(15.08.2009, 16:57)piccohunter schrieb: [ -> ] (15.08.2009, 15:13)richi44 schrieb: [ -> ]Und bei AV-Receivern, die auch mal in Stereo benutzt werden ist der Unterschied recht gross, wenn sich Schnickschnackfunktionen wie Hall und dergleichen nicht ausschalten lassen.
...wobei ich keinen AV-Receiver kenne, bei denen sich die DSP-Effekte nicht abschalten lassen würden.
Jeder AV-Receiver, den ich jemals hatte oder kannte ist genausogut als stinknormaler Stereo-Verstärker nutzbar.
Ich hab (unter anderem) einen Sony STR-DE595. Der hat EINEN Mehrkanal-Analogeingang und da ist der ganze Schnickschnack nicht aktiv, weil der Eingang erst danach liegt. Aber bei allen anderen Eingängen ist IMMER alles drin. Natürlich lässt sich dies mehr oder weniger "ausschalten". Aber richtig aus dem Signalweg entfernt ist es nicht. Jedenfalls gibt es einen deutlich hörbaren Unterschied (und hätte ich noch meine Werkstatt und die Messgeräte, hätte ich es nachgemessen!) zwischen dem Direkteingang und dem analogen CD-Eingang im Stereo-Modus.
Dummerweise steht das aber nirgends in der Anleitung, da muss man schon mit Versuchen darauf kommen. Oder man hat das Schaltbild und kann daraus ableiten, warum es den klanglichen Unterschied gibt.
Das sollte man als Fachmann wie richi44 einmal bei Denon, Sony, Yamaha, Marantz Deutschland nachfragen. Wäre interessant was die antworten.
Ich trau es mir mit meinem kleinen techn. Verstand nicht zu
Uwe
(16.08.2009, 09:51)wrzlbrmft schrieb: [ -> ]Das sollte man als Fachmann wie richi44 einmal bei Denon, Sony, Yamaha, Marantz Deutschland nachfragen. Wäre interessant was die antworten.
Ich trau es mir mit meinem kleinen techn. Verstand nicht zu
Uwe
Ob man da Auskunft bekommt? Und ob diese auch den Tatsachen entspricht?
Zu Zeiten (vor über 25 Jahren) als ich noch in dieser Branche tätig war, hatte ich Kontakte zu den Serviceabteilungen vieler Firmen. Aber heute, wo diese Firmen oft nicht mal solche Abteilungen unterhalten ist es nicht einfach Antworten zu bekommen. Da müsste man wie gesagt die Schaltbilder haben. Und die bekommt man nicht gratis. Und auch der Fachhändler ist mit diesen Fragen meist schon überfordert... Das wäre ein Betätigungsfeld für die F(l)achpresse. Aber die haben ja kein Interesse daran, irgendwelche unbequemen Feststellungen zu treffen. Das schadet dem Werbe-Umsatz.
Habe ich ziemlich naiv vermutet dass es noch gute Menschen in der Hi-Fi Industrie gibt
Schade
Uwe
Man kann bei Firmen-Anfragen durchaus auch mal Glück haben.
Ende der 1990er hatte ich einige tiefergehende Fragen zum MD-System und machte mal Gebrauch von der damaligen STEREO-Telefonberatung !
Leider konnte mir der Herr am anderen Ende nur bedingt weiterhelfen und hat mir dann die Nummer eines Sony AV-Product Managers in Köln gegeben. Bei diesem habe ich angerufen und meine Fragen vorgetragen.
Ich habe mit ihm ein einstündiges, sehr nettes Gespräch geführt und er hat mir dann kostenlos die technischen Systemschulungsunterlagen für das MD-System (damals nur für internen Gebrauch bei Sony) zukommen lassen.
Ich war erstaunt. Ist allerdings auch schon wieder 10 Jahre her. Ob man heute bei Sony noch so reagiert, ist eine andere Frage.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es unglaublich darauf ankommt, mit WEM (Einzelperson !) man es zu tun hat !
Hier mal ein paar technische Daten meines Vintage-Favoriten:
Zitat:Kenwood KA-907 (1978-1979) Amplifier
Vor- und Endstufe auftrennbar. Zwei Phono-Eingänge, davon einer umschaltbar für MM Tonabnehmer
oder Moving Coil. Wählbare Abschlusskapazität und- wiederstand zur Anpassung ausgefallenster Systeme
Getrennte Stromversorgung für beide Kanäle.
Abmessungen:
Breite : 460 mm
Höhe : 161 mm
Tiefe : 463 mm
Gewicht : 25,8 kg
Ausgangleistung pro Kanal
4 Ohm (1 kHz) 180 Watt
8 Ohm (1 kHz) 150 Watt
4 Ohm (20Hz- 20 kHz) 180 Watt
8 Ohm (20Hz- 20 kHz) 150 Watt
Klirrgrad bei Nennleistung 0,01 %
Intermodullation bei Nennleistung 0,0045 %
Dämpfungsfaktor bei 8 100
Leistungbandbreite 5-100000 Hz
Frequenzbereich DC-400 kHz + 0 dB, -3 dB
Max. zulässige Eingangsspannung
Frequenzgang (Phono) 20-20000 Hz ± 0,2 dB
Phono (b. Kges =%)
230 mV/0,01%
Eingangsempfindlichkeit - Impendanz
Eingangsempfindlichkeit und -impedanz
Phono 1 elektrodynamisch: 01, mV/100 Ohm
elektromagnetisch: 2,5 mV, 33/47/100 kOhm
Phono 2 elektrodynamisch: 2,5 mV, 47/kOhm
Tuner, AUX, Tape 150 mV/50 kOhm
Geräuschspannungsabstand
Phono 1 elektrodynamisch: 70 dB (62 dB)
elektromagnetisch: 90 dB (21 dB)
Phono 2 elektromagnetisch: 90 dB (62 dB)
Tuner, AUX, Tape 105 dB (63 dB)
Regelbereiche
Bassregler ± 7,5 dB b. 100 Hz
Höhenregler ± 7,5 dB b. 10 Hz
Einsatzpunkt
Bass 150/400 Hz
Treble 3000/6000 Hz
Gehörrichtige Lautstärke
Loudness Anhebung +3, +6, +9 dB
bei Frequenz 30 Hz / 100 Hz
Rauschfilter Dämpfung 12 dB /Okt. > 8 kHz
Subsonic-Filter Dämpfung 6 dB /Okt. < 18 kHz
Und hier noch mal ein Link zu den Daten mit schönen Bildern vom Denon PMA S10 II Vollverstärker:
http://fhu.at/hifishop/Hersteller/DENON/...-S10II.pdf
Tut mir leid, aber ich werde wiedermal technisch.
Die veröffentlichten Daten sind vilefach so unsinnig wie die Zahlen auf der Tachoscheibe im Auto. Warum muss bei einem Opel Agila 200 stehen, wenn die Maschine bei 150 dicht macht (oder ein anderes, vergleichbares Auto)?
Was nützt die Angabe eines Dämpfungsfaktors von 100, wenn nicht steht, bei welcher Frequenz gemessen wurde?
Oder wie kommt bei einem Stereoverstärker, der 2x200W liefern soll (Denon) eine Netzaufnahme von nur 400W zustande? Rechnet man noch das Lämpchen hinzu, das anzeigt, dass die Kiste läuft, so wäre der Wirkungsgrad über 100%, also ein Perpetuum Mobile.
Wenn ich also von Daten spreche, die eingehalten werden müssen und die folglich auch anzugeben sind, so gehört zu jeder Messung die Messbedingung. Wenn ich lese, dass ein Phonoeingang 230mV verträgt, bis er 0,01% klirrt, so gehört da die Frequenzangabe dazu. Bei 20kHz ist die Ausgangsspannung eines Magnetsystems rund 10 mal höher als bei 1kHz. Und bei 20Hz ist sie rund 10 mal geringer. Steht aber etwas von 230mV und 20Hz bis 20kHz, so nehme ich an, dass ich diese Spannung nicht nur bei 20kHz zuführen darf, sondern auch bei 20Hz. Und da die Verstärkung des Phono-Entzerrer-Vorverstärkers in der Regel bei 1kHz bei 40dB (= 100 fach) liegt, so liegt sie bei 20Hz bei 60dB (= 1000 fach) wegen der Entzerrung. Also müsste am Phono-Vorverstärker bei dieser höchsten zulässigen Eingangsspannung eine Ausgangsspannung von gefährlichen 230V enstehen.
Darum bin ich bei solchen Angaben vorsichtig. Und darum würde ich auch nie bei einer Vertretung anfragen, was nun Sache ist, denn die würden mich (bei 230V am Vorverstärkerausgang) für verrückt erklären. Dabei übernehme ich nur die von den Firmen propagierten Daten.
Wenn ich also Daten verlange, so sollen diese realistisch gemessen sein und nicht aus irgendwelchen Messungen hochgerechnet. Und es sollen die Messbedingungen angegeben sein. Nur dann sind diese Messungen auch wirklich aussagekräftig und lassen den Schluss zu, was von dem Gerät auch letztlich erwartet werden darf.