Zuerst zu Darius: Für mich ist die wichtigste Kennlinienschar die Ia/Ua. Diese kann ich mit einem Ra, also richtigerweise der Arbeitsgeraden bestücken und bekomme so das tatsächliche Verhalten der Röhre in der Schaltung. Ich kann bei SRPP den Ra durch die zweite Röhre ersetzen und stelle damit fest, dass es bei richtiger Dimensionierung zu einer Klirrreduktion kommt. Oder ich kann einen unendlichen Ra oder einen von Null Ohm einsetzen und daraus die weiteren Erkenntnisse gewinnen.
Ich sehe aber auch den Verlauf des Ri einer Röhre. Und da stelle ich fest, dass der Ri einer Triode u.U. Ähnlichkeit mit einem normalen, realen Widerstand hat, was bei der Pentode nicht der Fall ist. Bei der P habe ich ja einen sehr kleinen Ri (steil) bis zu einer bestimmten Ua (sofern Ug2 fest ist) und ab diesem Punkt wird Ri sehr gross. Jetzt können die Kurven füe verschiedene Typen unterschiedlich verlaufen. Es gibt Pentoden (keine Regelröhren), bei welchen die Gitterlinien mit unterschiedlichen Abständen aufgezeichnet sind. Daraus liesse sich mit einer senkrechten Arbeitsgerade (Ra Null) die Ia/Ug konstruieren.
Und es gibt Trioden, deren Kennlinien parktisch parallel verlaufen (EC86) oder die fächerartig auseinander laufen oder die gekrümmt sind.
Du erwartest jetzt, dass ich sage, die Pentode habe eine fast waagerechte Kennlinie oberhalb der Minimal-Ua, die Triode jene, die dem Widerstand entspricht. Dies muss ich hier nicht sagen, weil dies in der Röhrentechnik schon ausführlich beschrieben wurde.
Und weitere Tatsache bleibt, dass dann, wenn ich (bei der Pentode) nicht Mü und nicht D in die Verstärkungsrechnung einbeziehe, halt die beiden Werte S und Ri einbezogen werden. Ich habe mal gesagt, dass man überschlagsmässig rechnen könne S x Ra. Das stimmt nicht, denn das ergäbe bei einer Konstantstromquelle eine unendliche Verstärkung, was nicht der Tatsache entspricht und was tatsächlich einem Komparator gleich käme. Rechne ich aber mit S, Ra und Ri, so ist S x Ri = Mü. Ich komme nicht umhin, Ri einzubeziehen und der ist zwar gross, aber nicht unendlich.
Jetzt zu Pizza und Piccohunter:
Langsam frage ich mich auch, was ich da mit Darius rumwusel. Er kennt die Röhrentechnik, ich kenne die Röhrentechnik. Er verwendet teils andere Ausdrücke als ich, weil ich noch die alten Ausdrücke gelernt habe. Das ändert aber nichts an der Sache. Und irgendwie kommt es immer wieder zu Missverständnissen, warum auch immer. Der Aufhänger ist mein Beitrag über Röhrentechnik. Da habe ich versucht, dem "Halbtechniker" die Röhren näher zu bringen. Darum habe ich einiges aufgezeigt und auch Schaltungen erwähnt, die mal bei Geräten vorkommen (SRPP-Stufen). Dabei bin ich so weit ins Detail gegangen wie unbedingt nötig für das Verständnis. Ich habe aber mit Sicherheit keine Anleitung für Darius geschrieben, denn er kennt den Sachverhalt ja.
Dass er aus dieser ganzen Abhandlung (nachzulesen im eigentlichen Röhrentechnik-Thread) ein Thema raus gepickt hat, um Unterschiede zwischen ihm und mir zu konstruieren, die in der Sache gar nicht vorhanden sind, ist eine Tatsache. Und im vorliegenden Fall geht es um eine alte Frage, die EL95 mal im Hififorum gestellt hat. Er wollte wissen, welche klanglichen Unterschiede mit Trioden oder Pentoden in einem Vorverstärker zu erwarten sind, wobei die Fragestellung eher im Bereich Musikinstrumente als Hifi angesiedelt war. Er wollte im Grunde wissen, ob es Sinn macht, eine Triode oder eine Pentode einzusetzen. Darius hat dann mal die Behauptung aufgestellt, dass man eine Triode in pentodenartiger Weise betreiben könne. Dies ist möglich, wenn man eine weitere Röhre hinzu nimmt. In einer ganz normalen, einfachen Schaltung ist es aber nicht möglich. Und da EL95 nur wissen wollte, was er einsetzen soll, so macht es keinen Sinn, zwei Trioden statt einer Pentode einzusetzen. Zumal das Klirrspektrum bei zwei Trioden nicht ganz jenem einer Pentode entspricht und damit die klanglichen Auswirkungen auch nicht gleich ausfallen.
Das ist der Hintergrund der ganzen Diskussion. Ich habe Darius schon darauf hingewiesen, dass er eine eigene Röhrentechnik verfassen soll. Da kann er alles so schreiben, wie er es für gut und richtig hält. Und die Antwort auf die Frage ob Pentode oder Triode gehörte eigentlich ins HF und nicht in unser Forum.
Und ich gebe zu, ich bin mitschuldig. Wenn Darius folgendes schreibt:
Zitat:Nachschrift: Ja, Du siehst das falsch. Der Strom einer fixen Stromquelle ist unveränderbar. Dein Vorhaben den Strom ändern zu wollen unmöglich.
Dabei habe ich folgendes geschrieben:
Zitat:denn wir hätten theoretisch eine Anodenstromänderung in der Röhre, aber dies ist durch die Konstantstromquelle nicht möglich.
Und das ist doch das Selbe wie seine Aussage. Und sowas kann ich kaum auf mir sitzen lassen.
Soll ich hier die Diskussion abbrechen, denn wenn sie so geführt wird, bringt es nichts? Es macht das Forum nicht gerade userfreundlicher, wenn mit immer neuen Worten um immer den selben Brei gestritten wird. Mal sehen, wie ich mich entscheide...