75 Ohm Cinchabschluss-Widerstand
Themabewertung:
2ls4any1 Unregistered |
25.04.2009, 00:46
Zitat: Offene, nicht abschaltbare Digitalausgänge am CD-Player http://www.dienadel.de/die+nadel+DIGI-RE...rstand.htm Dichtung oder Wahrheit ? |
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richi44 Unregistered |
25.04.2009, 10:01
Das ist beides.
Wenn man z.B. eine Antennenleitung hat, an diese einen Zweifachverteiler anschliesst und dann je eine unentkoppelte Dose, so müssen entweder die Endgeräte angeschlossen sein oder es muss ein Abschlusswiderstand verwendet werden, denn es gibt tatsächlich bei einer offenen Leitung (auch bei einem Kurzschluss) Reflexionen, die sich bei analogem Fernsehen als sog. Geisterbilder zeigen. Und da die Rückdämpfung des Zweifachverteilers relativ gering ist, sind diese Bilder sichtbar auf dem zweiten Gerät. In meinem Fall haben wir es also mit mit langen, offenen Leitungen zu tun. Und wir haben nur einen schlechten Verteiler und keinen Verstärker. Der Koax-Digitalausgang wird im Normalfall von einem eigenen Ausgangstreiber versorgt. Dieser Verstärker hat keinen Rückwärts-Durchlass. Ob man also den Ausgang abschliesst, offen lässt oder kurzschliesst spielt auf den Eingang dieses Treibers keine Rolle. Und selbst wenn es da aus Spargründen keinen separaten Treiber gäbe (immerhin mindestens 0,5€ gespart), so muss zwischen Treiber und Buchse ein 75 Ohm Widerstand längs in den Signalweg eingefügt werden, um die Leitung anzupassen. Man kann aber gleichzeitig mit einem zweiten Widerstand den Wandler da betreiben, ohne dass es Rückwirkungen gibt. Dies, weil der Ausgangstreiber eigentlich fast null Ohm hat und er somit praktisch keine Rückwirkungen zulässt. Also, die rücklaufenden Wellen gibt es. Ob diese das Signal auf dem Digitalausgang beeinflussen können, hängt von der Leitungslänge und der Signalfrequenz ab. Da die Buchse üblicherweise dicht am Treiber montiert ist, gibt es praktisch keine Leitung und folglich müsste die Signalfrequenz irgendwo im Bereich oberhalb von etwa 2GHz liegen, was nicht der Fall ist. Damit ist die Sache eigentlich vom Tisch, denn niemand wird ein 75 Ohm Digitalkabel in diese Buchse stecken, ohne dann auch wirklich ein Gerät anzuschliessen. Und wie gesagt, hätte dies nur Auswirkungen auf dieses Ausgangssignal. Brauchen wir es, sind die 75 Ohm des Gerätes aktiv. Brauchen wir es nicht, merken wir ja nichts. Jetzt zur digitalen Beeinflussung: Wie gesagt könnte es diese auf dem Cinchausgang und nur da geben. Und es könnte passieren, dass im Extremfall keine Nullen oder keine Einsen mehr übertragen werden. Dann ist digitale Stille angesagt. Es wäre auch möglich, dass die Störung so schwach ist, dass das nachfolgende Gerät die Signale noch richtig erkennt. Dann stimmt das Digitalsignal und wird richtig ausgelesen. Es könnte theoretisch auch so sein, dass es mal geht und mal nicht. Dann gibt es Aussetzer. Also, es geht, es geht nicht oder es gibt Aussetzer. Aber klangliche Veränderungen gibt es nicht und daher ist dieser Abschlusswiderstand am digitalen Cinchausgang reine Beutelschneiderei. |
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2ls4any1 Unregistered |
26.04.2009, 01:35
@ richi44 ,
dir erstmal herzlichen Dank für deine ausführliche Erklärung . So ein Abschlussstecker kostet ( selber gelötet ) sicherlich nicht mehr als 1 ,- € Für alle anderen bedeutet es auch nur eine einmalige Anschaffung . Ob es denn klanglich in jedem Fall etwas bringt sei dahin gestellt . Das bestmögliche in der Hinsicht getan zu haben schafft jedoch ein gutes Gefühl . Musik hören bedeutet doch nichts anderes ! |
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richi44 Unregistered |
27.04.2009, 08:01
(26.04.2009, 01:35)2ls4any1 schrieb: @ richi44 , Da hast Du recht, mit einer Ausnahme: Das fett gedruckte! Es heisst nicht: Ob es denn klanglich in jedem Fall etwas bringt sei dahin gestellt . sondern: Dass es klanglich in keinem Fall etwas bringt sei dahingestellt. Man muss einfach wissen, dass beim Digitalsignal ab der CD 24 Bit verwendet werden, davon aber nur 16 Bit für die Musik. Wie weiss die Reflexion, welches Bit sie verändern muss, dass die Musik überhaupt beeinflusst werden könnte und welches Bit sie nicht beeinflussen darf, weil sonst gar nichts mehr geht? Und warum wird das kleinste Bit verändert und nicht das Grösste (wenn schon)? Und wenn ein Bit verändert wird, stimmt die Quersumme nicht mehr und der Ton wird ausgeschaltet, denn die Übertragung erfolgt ja NACH der eigentlichen Fehlerkorrektur, da gibt es nur noch die Prüfsumme. Wenn man eine Ahnung hat, wie digital fumnktioniert, kommt man einfach nicht auf solche Ideen. Und wenn es diesen Einfluss und die Problematik gäbe, wären im Studio alle nicht genutzten Ausgänge abgeschlossen, was nicht der Fall ist. Da sind tatsächlich oft etliche Meter Kabel bis zum Steckfeld und nichts von Abschluss. Aber es beruhigt das Gewissen |
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2ls4any1 Unregistered |
27.04.2009, 23:21
@ richi44 ,
wenn es so völlig sinnfrei erscheint ( wie du behauptest ) frage ich mich warum manche Hersteller die Möglichkeit bieten den Digitalausgang ganz abzuschalten ? Gibt es in der HiFi - Industrie nur Trottel die blind das umsetzen was das Marketing fordert ? ---------------------------------------------- Nicht zu vergessen das die Studiotechnik ein eigener Markt ist ! Und das du zu manchen Themen widersprüchliche Aussagen lieferst kann ich dir bei Bedarf gerne aufzeigen ! |
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piccohunter Moderator Beiträge: 5.381 Registriert seit: Mar 2009 |
28.04.2009, 00:16
(27.04.2009, 23:21)2ls4any1 schrieb: wenn es so völlig sinnfrei erscheint ( wie du behauptest ) frage ich mich warum manche Hersteller die Möglichkeit bieten den Digitalausgang ganz abzuschalten ?Es gibt noch mehr sinnfreie Features, bei denen sich für niemandem (zumindest keinem, den ich kenne) ein spür- oder hörbarer Unterschied ergeben hat... z.B. abschaltbare Videosektionen bei DVD-Playern, falls eine reine Audio-Disc wiedergegeben wird... Zitat:Gibt es in der HiFi - Industrie nur Trottel die blind das umsetzen was das Marketing fordert ?Ich würde es nicht als Trottel bezeichnen, sondern als geschicktes, cleveres Marketing. Zitat:Nicht zu vergessen das die Studiotechnik ein eigener Markt ist ! Stimmt. Denn im professionellem Sektor lassen sich die wenigsten einen high-endigen Bären aufbinden... da verkauft man mit praxisfernen, aber toll klingenden Features kein einziges Gerät. Da zählen hauptsächlich nackte Fakten. Mal ganz davon abgesehen, das die Studiotechnik eh der Wegbereiter für die Home-Elektronik ist. [/quote]
Gruß, Torsten
Meine Meinung ist Schwarz, Als Mod bin ich Blau. schaut mal vorbei, aber nur Freunde sehen mehr
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.04.2009, 00:17 von piccohunter.)
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richi44 Unregistered |
28.04.2009, 08:25
(27.04.2009, 23:21)2ls4any1 schrieb: @ richi44 , Zum Ersten: Die Schalter werden eingebaut, weil sie ein Cent-Artikel sind, weil man aber das Gerät um mindestens 20 € teurer verkaufen kann und weil es Leute gibt, die den Schmarren glauben und dafür mehr bezahlen. Zu zwei: Der Entwickler baut ein gutes Gerät, hinter dem er stehen kann. Da gibt es zuerst mal keinen Murks. Wenn dann vom Marketing zusätzliche Dinge verlangt werden, die niemandem schaden, so wird dies halt auf Wunsch eingebaut. Wer will schon seine Stelle wegen so einer Lapalie riskieren? Drittens: Es gibt z.B. Studio-CD-Spieler von Studer. Das sind Revox-Geräte mit Philips Laufwerken und ganz normaler Amateur-Elektronik. Da ist einzig der Ausgangsverstärker etwas anders aufgebaut, weil es symmetrische Anschlüsse braucht. Und z.T. sind zusätzliche Fernbedien-Funktionen drauf, die es beim Amateurgerät nicht gibt. Also, teils sind die Studiogeräte mit den Amateurdingern sogar identisch. Generell aber funktionieren sie genau gleich und unterliegen auch der selben Physik. Wer also behauptet, Studio sei ein eigener Markt, wenn es um die technischen Grundlagen geht, der hat von den Grundlagen und der Technik keine Ahnung. Und viertens: Zeig mir die Stellen, in denen ich meine Meinung geändert habe. Es ist möglich, seine Meinung zu revidieren. Wie meine jeweilige Antwort ausfällt, hängt auch stark von der Fragestellung ab. Ich kann bei den Abschlüssen sagen: Ist Humbug und bringt nix. Ich kann auch sagen: Mach mal, geht nix kaputt. Und wenn ich Händler wäre würde ich sagen: Ist ne SUPER Sache, braucht man unbedingt. Ich erinnere Dich mal an Deine Ausgangsfrage: Zitat:Zitat:Zitat:Dichtung oder Wahrheit ? Ich hätte einfach sagen können, es sei Dichtung. Ich hab mir aber die Mühe gemacht, den Sachverhalt aufzuzeigen und der ist Stand der Technik. Ich weiss jetzt nicht, was Dir an meiner Antwort nicht passt. Wenn Du fragst, so bekommst Du eine sachlich richtige Antwort. Und wenn Du die Antwort nicht akzeptierst, dann brauchst Du nicht zu fragen. So einfach ist das! |
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