Paraphase
Themabewertung:
EL95 Unregistered |
19.03.2009, 18:49
Hallo!
Ich bin gelernter Industrieelektroniker und beschäftige mich seit 2 Jahren wieder mit Röhre, da diese dankbare Objekte sind und auch mal kleine Fehler verzeihen. Ich habe vor einen Röhrenverstärker Klasse B zu bauen. Bei der Phasenumkehr habe ich mal eine Frage zur Paraphase. Dort sollen die G1 hochgelegt werden, dann sperren doch die Röhren, kann mir das mal bitte jemand erklären. Viele Grüße Hartmut |
||
|
richi44 Unregistered |
20.03.2009, 15:02
Hallo Hartmut, den Begriff Paraphase habe ich noch nie gehört und auch nichts entsprechendes gefunden.
Bei den Phasenkehrschaltungen kenne ich die Katodyn, bei welcher Ra und Rk gleich gross sind. Damit wird der eine Strom durch zwei gleiche Widerstände geführt, womit an beiden die gleiche Spannung abfällt, allerdings gegenphasig. Der Rk wird dabei so unterteilt, dass am oberen, niederohmigen die Katodenspannung entsprechend der Gittervorspannung abfällt und der Gitterableitwiderstand wird an diesem Teilerpunkt angesetzt. Damit ist das Gitter hochgelegt und die Gittervorspannung wird wie erwähnt an diesem Teilwiderstand gebildet. Die andere Möglichkeit ist eine direkte Kopplung zwischen Gitter und der Anode der vorhergehenden Stufe. Voraussetzung ist, dass Ua Vorstufe etwa 1/3 Ub beträgt. Dann kann man Rk der Phasendrehstufe so wählen, dass durch diese Gitterspannung an der Kathode eine etwas grössere Spannung und das mit dem gewünschten Strom entsteht. Rk wird also aus dieser Spannung und dem gewünschten Strom abgeleitet. Ra ist dann gleich gross. Die generell andere Schaltung ist eine Differenzstufe mit zwei Trioden, wobei wiederum mit einem (gemeinsamen) Rk die Gittervorspannung erzeugt wird, während ein weiterer, serie geschalteter Rk die Steuerung des zweiten Systems übernimmt. Die Gitter sind beide mit Rg an diesen hochgelegten Punkt angeschlossen, wobei Gitter System 1 über ein Koppel-C an der Vorstufe hängt, Gitter Sys 2 mit dem C an Masse liegt. Die beiden Ra sind prinzipiell gleich gross, wobei allenfalls ein Trimmpot den genauen Pegelabgleich ermöglicht. Wenn also das Hochlegen als Hochlegen der Katode gemeint ist, so ist klar, dass ein zusätzlicher Widerstand eine Hochlegung um Ug vornimmt und die Rg an diesen Punktangreifen. |
||
|
premiumhifi Unregistered |
20.03.2009, 15:27
ot on
toll, ritchi ist auch hier :exclamation: ot off |
||
|
oldeurope Unregistered |
20.03.2009, 17:13
|
||
|
EL95 Unregistered |
20.03.2009, 18:50
Hallo!
Da treffen sich ja viele alte bekannte wieder Ich wollte mal nachfragen, wenn der Pegel von einem Kathodyn nicht reicht. Es gibt eine Variante mit 2 Trioden und gemeinsamen Kathodenwiderstand und um 10% abweichenden Anodenwiderständen, da sind die Gitterableitwiderstände über einen C auf Masse gelegt. So etwas ähnliche habe ich hier Phasensplitter gefunden Das wird er, Blech hat ganz schön Lochfaß EL95 |
||
|
oldeurope Unregistered |
20.03.2009, 19:08
Hallo,
zeichne doch mal auf was Du vor hast. Deine verlinkte Schaltung ist wohl kein "Paraphase" sondern katodengekoppelt, um bei der Marplin-Bezeichnung zu bleiben. Im Text steht auch LTP ;-) . Gruß Darius |
||
|
EL95 Unregistered |
20.03.2009, 19:25
|
||
|
richi44 Unregistered |
21.03.2009, 08:58
Hallo Hartmut, das ist prinzipiell richtig, nur ist der Verkopplungswiderstand in der Katode zu klein. Da kommt kein symmetrisches Signal raus. Richtig wäre etwas in diesem Stil:
Hier ist Rz die Verkopplung. An diesem Widerstand sollte so 10 bis 20V abfallen. Und weil damit die Symmetrie noch nicht 100%ig ist (das mit den 10% Differenz der Arbeitswiderstände stimmt in den seltensten Fällen!) kann man diese Schaltung erstens verbessern, indem man das zweite Röhrensystem mit dem Gitter nicht an Masse legt, sondern über eine Verkopplung ansteuert und zweitens diese Verkopplung noch einstellbar macht, wie hier im Bild. So wird ein Schuh draus. |
||
|
oldeurope Unregistered |
21.03.2009, 11:51
Hallo richi44,
Die zweite Stufe der Paraphase ist nichts anderes als ein Inverter mit einer Verstärkung von Eins. Also das was Broskie als "plate follower" bezeichnet, ich bezeichne das als unity gain inverter. Die Katodenimpedanz spielt eine untergeordnete Rolle, sie kann prinzipiell auch entfallen. Die Verbindung der Katoden bei der Paraphase vermeidet Katodenblöcke und dient nicht der Signalübertragung. Das ist also ein völlig anderes Prinzip als "LTP". Ganz genial finde ich die Idee einer Triode die das von selbst, also ohne externe Spannungsgegenkopplung, macht. Hier ein Beispiel. Gruss Darius |
||
|
EL95 Unregistered |
21.03.2009, 17:48
Hallo Darius! Hallo Richi!
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde wohl mal auf meinem Versuchsbrett im Vorfeld eine Versuchsschaltung aufbauen und Grundlagenforschung betreiben. 3 Einstrahler und ein Sinus sind vorhanden. ECLL habe ich 2 Stück rumpurzeln, davon ist eine exellent getestet und die andere hat Differenzen zwischen den Systemen, vielleicht schon von anfang an. Diese Dinger sind für mich eher uninteressant, hebe sie für gute Freunde auf, die Kulturgut pflegen. Hartmut |
||
|
audiosix Unregistered |
10.04.2009, 16:57
Wie jetzt: "plate follower" ersetzen durch "unity gain inverter",
was soll das denn, gibt es kein deutsches Wort? |
||
|
oldeurope Unregistered |
10.04.2009, 18:11
(10.04.2009, 16:57)audiosix schrieb: Wie jetzt: "plate follower" ersetzen durch "unity gain inverter", Doch gibt es, Reinhard. Gruss Darius |
||
|
audiosix Unregistered |
11.04.2009, 07:34
na dann schreibs mal hin, die Leute sollen was von dir lernen.
|
||
|
gaggi Schaut ab und zu mal vorbei Beiträge: 11 Registriert seit: Apr 2009 |
15.04.2009, 13:48
(11.04.2009, 07:34)audiosix schrieb: na dann schreibs mal hin, die Leute sollen was von dir lernen. wie heißt es so schön: wenn man nichts zu sagen hat, dann tut man das auf englisch.... |
||
|
|
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste