im Haus haben)

Wenn ich jetzt richtig gerechnet habe liegt in meinem Fall der Basispreis bei etwa 32€ plus zusätzliche 1,50€ für jeden zusätzlichen Meter der gelegt wird. Der Preis wird aber maßgeblich von den Steckern verursacht, wer billigere Alternativen findet kommt deutlich günstiger weg.

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1. Schritt: Ordnung schaffen
  • so ungern man das tut, aber beim Verlegen braucht man ordentlich Platz! Sofern eure Kabel nicht fest verlegt sind empfehle ich euch, die aktuelle Verkabelung kurz abzufotographieren oder euch die Steckerbelegung aufzuschreiben und die Kabel dann komplett abzubauen und auszulegen.
  • legt die Kabel schön grade nebeneinander, wenn das Zimmer zu eng wird, weicht nach draußen aus. Es empfiehlt sich sehr stark die Kabel ganz grade auszulegen um später keine unschönen Ergebnisse zu erhalten.
  • überprüft die einzelnen Kabellängen. Sind alle Kabel gleichlang? Wenn nein, und die aktuelle Konfiguration es zulässt, kürzt alle Kabel auf die gleiche Länge (bzw. die jeweiligen 2 oder mehr Adernpaare die durch einen Schlauch gelegt werden müssen).
  • liegt zuviel Kabel aus? wenn ja, braucht man diese Reserven? In den meisten Fällen bleibt die Hifi-Konfig am gleichen Platz. Jeder zusätzliche Meter liegt nur herum. Eine Restreserve um Zug an den Kabeln zu vermeiden sollte aber bestehen bleiben.
  • markiert euch die Kabelenden in rot/schwarz um nicht durcheinander zu kommen.

2. Schritt: Konzept

Überlegt euch ein Verkabelungskonzept. Welche Kabel möchte ich durch den Geflechtschlauch führen? Ich persönlich bevorzuge jeweils 2 Adernpaare pro Schlauch. Mehr wird schwierig, es sei denn, ihr arbeitet mit kleinen Kabelquerschnitten

3. Schritt: Kabel fixieren

Ja, jetzt kommt der wirklich nervigste Teil des Ganzen. Dies kann eine ganze Menge Zeit kosten. Ist aber dennoch wichtig, denn bei meinem ersten Versuch musste ich feststellen, dass beim Durchschieben von mehr als einem Kabel der Schlauch unterschiedlich dick wird. Was ist passiert? Ganz einfach, auch wenn ihr denkt, die beiden Kabel liegen direkt aneinander; Sobald ihr anfangt den Schlauch darüberzuziehen verschieben sie sich und unter umständen biegt sich ein Kabel nach oben. Diese Dellen sehen mehr als unschön aus.

Deshalb immer schön die Kabel ganz fest aneinanderdrücken, Klebeband drum und das offene Ende wieder glattbiegen. Bei mir hat sich ein optimaler Klebestreifenabstand von ca. 10-15cm ergeben. Wichtig ist, dass das Kabel grade gestreckt bleibt. Wer die Kabel in Krümmungen klebt wird böse überrascht sein Wink

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4. Schritt: Schlauch drüber....

In diesem Schritt sieht man sehr schnell ob das Klebeverfahren erfolgreich war. Der Schlauch wird noch nicht zugeschnitten sondern einfach über die Kabelenden geschoben. Da sich die offenen Kupferenden gerne mal im Geflecht verfangen rate ich dazu eine Art "rutschigen" Kopf über all die Kabelenden zu kleben (mit Klebeband) sodass sich die Enden nicht verfangen und zusammenbleiben.

Der Schlauch wird immer geschoben, nie gezogen, so macht ihr ihn dünner, aber das seht ihr ja. Ich streife den Geflechtschlauch in einer Art schlangenartigen Wellenbewegung drüber indem ich viel Schlauch draufschiebe der seinen Durchmesser dann erhöht und ihn in Richtung in der der Schlauch aufgeschoben werden soll "ausstreiche". Sobald ihr euer Werk getan habt, streicht den Schlauch aus, so wird er wieder dünner und blickdichter. An den Enden, an denen später Stecker hinkommen sollen lasst ca. jeweils 20cm vom Kabel "Geflechtschlauch-frei". Nun müsst ihr den Geflechtschlauch fixieren.

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Das macht ihr, indem ihr Schrumpfschlauch zuschneidet (Länge nach Belieben, Hauptsache es hält). Wichtig ist, dass dieser grad so eben über den Schlauch geschoben werden kann und sich sehr eng zusammenzieht. Schneidet die Fransen des meist zerfetzten Geflechtschlauchendes ab, zieht den Schrumpfschlauch zur Hälfte über den Schlauch und zur anderen Hälfte über die losen Kabel. Heissluftfön an und immer kurz über den Schrumpfschlauch halten, bis dieser sich stark zusammengezogen hat. Nun sitzt der Geflechtschlauch fest.

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5. Schritt: Schöne Kabelenden
Nachdem das Kabel an sich nun schon einmal versteckt haben geht es jetzt ins Detail. Bislang hat euch das Ganze kaum einen Vorteil gebracht, denn an den Kabelenden sind immer noch die unschönen Kupferdrähte sichtbar. Bevor wir aber die Stecker befestigen sind erst einmal die Einzeladern dran. In meinem Fall wurden 2 Doppeladern durch den Schlauch gezogen, sprich 4 Einzeladern. Diese trenne ich nun in die 4 Einzeladern auf, indem ich mit einer Schere kurz zwischen die Doppelader schneide. In den meisten Fällen kann man den Adernstrang nun mit den Händen auseinanderziehen. Es kann eigentlich nicht viel dabei passieren, denn Ihr werdet eh nur bis zum Schrumpfschlauch auftrennen können, dieser verhindert weiteres einreissen. Nun kommt der kleine Geflechtsschlauch zum Einsatz. Dieser wird nun in 15-20cm oder je nachdem bis wie weit ihr den "Geflechtschlauch-freien" Teil gelassen habt zugeschnitten und jeweils über die Einzeladern gezogen.

Das geht relativ schnell und schmerzfrei. Nun nehmt den 4-fach Splitter zur Hand und schraubt die Kappe ab. Ihr werdet darin eine kreisförmige Platte mit 4 Bohrungen finden. Nehmt diese erst heraus und schiebt die nun leere Splitterröhre über euren zuvor gelegten Kabelstrang. Diese wird später von hinten draufgeschoben. Nun nehmt die Platte mit den Bohrungen...Die Schwierigkeit besteht nun darin die Einzelader + Geflechtschlauch durch das Loch zu schieben und das Ganze 4mal. Alles über 2,5mm Querschnitt stelle ich mir schwer vor, da ist euer Einfallsreichtum gefragt.
Ich empfehle euch hierbei die Geflechtschlauchenden mit Klebeband zu umwickeln, dass sie beim Einfädeln nicht aufspleißen.

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Nachdem das geschafft ist, wird die Platte mit den Löchern soweit wie möglich über die Kabel in Richtung Schrumpfschlauch gezogen. Am besten ist es, wenn die Kabel grade liegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die kleinen Geflechtsschläuche abziehen lassen nachdem sie durch die Bohrungen geschoben wurden ist äußerst gering. Dennoch fixiere ich alles wieder mit einem etwas größeren Schrumpfschlauch der über alle Enden gespannt wird.

Dem aufmerksamen Betrachter wird aufgefallen sein, dass Schrumpfschlauch auß der Hülle herausragt, das Ganze sieht äußerst unschön aus und wurde von mir später verbessert. Achtet daher schon beim Bau darauf, dass alles unter dem Splitter verschwindet. Hier Bilder vom Zeugs...

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6. Schritt: Jetzt kommt Farbe ins Spiel

Wer ordentlich war, wird an den Kabelenden seine rote oder schwarze Markierung wiederfinden Wink Schiebt nun die roten und schwarzen ISO-Tüllen über die kleinen Geflechtschläuche der Einzeladern. Sie sind dehnbar und biegsam, was das ganze erleichtert.Das ist ne Spielerei meinerseits, bringt aber meiner Meinung nach auch einige Vorteile:
  • Ihr kommt selbst bei nem abgebauten Stecker nicht mit der Polarisierung durcheinander....
  • Der Geflechtschlauch wird nochmals befestigt
  • Die Tüllen sind ein prima Knickschutz beim Stecker der doch recht biegsamen Einzeladern.
  • Die Tüllen lassen sich später über die Enden der Adernendhülsen schieben und sitzen direkt am Stecker. Die Adernendhülsen werden damit unsichtbar.
  • Sie erleichtern beim Aufschneiden des Geflechtsschlauchs das weitere Ausfransen

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Nun nehmt euch die einzelnen Stränge vor. Für die Befestigung der Adernendhülsen (in meinem Fall sind sie von WBT) braucht ihr ca. 2-3cm . Lieber etwas weniger Geflechtschlauch abschneiden und nachkorrigieren als zuviel. Wobei das letztere auch kein Problem wäre, denn die ISO Tüllen kaschieren gemachte Fehler recht schön. Schiebt nun den Geflechtschlauch mit der Hand nach hinten, damit er bei der Arbeit nicht in die Quere kommt. Das Lautsprecherkabel wird auf 2-3cm Länge abisoliert , leicht verdrillt und in die Aderendhülse geschoben. Schiebt die Hülse soweit wie möglich ans Kabel. Bis an die Kabelisolierung. Nur so wird das Ganze luftdicht. Nun wird es vercrimpt.

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Jetzt kommen die jeweiligen Stecker zum Einsatz. Wie gesagt, ich habe mich für die Oehlbach Banana B3 entschieden, ein sehr guter Kompromiss aus Qualität und Preis. Schraubt das Gewinde des Steckers raus und schiebt den Stecker über die Hülse. In den meisten Fällen ist sie deutlich zu lang. Die Hülse sollte nicht mehr sichtbar sein wenn der Stecker draufsitzt, gleichzeitig sollte sie aber so lang sein, dass das Gewinde noch gut packt. Hier ist Ausprobieren angesagt. Kürzt die Aderendhülse mit einer Zange auf die entsprechende Länge. Schraubt den Stecker noch nicht fest....

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7. Schritt: Endspurt
Der Geflechtschlauch sitzt, der kleine Geflechtschlauch ebenfalls. Die Iso Tüllen sind aufgeschoben aber noch verschiebbar. Schneidet nun sehr klein zusammenschrumpfenden Schrumpfschlauch auf ca. 1cm lange Stücke und schiebt diese über den kleinen Schlauch und über die Tüllen. Setzt nun die Stecker drauf und befestigt diese sehr fest. Jetzt werden die Tüllen bis an die Stecker herangeschlossen, dies sieht optisch besser aus. Nun schiebt die kleinen Schrumpfschlauchstücke zur Hälfte über die Tüllen und zur anderen Hälfte über die kleinen Geflechtschläuche... Heißluftfön an, aufpassen, dass nichts verrutscht und fertig ist euer ganz individuelles HIFI-Lautsprecherkabel.

Hier sind Bilder vom fertigen Kabel. Wie gesagt, den Schrumpfschlauch, der aus dem Splitter schaut habe ich nachkorrigiert, ich denke ihr könnt euch auch so vorstellen wie es aussieht.

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Eine Übersicht der gängigsten Steckersysteme für Audioanwendungen:

Vorne weg...
Für jedes Einsatzgebiet ob High-End Hifi oder PA haben sich mit der Zeit nach und nach Stecksysteme herauskristalisiert, die sich durch ihre speziellen Eigenschaften bewährt haben und somit eine dauerhafte Stellung bezogen haben.
Aus diesen Gründen liefern Hersteller von Lautsprechern, Verstärkern und anderen Audiokomponenten jedes Bereichs ihre Produkte mit einer gewissen, für diesen Bereich typischen Schnittstelle aus.

Anschließend soll nun auf einige dieser audiotypischen Steck-Systeme näher eingegangen werden.


Das Klemmsystem
Das wohl einfachste System ist das Klemmsystem. Hierbei wird die Kabellitze direkt durch einen gefederten Kontakt an einen metallischen Kontakt gepresst.
Je nach Größe der Anpressfläche und der Anpresskraft kann somit eine stark variierende Qualität dieses Kontaktsystems erzielt werden! Bei guten Vertretern dieses Typs werden die Litze breichflächig, also z.B. über eine 1cm lange Fläche auf die Kontakte gepresst. Oftmals wird das Kabel aber nur über eine kleine Schneide angepresst. Das hat zur Folge, dass der Querschnitt der Kontaktierung klein ist und der Übergangswiderstand demnach groß ist. Die teueren Kabel mit großem Querschnitt verlieren also an Effektivität!
Dieses Kontaktsystem ist eher für eine Festverkabelung gedacht. Häufiges abklemmen der gleichen Kabelstelle führt früher oder später unweigerlich zum Bruch der Litzen.
Bei losen Kabeln besteht die Gefahr eines Kurzschlusses da die Kontake blankliegen, was auch einen direkten Kontakt der Haut ermöglicht. Durch fehlende Sperrcodierung ist eine Verpolung möglich.

Zusammenfassung Klemmsystem:

* Qualität dieses Systems hängt stark von der Ausführung ab
* Eher für Festverkabelung geeignet
* Keine wirkliche Zugentlastung
* Verpolunsicher
* Nicht angeschlossene Leitungen können Kurzschlüsse verursachen
* Gefahr eines Stromschlags




Das Schraub-Klemmsystem
Gleich dem Klemmsystem werden auch hier die blanken Litzen durch eine Verschraubung eingeklemmt und sorgen somit für eine elektrische Kontaktierung.
Abgängig von der Größe der Schraubverbindung können durchaus brauchbare Querschnitte erreicht werden. Durch die feste Verbindung erreicht man gleichzeitig eine recht gute Abzugssicherung, was allerdings auch durch zu hohe Anzugskräfte die Struktur der Leitungslitzen zerstört.
Das wiederum macht auch bei diesem Kontakttyp eine regelmäße verwednung eher unbrauchbar ohne das Kabel neu zuschneiden zu müssen.
Durch die freiliegenden Litzen ist auch hier ein Kurzschluss und/oder ein Stromschlag möglich wenn nicht angeschlossen!

Zusammenfassung Schraub-Klemmsystem:

* Kontaktierung meist besser als beim Klemmsystem
* Eher für Festverkabelung geeignet
* Durch Anschrauben recht zugsicher
* Verpolunsicher
* Nicht angeschlossene Leitungen können Kurzschlüsse verursachen
* Gefahr eines Stromschlags




Das Bananen-Stecksystem
Eine verbesserte Art der vorangegangenen Kontaktsysteme stellt das Bannen- Buchsen und Steckersystem dar, wobei sich die Streuung der Qualität hier noch stärker bemerkbar macht. Man hat die Auswahl zwsichen günstigen, verzinnten bis hin zu vergoldeten High-End Kontakten.
Dieses Kontaktsystem ist für häufige Steckzyklen ausgelegt, was ursprünglich vom Laborgebracht her stammt, und bietet durch meist gute Kontakte und niedrige Übergangswiderstände auch ein Alternative für hohe Ströme.
Auch hier können durch die freiliegenden Kontakte bereits erwähnte Kurschlüsse oder Stromschläge auftreten!

Zusammenfassung Bananen-Stecksystem:

* Es können sehr gute Kontake und Übergangswiderstände erzielt werden
* Für häufiges Stecken ausgelegt
* Keine Zugsicherung
* Verpolunsicher
* Nicht angeschlossene Leitungen können Kurzschlüsse verursachen
* Gefahr eines Stromschlags




Das Cinch-Stecksystem (RCA Jack)
Das Cinch-Stecksystem findet im bereich der Audioverkabelung hauptsächlich Anwendung in der Signalübertragung. Grund hierfür sind die eher nur kleinen möglichen Querschnitte der Stecker und Buchsen.
Das Kontaktsystem kommt allerdings dennoch teilweise bei Kleinsignal-Lautsprechner zum Einsatz. Die Angebotspalette für Cinchsysteme bietet eine sehr große Bandbreite an Qualität und Preisstufen.
Je nach Wahl können auch hier gute bis hin zu sehr guten High-End Stecksystemen erreicht werden. Hauptvorteil dieses Systems gegenüber den vorhergehenden ist die Codierung, die eine verpolung (Voraussetzung ist natürlich der richtige Anschluss der Stecker und der Buchsen) ausschließt.
Ein mögliches Problem, je nach Anwendung, kann der zuerst kontaktierende Pluspol (längere, innere Stift) sein. Durch fehlen des Massebezugs (äußerer Ring) können u.U. kurzzeitige Störungen bis hin zur dauerhaften Beschädigung empfindlicher Geräte führen! Dies gilt aber nicht für Lautsprecher darum wollen wir das nicht weiter vertiefen.

Zusammenfassung Cinch:

* Es können sehr gute Kontake und Übergangswiderstände erzielt werden
* Nicht für häufiges Stecken ausgelegt
* Für Lautsprecheranwendungen nur bedingt geeignet
* Keine Zugsicherung
* Verpolsicher
* Nicht angeschlossene Leitungen können Kurzschlüsse verursachen
* Gefahr eines Stromschlags




Das Klinke-Stecksystem
Klinkenstecker gibt es in 3,5mm und 6,3mm Durchmesser. Bekannt ist dieses System vor allem in der Unterhaltungselektronik. Ob PC-, Hifi-, oder Mobilersoundübertragung kommen vermehrt Klinken-Stecksysteme zum Einsatz. Ein großer Vorteil ist, dass durch einn Stecker ebenfalls auch zwei getrennte Kanälte übermittelt werden können.
Zudem bietet der Stecker den Vorteil keine Kurzschlüsse zu verursachen, da die Kontakte voneinander getrennt fixiert sind.
Nachteilig ist die eher geringe Steckzyklenzahl und vor allem die geringe Kontaktbelastung auf Grund der höheren Übergangswiderstände. Durch den Aufbau werden beim Einstecken kurzzeitig die Kanäle und die Masse untereinander gekreuzt, was ein zu Fehlverhalten und kurzen Ausschlägen führen kann.
Obwohl dieses System auch bei stärkeren Audioanlagen zum Einsatz kommt, ist es eher nur für die unteren Leistungsregionen und die Signalübertragung geeignet.

Zusammenfassung Klinke:

* Hauptanwendungsbereich in der signalübertragung änlich cinch
* Nicht für häufiges Stecken ausgelegt
* Nur für Lautsprecher geringerer Leisutung geeignet
* Keine Zugsicherung
* Verpolsicher
* Kontakte neigen zum ausleiern
* Gefahr eines Stromschlags




Das XLR-Stecksystem
XLR kommt ursprünglich aus der Industrie und hat sich dank guter Eigenschaften auch im Audiosektor beliebt gemacht. Die Kontakte sind (bei richtiger Steckerwahl) von aussen unzugänglich was den Umgang sicherer macht. Der Standard bietet die Möglichkeit bis zu sieben getrennt Kanäle auf einmal zu verbinden und sorgt durch den herausragenden
Masseanschluss dafür dass keine ungeeigneten Pegel auftreten. Die Verastung der Stecker sowie Buchsen macht das System zudem sicher und stabil.
Der Anwenugsbereich dieses Systems ist recht breit, er reich von mehrpoliger Signalübertragung (z.B. DMX) bis hin zu Leistungsverbindungen bei PA-Amps und Boxen.

Zusammenfassung XLR:

* Breiter Anwenugsbereich
* Für höhere Steckzyklen ausgelegt
* Zugsicherung und Fixierung durch Verrastung
* Verpolsicher
* Elektrisch geschirmt




Das Speakon-Stecksystem
Speakon ist ein patentiertes Stecksystem der Frima Neutrik und wurde speziell für hohe Anforderungen konzipiert. Hohe Steckzyklen, große Kontaktleisungen und Robustheit sind das Aushängeschild dieses Systems, welches immer wieder gerne auf Grund der guten Daten auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommt.
Das System ist verpolsicher und bietet in einem Stecker bis zu vier Pole. Durch noch bessere Kontake als das XLR System kommt Speakon bevorzugt bei den leistungsstärksten Systemen zum Einsatz.
Nachteile gibt es eigentlich keine, bis auf den Preis.

Zusammenfassung Speakon:

* Für größte Leistungen ausgelegt
* Für hohe Steckzyklen konzipiert
* Zugsicherung und Fixierung durch Verrastung
* Verpolsicher








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ProstProst

QUELLE
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.07.2009, 15:03 von dozzer85.)
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lennox2005
Unregistered

 
#2
02.07.2009, 00:34

Hi

Sehr schöner und ausführlicher Bericht!Hail

Gruß HartmutTrink
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TRXHooL
Stammgast
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Beiträge: 266
Registriert seit: Mar 2009
#3
02.07.2009, 05:57

Mahlzeit

Wirklich guter und ausführlicher Bericht. Tolle Fotos.

Gruss TRXHooL Prost
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Eminenz
ex-Moderator
******

Beiträge: 5.433
Registriert seit: Mar 2009
#4
02.07.2009, 07:57

Super! Da hab auch ich was gelernt Prost

Wird als wichtig markiert
Gruß, Miguel
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Trete meiner Truppe bei! Angel

Totus Tuus ego sum, et omnia mea tua sunt
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dozzer85
aka Florian
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Beiträge: 2.465
Registriert seit: Mar 2009
#5
02.07.2009, 15:09

Top erster beitrag aktualisiert

Eine Übersicht der gängigsten Steckersysteme für Audioanwendungen:
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