Aktueller Mainstream

[Stormbringer667]

Das ist halt der Unterschied zum HF. Hier werden Themen aufgemacht, die man für wichtig hält. Und nicht, weil man sich selbst für wichtig hält. Alles andere wird in den Quassel-Threads abgehandelt.

[Stones]

Stimmt - selbst die Gruppe Slade, die ich in den 70'er Jahren in der damaligen Ostseehalle zu Kiel erleben durfte und die musikalisch nun
nicht gerade virtuös waren, haben eine Bombenstimmung verbreitet - alles live wohlgemerkt.Ähnlich verhielt es sich mit Status Quo.

Das waren alles keine Virtuosen, aber es hat einen dennoch mitgerissen.

[Volvopedia]

Das, denke ich, ist aber auch wieder einigermaßen analog zum heutigen "einfachen" Pop. Der einzige Unterschied: Damals kam diese Stimmung, dieses Mitreißen direkt aus dem wirken der jeweiligen Band, heute wird das gerne über die Hampelditschen im Hintergrund gebastelt, die mit der Musik selber nun gar nichts zu tun haben.
Selbst Boney-M haben das Gehampel selber erledigt.

[Stormbringer667]

Man kann auch mal einen Zappa scheiße finden, wenn einem seine Musik nicht gefällt. Zappa-Fans haben es leider an sich, jeden scheiße zu finden, der Zappa scheiße findet.

Zappa war ein sehr guter Musiker, seine Musik finde ich trotzdem scheiße....

[Stones]

Unvergessen, wenn man sich einmal den Woodstock-Film anschaut,
bleibt für mich der sagenhafte Song von Ten Years After mit
Alvin Lee an der Gitarre: I'm going home - eine Meisterleistung.

Nicht schlechter war auch dort Johnny Winter, leider hat man das Konzert
nicht auf dem Woodstock Film aufgenommen, weil es sein damaliger Manager als zu schlecht empfand - was natürlich absoluter Blödsinn war,
was die Cd The Woodstock Experience eindeutig beweist.

[Volvopedia]

Lass dich nicht unterbuttern - ich find's toll, dass du dich hier einbringst
und das Thema ist doch interessant, darüber zu diskutieren - davon lebt ein Forum.

Hast recht, Leute, die einem zum Vorwurf machen, daß man in einem Forum ein Thema eröffnet, haben da wohl was wesentliches nicht verstanden. Ein Blick in das Profil zeigt dann auch schnell, wer da - was ja nichtmal tragisch ist, so lange die eigene Freiheit die eines Anderen nicht einschränkt - gerne sich selber darstellt oder wichtig nimmt.
Am Thema macht er eh nicht mit also unterstelle ich mal, daß hier Streit gesucht wird. Da ich mich aber nicht instrumentalisieren lassen möchte, hier die Stimmung zu vergiften, habe ich gerade mit großer Freude die Ignorierfunktion entdeckt.
Ergo Schwamm drüber, weiteres Gestichel bekomme ich ja nicht mehr mit.

Aber mir fällt noch ein Unterschied vom früheren Mainstream zum Heutigen auf: Früher entstanden Musikrichtungen ab vom Mainstream, wurden entdeckt und wurden zu Mainstream. Oftmals wurden diese dann auch ausgeschlachtet, das ist klar. One Hit Wonder gab es auch zu Zeiten von Beat und Rock'n'Roill reichlich.
Heute wird der Entstehungsprozess außerhalb des Mainstreams umgangen, es wird gleich in der Produktionsfirma das Produkt "designed", der Schöpfungsweg hat sich erheblich verkürzt und es entsteht auch mehr der Eindruck, daß dabi immer gleiche Bausteine verwendet werden. Womöglich ist das mit ursache, weswegen mir vieles als "Einheitsbrei" vorkommt. Das mag allerdings auch an Hörgewohnheiten liegen, schließlich ist man kaum gewillt, allzu analytisch in etwas, was man nicht mag, hineinzuhören.

[Stones]

Viele Jugendliche interessieren sich im Gegensatz zu uns ja nicht einmal
mehr für eine klassische Stereoanlage - da wird alles mögliche an Schrott
laut über Kopfhörer in einer saumäßig schlechten Qualität gehört.
Mit Musik und Musik genießen hat das meiner Meinung nach nichts mehr zu tun.

[Volvopedia]

Ich habe in meinem Bekanntenkreis, gerade bei denen, die ich schon kannte, als sie noch Teenies waren und die jetzt um die 30 sind, aber auch beobachtet, daß die Mainstreamhörerei oft nur eine Phase ist und irgendwann endet. Entweder erlahmt das Interesse an Musik völlig oder man orientiert sich anders.

Dahinter vermute ich, daß sich diese Eintönigkeit des Mainstreams irgendwann verbraucht. Das Radio dudeln lassen, so nebenbei, das geht dann noch, bei mir auch, aber schon beim Autofahren muss der eine oder andere eigene Musik mitbringen weil das Gedudel ihm einfach auf die Nerven geht.

Interessant finde ich, daß man oft beobachtet, daß die Leute sich rockiger orientieren, aber seltener jazzig. Auch in meinem Bekanntenkreis erlebe ich öfter mit Befremden, daß Jazziges als anstrengend empfunden wird. Ich höre nun nicht gerade Modern/Bebop etc., eher Jazzrock und Funk, trotzdem scheint das Einigen schon "zu schräg" zu sein. Geht's gar in Richtungen wie Emerson, Lake & Palmer oder King Crimson, sieht man oft das große Rennen, Retten und Flüchten.

[Stones]

Tja - man muss die Musik auf sich wirken lassen und des Öfteren
hören.Es gibt Songs, die findet man beim ersten Mal richtig super
und nach mehrmaligem Hören nicht mehr so gut, aber auch Songs,
die man beim ersten Mal hören nicht gut findet und nach mehrmaligem Hören sehr gut.

Ich kann dir einmal ein sehr gutes Album von Omega empfehlen - es nennt sich Time Robber.Ist vom Sound her ein wenig wie Pink Floyd,
dennoch aber etwas anders.Ist unter dem Begriff Psychedelic Rock
einzuordnen.





Vielleicht könnt ihr ja ein paar gute Cd's in diesem Thread hier
empfehlen:

http://ebmule.de/showthread.php?tid=796

[Stormbringer667]

Meinen Glückwunsch, Chris! Du hast es geschafft, diesen Thread für dich zu instrumentalisieren.

Ich mache dir deswegen ja keinen direkten Vorwurf. Es wäre mr allerdings lieber, wenn du mich wegen irgendwelcher Verfehlungen meinerseits mit meinem Vornamen anreden würdest. Sag demnächst einfach nur: "Peer, du Arschloch!"

[Accu_Lover]

Chris ?

Kaum ist man mal weg, schon geht hier der Punk ab !

[varadero17]

A propos Punk: die Sex Pistols haben sich damals wohltuend vom Mainstream abgehoben.
Was nicht heißen soll, daß ihre Musik wohltuend war...

[Stormbringer667]

Wobei Punk ja eher Attitüde als nur Musik war. Wenn man sich die schrägen Klamotten und die bunten Haare wegdenkt, kann man die Musik als solches auch in jedes andere Genre kategorisieren.

Als Bands wie MC 5 oder die Stooges ihren rotzigen Rock unter das Volk brachten, hat auch noch niemand über Punk geredet.

Auch die Sex Pistols, The Clash, The Damned oder The Exploited machen oder machten nur Rock Musik.

[sinsemilla]

Geht's gar in Richtungen wie Emerson, Lake & Palmer oder King Crimson, sieht man oft das große Rennen, Retten und Flüchten.

Das "Problem" ist auch mir seit frühester Jugend bekannt. Ich bin Baujahr 1958 und habe schon Anfang der 70ziger sehr gerne ELP und auch Mahavishnu Ochestra gehört. Gerade die letztere Band steiß in meinem Bekanntenkreis auf sehr viel Unverständnis, als sich dann auch noch Ravi Shankar dazu gesellte war ich das Öfteren in meinem Beatkeller, so nannte man das damals alleine. Auch mein Faible für Jazz war schon relativ früh ausgeprägt und somit war ich schon recht früh ein musikalischer Exot im Freudeskreis. Es ist aber auch nicht so, dass ich die üblichen Verdachtigen des damalige Mainstream verschmähte, dass musste man schließlich auch machen um nicht bei den Mädels komplett abgemeldet zu sein. Gebracht hat es mir aber weniger, damit meine ich musikalisch.
Aber um auf das Thema zurück zukommen, in einer Zeit die sich mal wieder für musikalisch sehr revolutionär hielt, waren die von mir präferierten Musikstile nicht der Mainstream, was sich aber auch in meiner späteren musikalischen Ausprägung als gut heraus stellte, denn schon recht früh habe ich den Zugang weit ab des Mainstream, als positiv empfunden, denn dieser eröffnete mir die Möglichkeit den musikalischen Horizont zu erweitern. Ein Zustand der auch heute noch anhält.
Aber vielleicht ist auch noch aus meiner SIcht erwähnens wert, dass ich heute, so denn bei mir das Radio läuft, meistens Teils 1 Live höre, der Musiksender des WDR, der ja den heutigen Mainstream wiederspiegelt und zu deren Zielgruppe ich definitiv nicht mehr gehöre.
Dies geschiet nicht nur vor dem Hintergrund, dass ich mitreden möchte was heutzutage aktuell ist, sonderen weil der Sender mir eine gute Ablenkung bietet, die dann aber auch den Vorteil hat, dass ich mit den Kids in meiner Schule auch über die musikalisch aktuellen Thema etwas mitreden kann. Ein Faktor der mir den Zugang, gerade zu den pubertierenden Kids erleichtert. Wobei ich aber auch anmerken möchte, dass ich den aktuellen Mainstream nicht als besser oder schlechter als den damailge "zu meiner Zeit" empfinde.

[Stormbringer667]

Wobei damals wie heute gilt: Wer das Talent hat, der schafft es auch nach ganz oben. Wer noch mehr Talent hat, der bleibt dort auch.

[sinsemilla]

Ok, in vielen Fälle ist das wohl auch richtig. Aber aus meiner Sicht gibt es da ein gutes Gegenbeispiel., bei dem Stefan ,wenn er es liest mir die Freundschaft kündigen wird.
Für mich sind die Rolling Stones fast komplett talentfrei und absolut überschätzt. Aus meiner Sicht habe sie ihre Exiztenzberechtigung fast nur dadurch, dass sie in den 60zigern und 70zigern durch ihre Exzesse (Was ich persönliche nicht als so schlimm empfinde, weil das auch für mich eine ganze Zeit der bevorzugte Lebenstil war. ) hervor getreten sind und diesen dann auch über Jahrzehnte hinweg "kultiviert" haben. Rein aus musikalischer Sicht, also von der Virtuosität der Berherrschung ihrer Instrumente, ist wie gesagt aus meiner Sicht da nicht viel hinter. Der seltsame Gitarrist ist in meinen Augen nur ein mittelmäßiger Gitarrenzupfer und das kann man bei den anderen Protagonisten so weiterführen.
Aber das geht jetzt am Thread Thema vorbei und stellt nur meine Sicht der Dinge da.

[Stormbringer667]

Walter, so funktioniert Pop nun mal. Man muß nicht besonders begabt an seinem Instrument sein. Man muß sich nur gut verkaufen können. Was die Stones und viele andere sicherlich gut können. Damals gab es eben einen Markt dafür. Man verlangte nach einem Gegenentwurf zu den "braven" Beatles und bekam die Stones. Als dann die Stones zu langweilig wurden, bekamen wir The Who und Led Zeppelin. Dann kamen Kiss und machten die Charts zu Las Vegas. Da Kiss aber Männer waren und nicht nackt auftraten, bekamen wir Madonna. Und da Madonna allmählich Falten bekommt, bekommen wir jetzt Lady Gaga.

Also sind wir es, die den Mainstream machen.

[Stones]

Die Stones und talentfrei - das würde ich nun absolut nicht unterschreiben.Die Stones haben viele, heute geradezu klassisch
anmutende Songs geschrieben, gerade in den 60'er und 70'er Jahren, die
zu Welthits wurden.
Keith Richards hat dazu meist die Musik komponiert und Jagger die
Texte geschrieben.Sicherlich gab es musikalisch gesehen perfektere
Musiker - aber die Gruppe hätte sich nun nicht so verdammt lange gehalten, wenn sie talentfrei wäre.

Wie sagte Axel Rose mal so schön, als Guns and Roses mal mit ihnen
auf Tour waren:

Ich hätte nie gedacht, das diese älteren Männer einen auf der Bühne
so mitreißen können, wenn sie in Fahrt kommen .

[Stormbringer667]

Axl Rose ist ja auch der Talentmesser der Rockmusik!

Ich hab die Stones ja auch mal live gesehen. Und Axl Rose hätte damals sicherlich auch das Ohnsorg-Theater geil gefunden.

[Stones]

Axl Rose ist ein sehr guter Sänger und Gun's and Roses war eine
gute Rockband - da brauchst du nun wirklich nicht polemisch zu werden,
soetwas geht mir ehrlich gesagt ein wenig auf den Nerv.

[Stormbringer667]

Die Guns´n Roses haben ein gutes Album gemacht. Also eins mehr als die Stones.

Und wenn ich dir auf den Nerv gehe, weil ich keine Lobeshymne auf die Stones schreibe, dann schreibe sie dir doch selber!

[Stones]

Nö - da ich ehrlich gesagt keine Lust auf dein ständiges Gezeter habe, drücke ich dich jetzt auch mal auf ignorieren und fertig.
Die von dir gestern gewünschten Worte erspare ich mir jetzt mal.

[Stormbringer667]

Tust du ja doch nicht.

[sinsemilla]

OT on!
@ Stefan und Peer.

Wie eigentlich so oft im Leben, gibt es unterschiedliche Meinungen und Haltungen, natürlich auch was das musikailsche Empfinden betrifft. Das ist aber kein Grund die grobe Kelle (das gilt besonders für dich Peer) auszupacken.
Ich persönlich schätze es sehr das Volvo-Oliver hier einen Thread aufgemacht hat, der unser Forum bereichert und auch zu anderen Diskussionen geführt hat, als die in denen wir sonst verharren.
Bitte versucht im Rahmen der Möglichkeiten Eure, bisweilen anstrengenden Scharmützel sein zu lassen und zum Kern des Threads zurück zukehren.Ihr Beiden würdet mir damit einen wirklich großen Gefallen tun!

OT off

[Accu_Lover]

Wobei damals wie heute gilt: Wer das Talent hat, der schafft es auch nach ganz oben. Wer noch mehr Talent hat, der bleibt dort auch.

Was im Umkehrschluß wohl bedeuten würde, wer es nicht nach oben schafft hat kein Talent.

Das ist mir eine zu simple Argumentation, denn zu Erfolg im Leben gehört immer auch etwas Glück.
Nur sind die Erfolgreichen stets darauf bedacht, diesen Umstand vehement zu leugnen, um selbst noch besser dazustehen !