Problem mit EL84 SE mit UL AÜ
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Kermit
Neuling

Beiträge: 2
Registriert seit: Jun 2009
#1
07.06.2009, 17:28

Moin,
ich habe mir gerade eine Endstufe mit EL84 mit AÜ in UL gebaut. Abgriffe bei 25% und 50%. Das für mich beste Klangerlebnis war allerdings in Triodenschaltung. Laut Datenblatt braucht die EL84 als Triode einen Ra von 3,5k, als Pentode 5,2k. Schnell nachgedacht...25% von 5,2k ist
1,3k, also 5,2k minus 1,3k macht 3,9k, also schon mal näher dran an 3,5k. Gedacht, getan, auch Rk verdoppelt. Eingeschaltet, wunderbar warmer Klang, ein bisschen leise vielleicht...aber was ist das für eine Katodenspannung?
2,8V statt 9,3V. Betriebsspannung gemessen: 68V statt 250V.
Ein IRF 840 in der Anodenspannungsregelung. defekt. Kann passieren, erneuert, erstmal in Pentodenschaltung...O.K.
Wieder mit 3,9k, derselbe Sche.ss, diesmal der Transistor des anderen Kanals. Geht offensichtlich nicht. Warum nicht?
Wo liegt mein Denkfehler?
Röhrige Grüsse
Kermit

P.S. Der AÜ ist von Ritter EL84 High End

So long, and thanks for all the fish
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oldeurope
Unregistered

 
#2
07.06.2009, 17:55

(07.06.2009, 17:28)Kermit schrieb: Moin,
ich habe mir gerade eine Endstufe mit EL84 mit AÜ in UL gebaut. Abgriffe bei 25% und 50%. Das für mich beste Klangerlebnis war allerdings in Triodenschaltung. Laut Datenblatt braucht die EL84 als Triode einen Ra von 3,5k, als Pentode 5,2k. Schnell nachgedacht...25% von 5,2k ist
1,3k, also 5,2k minus 1,3k macht 3,9k, also schon mal näher dran an 3,5k. Gedacht, getan, auch Rk verdoppelt. ... Wo liegt mein Denkfehler?
Röhrige Grüsse
Kermit

P.S. Der AÜ ist von Ritter EL84 High End

So long, and thanks for all the fish

Hallo Kermit,
das Übersetzungsverhältnis ist proportional zur Wurzel aus dem Widerstandsverhältnis.
In der Regel gilt die % Angabe für die Windungszahl von Ub aus gesehen.
Wenn Du Ub an 25% legst, bekommst Du 5K2 x 0,75 x 0,75 = 2K9.
Das könnte gehen.
Schwingschutzwiderstände an der Röhre nicht vergessen.

Viel Erfolg wünscht Darius

Edit: (War gedanklich bei pp)
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Kermit
Neuling

Beiträge: 2
Registriert seit: Jun 2009
#3
07.06.2009, 19:22

Hallo Darius,
vielen Dank für Deine Erklärung, das war mein Denkfehler.

Röhrige Grüsse
Kermit
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oldeurope
Unregistered

 
#4
08.06.2009, 12:20

Hallo Kermit,
hallo Forum
freut mich, dass ich da etwas helfen konnte.
Heute früh habe ich diesen Thread im hifi-forum entdeckt:

http://www.hifi-forum.de/index.php?actio...postID=6#6

Zu dem Katodenwiderstand noch einige wichtige Bemerkungen.
Um die Röhre (ohne Gitterstrom) möglichst weit aussteuern zu können, legt man die Gittervorspannung etwa zwischen Gitterstromeinsatz (ca. 0V) und Abschnürspannung (Cut Off bei etwa -15VDC). Beim Pentodenbetrieb ist das Gitter Zwei (g2) auf einer festen Spannung. Diese beiden Werte könnt Ihr im Datenbuch aus dem Ug/Ia Diagramm ablesen oder besser selbst ausprüfen. (Labornetzteil und Messgerät oder auf einem geeigneten Röhrenprüfgerät).
Im Triodenbetrieb wird das g2 Bestandteil der Anode. Nun liegt der dynamische Cut Off negativer als der statische Cut Off.
Erklärung: Sucht man sich einen Punkt auf der positiven Halbwelle an der Anode, dann braucht man im Triodenbetrieb für den gleichen Momentanwert des Anodenstroms, gegenüber dem Pentodenbetrieb, eine negativere Gittervorspannung.

Kurz gesagt: Im Triodenbetrieb ist die dynamische cut off Spannung negativer als die statische cut off Spannung.
Daher wird die Gittervorspannung dann auch negativer eingestellt.

Folgerungen daraus:

Gleiches gilt auch für die Schirmgittergegenkopplung (sog. UL-Schaltung), hier liegt man auf einem Wert der Gittervorspannung zwischen Pentoden und Triodenbetrieb.

Bitte lest dazu auch den letzten Abschnitt hier:

http://rl12t15.blogspot.com/2007/09/pc86...white.html

Nicht die Anodenverlustleistung allein ist maßgeblich für den Ruhestrom im Triodenbetrieb, sondern die beste Aussteuerbarkeit.
Deshalb kann bei Pentoden in der Regel im Triodenbetrieb die volle Anodenverlustleistung nicht genutzt werden. Im Triodenbetrieb bringt unter den gegebenen Umständen (250VDC) eine EL84 diesbezüglich keinen Vorteil gegenüber einer EL41 AL4 etc.

Das mit der Verdopplung des Katodenwiderstandes bei Triodenbetrieb ist nicht allgemein gültig! Dies passt bei der EL84 hier zufällig zu den 250V g2 Spannung. Denn würde man eine höhere Spannung wählen, müsste man im Pentodenbetrieb auch einen hochohmigeren Katodenwiderstand wählen.
Im Gegensatz dazu bleibt der Katodenwiderstand im Triodenbetrieb anodenspannungsunabhängig. Möchte man theoretisch auch im Triodenbetrieb die volle Anodenverlustleistung der EL84 nutzen müsste man die Anodenspannung entsprechend erhöhen.

Gruß Darius
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Gerd
Schaut ab und zu mal vorbei
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Beiträge: 15
Registriert seit: May 2009
#5
08.06.2009, 17:34

(08.06.2009, 12:20)oldeurope schrieb: Im Triodenbetrieb wird das g2 Bestandteil der Anode. Nun liegt der dynamische Cut Off negativer als der statische Cut Off. ...
Kurz gesagt: Im Triodenbetrieb ist die dynamische cut off Spannung negativer als die statische cut off Spannung......
.
.
...Deshalb kann bei Pentoden in der Regel im Triodenbetrieb die volle Anodenverlustleistung nicht genutzt werden. ...
.
.....Denn würde man eine höhere Spannung wählen, müsste man im Pentodenbetrieb auch einen hochohmigeren Katodenwiderstand wählen.
Im Gegensatz dazu bleibt der Katodenwiderstand im Triodenbetrieb anodenspannungsunabhängig.

nach dem ganzen Streß heute ist das doch mal eine willkommene Auflockerung, selten so gelacht

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.06.2009, 17:35 von Gerd.)
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