Weil Olli eingangs auch die Abhörmöglichkeit angesprochen hat, möchte ich noch kurz etwas dazu sagen.
Natürlich herrschen in einem Studio spezielle Abhörmöglichkeiten, einmal durch einen raumakustisch gestalteten Hörraum und zum zweiten durch Studiomonitore. In renomierten Masteringstudios kommen schon mal Abhörsysteme für 50.000 € und mehr zum Einsatz. So etwas hat man für gewöhnlich nicht zuhause.
Braucht man aber auch nicht, denn auch mit viel viel preiswerteren Systemen kann man gute Ergebnisse erzielen. Gerade die Profis mastern ja im besonderen Hinblick auf eine breite Hörermasse, deren Abhörbedingungen oftmals ziemlich mässig sind. Daher kommen öfter auch kleine Monitore zum Einsatz, die eine Art Durchschnitt der typischen Wiedergabesysteme beim Konsumenten emulieren sollen. Speziell die Yamaha NS 10 M und deren Nachfahren und Verwandte, erfreuen sich hier besonderer Beliebtheit !
Beim Monitoring sollte man auf jeden Fall einigermaßen lineare LS verwenden. Gerade tonale Veränderungen, z.B. mittels EQ, können bei stark nichtlinearen LS zu schlimmen Ergebnissen führen. Beispielsweise würde man bei sehr baßschwachen Speakern den Bass viel zu weit anheben, so daß dieser auf lineareren Systemen, erst recht auf baßpotenten Boxen, stark übertrieben wirkt !
Genauso wie im HiFi-Bereich auch gibt es auch in der Studioszene durchaus unterschiedliche Auffassungen darüber, welche Monitore nun wirklich die geeignetsten zum Abhören sind. Genelec, ADAM, KRK, PMC etc. unterscheiden sich genauso im Klang wie Canton, B&W, Tannoy, mbl usw.
Empfehlungen sind hier eine schwierige Sache !
Die Abhörbedingungen sind beim "Home-Mastering" aber gar nicht so schlecht, denn meist wird die Musik ja auch im Wohnzimmer gehört.
Auf jeden Fall sollte auch ein ordentlicher Kopfhörer zur Verfügung stehen. Hier muß es kein Sennheiser HD800 oder gar ein Stax sein. Es reicht ein guter 150€ Hörer der üblichen Verdächtigen wie AKG oder beyer dynamic.
Natürlich ist die räumliche Wahrnehmung über einen KH nur sehr bedingt für's Monitoring geeignet, da die komplexe Außenohrübertragungsfunktion fehlt und es zur sogenannten Im-Kopf-Lokalisation kommt. Dennoch aber hat der Kopfhörer durchaus seine Vorzüge, nämlich Außschaltung raumakustischer Faktoren und Reproduktion von Details, die selbst über sehr teure Lautsprecher oft nicht hörbar sind. Gerade Störungen wie Rauschen oder Knacksen, aber auch Bearbeitungsartefakte, werden durch einen KH deutlich besser hörbar !
Summa summarum läßt sich also durchaus auch eine "HiFi-Abhöre" für's Re-Mastering, oder jede andere Nachbearbeitung, verwenden. Zumindest dann, wenn bestimmte Basisqualitäten in ausreichendem Maße vorhanden sind.