30.03.2013, 17:49
...oder was der Klassikerfan zur Restauration seiner Schätze unbedingt haben sollte.
Dieser Thread richtet sich in erster Linie an diejenigen, die auch selbst mal Hand anlegen möchten, um ihre Klassiker mal aufzufrischen, bzw. ihnen ihre Krankheiten, die im Laufe der Jahre oder auch Jahrzenhte zwangsläufig auftreten, auszutreiben. Man muß nicht unbedingt Profi sein oder einen Gesellenbrief irgendwo auf dem Speicher liegen haben, um das Eine oder Andere selbst zu erledigen.
Was benötige ich also?
Als erstes eine stabile Unterlage zum Arbeiten. Was das sein kann, hängt natürlich von den eigenen Möglichkeiten und Bedürfnissen ab. Das reicht also von Küchentisch bis hin zur ultimativen Werkbank im Bastelkeller oder in der heimischen Garage.
Ganz wichtig ist natürlich die optimale Beleuchtung. Neben der oftmals vorhandenen Deckenbeleuchtung empfehle ich immer eine direkte Beleuchtung am Arbeitsplatz. Ich benutze für die besonders hartnäckigen Fälle so etwas:
Gibt es in allen Variationen und Preisklassen. Nur Finger weg von den billigen Baumarktfunzeln. Die fallen nämlich schon beim Auspacken auseinander. 50€ sollte man mindestens investieren.
Standardwerkzeug. Elektroschraubendrehersatz, Seitenschneider, Flachzange, Kombizange sollten eigentlich in jedem technikbegeisterten Haushalt vorhanden sein. Dazu bräuchte man aber aber meist noch spezielles Werkzeug. Akku-Handschrauber z.B erleichtern das Öffnen von Gehäusen. Spezielle Schraubendreher wie z.B. Torx könnten wichtig sein, besonders, wenn man Geräte von Philips auf dem Tisch hat. Feinmechanikerwerkzeug und Pinzetten sind auch immer gerne gefragt. Da gibt es ja alle halbe Jahr diese PC-Reparatur-Sets bei den bekannten Discountern. Gut investierte 10 €. Alle möglichen Arten und Größen von Pinseln sollte man auch griffbereit haben, denn Staub kriecht auch in die entferntesten Ecken.
Reinigungs- und Kontaktmittel. Die bekanntesten stammen von der Firma Kontaktchemie. Die am meisten verwendeten Sprays sind Kontakt 60, 61, WL, Tuner 600 und Kälte 75. Oszillin T6 ist auch eine Alternative. Ballstol und WD 40 haben in Hifi-Geräten nichts zu suchen. Also bitte nur bei schwierigen Fällen festsitzender Mechaniken verwenden! Glasreiniger, Spiritus und Isopropylakohol gehören auch in jede Klassiker-Apotheke. Haushaltsmittelchen wie Waschpulver, Badreiniger und selbst Backpulver kommen bei mir häufiger zur Anwendung.
Wohl dem, der jetzt noch Platz auf seinem Tisch hat, denn jetzt kommen die Dinge, die wirklich Platz wegnehmen.
Das Lötequipment. Eine temperaturgeregelte Lötstation ist eigenlich schon Standard bei jedem Hobbylöter. Die gibt es ab 50€ bis nach oben offen. Ich selbst benutze eine Weller WECP 20:
Ist zwar selbst gebraucht kein Schnäppchen, aber sie ist robust und hält in der Regel ein Technikerleben lang. Auch die Versorgung mit Lötspitzen ist für die nächsten Jahrzehte gesichert. Günstige Alternativen gibt es auch von Ersa. Conrad hat manchmal auch brauchbare Angebote im Sortiment.
Zubehör ist klar. Natürlich Lötzinn. Ich empfehle hier verbleites. Das braucht nicht die hohe Löttemperatur wie bleifreies. Die Lötaugen in so manchem Klassiker werden es danken!
Entlötsaugpumpe:
Auch hier empfehle ich Markenware, wie z.B. von Ersa. Am besten eine nehmen, bei der man die Spitzen austauschen und auf Jahre hinaus noch nachkaufen kann.
Entlötlitze:
Kostet nicht viel und gibt es auch bei den bekannten Elektronikversendern in verschieden Größen.
Das Meßequipment. Fängt an bei einem gut ausgestatten Digitalen Multimeter. Kostet je nach Ausstattung und Hersteller von 10€ bis für den Normalverbraucher unerschwinglich. Mindestausstattung wäre natürlich Spannungsmessung, Strommessung, Widerstandsmessung, Diodentest, Transistortest und auch Kapazitätstest. Wobei bei den meisten DMMs letzterer eher dürftig ist. Da empfiehlt sich dann ein seperates Kapazitätsmeßgerät.
Ich benutze dieses Multimeter:
McVoice M-345pro
Hat mich mal 35€ gekostet, glaub ich. Deckt alle relevanten Meßbereiche ab, sogar Temperaturmessung. Hat sogar eine RS-232-Schnittstelle, damit man seine Messungen auch bequem am PC-Monitor verfolgen kann. Wers braucht.....
Oszilloskop.
Verwenden eigentlich nur die, die schon etwas weiter in der Materie drinstecken. Für normale Hifi-Anwendungen reichen eigentlich schon Oszis mit ca 15 MHz Bandbreite. Wenn man also mal eines auf dem Flohmarkt oder in der Bucht findet, nicht zögern, es mitzunehmen, wenn der Preis stimmt. Wenn es dann auch noch ein zweikanaliges ist, umso besser! 100-200 € darf man ruhig investieren.
Hier mal meins:
Philis PM 3206
Gab es mal günstig in der Bucht. Und ist aufgrund seines relativen geringen Gewichts im Vergleich zu seiner Größe auch gut für den Mobilen Einsatz geeignet. Ich hab zwar noch ein zweites Oszi von Metrix, aber das nicht wirklich was für Rückenkranke.
Der Lebensretter, Der Trenntrafo!
Darf in keiner Werkstatt fehlen, in der unter Spannung am offenen Herzen operiert wird! Trennt das Gerät galvanisch vom Netz und sichert das Überleben, falls man dann doch mal an spannungsführende Teile gerät.
Meiner einer nutzt diesen hier:
Grundig RT 4 A
Selbst bei Nichtgebrauch gut als Ersatzhantel zu gebrauchen. Die Dinger wiegen schon mal 15-20 Kilo!
Das Luxusproblem, der Alleskönner:
Peaktech System-Meßplatz 4100A
Funktionsgenrator, Frequenzzähler, Multimeter und Labornetzteil in einem Gerät. Braucht man nicht unbedingt, aber wenn man es schon hat, dann benutzt man es auch.
So, daß war es erstmal von mir. Sollten noch Ergänzungen von eurer Seite kommen, sind sie natürlich willkommen. Aber ich bitte doch darum, diesen Thread von sinnlosem Gelaber freizuhalten.
Dieser Thread richtet sich in erster Linie an diejenigen, die auch selbst mal Hand anlegen möchten, um ihre Klassiker mal aufzufrischen, bzw. ihnen ihre Krankheiten, die im Laufe der Jahre oder auch Jahrzenhte zwangsläufig auftreten, auszutreiben. Man muß nicht unbedingt Profi sein oder einen Gesellenbrief irgendwo auf dem Speicher liegen haben, um das Eine oder Andere selbst zu erledigen.
Was benötige ich also?
Als erstes eine stabile Unterlage zum Arbeiten. Was das sein kann, hängt natürlich von den eigenen Möglichkeiten und Bedürfnissen ab. Das reicht also von Küchentisch bis hin zur ultimativen Werkbank im Bastelkeller oder in der heimischen Garage.
Ganz wichtig ist natürlich die optimale Beleuchtung. Neben der oftmals vorhandenen Deckenbeleuchtung empfehle ich immer eine direkte Beleuchtung am Arbeitsplatz. Ich benutze für die besonders hartnäckigen Fälle so etwas:
Gibt es in allen Variationen und Preisklassen. Nur Finger weg von den billigen Baumarktfunzeln. Die fallen nämlich schon beim Auspacken auseinander. 50€ sollte man mindestens investieren.
Standardwerkzeug. Elektroschraubendrehersatz, Seitenschneider, Flachzange, Kombizange sollten eigentlich in jedem technikbegeisterten Haushalt vorhanden sein. Dazu bräuchte man aber aber meist noch spezielles Werkzeug. Akku-Handschrauber z.B erleichtern das Öffnen von Gehäusen. Spezielle Schraubendreher wie z.B. Torx könnten wichtig sein, besonders, wenn man Geräte von Philips auf dem Tisch hat. Feinmechanikerwerkzeug und Pinzetten sind auch immer gerne gefragt. Da gibt es ja alle halbe Jahr diese PC-Reparatur-Sets bei den bekannten Discountern. Gut investierte 10 €. Alle möglichen Arten und Größen von Pinseln sollte man auch griffbereit haben, denn Staub kriecht auch in die entferntesten Ecken.
Reinigungs- und Kontaktmittel. Die bekanntesten stammen von der Firma Kontaktchemie. Die am meisten verwendeten Sprays sind Kontakt 60, 61, WL, Tuner 600 und Kälte 75. Oszillin T6 ist auch eine Alternative. Ballstol und WD 40 haben in Hifi-Geräten nichts zu suchen. Also bitte nur bei schwierigen Fällen festsitzender Mechaniken verwenden! Glasreiniger, Spiritus und Isopropylakohol gehören auch in jede Klassiker-Apotheke. Haushaltsmittelchen wie Waschpulver, Badreiniger und selbst Backpulver kommen bei mir häufiger zur Anwendung.
Wohl dem, der jetzt noch Platz auf seinem Tisch hat, denn jetzt kommen die Dinge, die wirklich Platz wegnehmen.
Das Lötequipment. Eine temperaturgeregelte Lötstation ist eigenlich schon Standard bei jedem Hobbylöter. Die gibt es ab 50€ bis nach oben offen. Ich selbst benutze eine Weller WECP 20:
Ist zwar selbst gebraucht kein Schnäppchen, aber sie ist robust und hält in der Regel ein Technikerleben lang. Auch die Versorgung mit Lötspitzen ist für die nächsten Jahrzehte gesichert. Günstige Alternativen gibt es auch von Ersa. Conrad hat manchmal auch brauchbare Angebote im Sortiment.
Zubehör ist klar. Natürlich Lötzinn. Ich empfehle hier verbleites. Das braucht nicht die hohe Löttemperatur wie bleifreies. Die Lötaugen in so manchem Klassiker werden es danken!
Entlötsaugpumpe:
Auch hier empfehle ich Markenware, wie z.B. von Ersa. Am besten eine nehmen, bei der man die Spitzen austauschen und auf Jahre hinaus noch nachkaufen kann.
Entlötlitze:
Kostet nicht viel und gibt es auch bei den bekannten Elektronikversendern in verschieden Größen.
Das Meßequipment. Fängt an bei einem gut ausgestatten Digitalen Multimeter. Kostet je nach Ausstattung und Hersteller von 10€ bis für den Normalverbraucher unerschwinglich. Mindestausstattung wäre natürlich Spannungsmessung, Strommessung, Widerstandsmessung, Diodentest, Transistortest und auch Kapazitätstest. Wobei bei den meisten DMMs letzterer eher dürftig ist. Da empfiehlt sich dann ein seperates Kapazitätsmeßgerät.
Ich benutze dieses Multimeter:
McVoice M-345pro
Hat mich mal 35€ gekostet, glaub ich. Deckt alle relevanten Meßbereiche ab, sogar Temperaturmessung. Hat sogar eine RS-232-Schnittstelle, damit man seine Messungen auch bequem am PC-Monitor verfolgen kann. Wers braucht.....
Oszilloskop.
Verwenden eigentlich nur die, die schon etwas weiter in der Materie drinstecken. Für normale Hifi-Anwendungen reichen eigentlich schon Oszis mit ca 15 MHz Bandbreite. Wenn man also mal eines auf dem Flohmarkt oder in der Bucht findet, nicht zögern, es mitzunehmen, wenn der Preis stimmt. Wenn es dann auch noch ein zweikanaliges ist, umso besser! 100-200 € darf man ruhig investieren.
Hier mal meins:
Philis PM 3206
Gab es mal günstig in der Bucht. Und ist aufgrund seines relativen geringen Gewichts im Vergleich zu seiner Größe auch gut für den Mobilen Einsatz geeignet. Ich hab zwar noch ein zweites Oszi von Metrix, aber das nicht wirklich was für Rückenkranke.
Der Lebensretter, Der Trenntrafo!
Darf in keiner Werkstatt fehlen, in der unter Spannung am offenen Herzen operiert wird! Trennt das Gerät galvanisch vom Netz und sichert das Überleben, falls man dann doch mal an spannungsführende Teile gerät.
Meiner einer nutzt diesen hier:
Grundig RT 4 A
Selbst bei Nichtgebrauch gut als Ersatzhantel zu gebrauchen. Die Dinger wiegen schon mal 15-20 Kilo!
Das Luxusproblem, der Alleskönner:
Peaktech System-Meßplatz 4100A
Funktionsgenrator, Frequenzzähler, Multimeter und Labornetzteil in einem Gerät. Braucht man nicht unbedingt, aber wenn man es schon hat, dann benutzt man es auch.
So, daß war es erstmal von mir. Sollten noch Ergänzungen von eurer Seite kommen, sind sie natürlich willkommen. Aber ich bitte doch darum, diesen Thread von sinnlosem Gelaber freizuhalten.