richi44
02.05.2010, 13:12
Der Anfang vom Anfang
Grundlage aller Technik rund um die häusliche Musikwiedergabe, also um Hifi ist die Elektrizität. Und daher möchte ich darauf mal eingehen.
Wenn wir von Elektrizität reden, kommen uns drei Dinge in den Sinn:
Der Blitz, die Batterie und die Steckdose.
Und es kommen uns Begriffe in den Sinn wie Volt, Ampere, Ohm und Watt. Diese Begriffe sind (wie viele weitere) von den Nahmen wichtiger Entdecker physikalischer Grundlagen hergeleitet. So ist Volt (für die Spannung) von Alessandro Volta abgeleitet ( http://de.wikipedia.org/wiki/Alessandro_Volta ) der verschiedene Experimente im Bereich Physik und Chemie gemacht hat. Oder man kennt den Strom, der in Ampere gemessen wird ( http://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_...mp%C3%A8re ) oder für den Widerstand Ohm ( http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Simon_Ohm ) und für die Leistung Watt ( http://de.wikipedia.org/wiki/James_Watt ) . Bei Automotoren ist noch die Bezeichnung PS bekannt, die aber nicht auf einen Erfinder zurückgeht, sondern auf das Pferd.
Dass der Blitz
[attachment=1012]
eine elektrische Naturerscheinung ist braucht hier nicht extra erwähnt zu werden. Und da immer noch nicht endgültig geklärt ist wie er zustande kommt, will ich darauf nicht näher eingehen. Sicher ist, dass er bezw. seine elektrische Ladung durch Reibung entsteht und wenn diese ein bestimmtes Mass überschreitet, wird der Blitz als Entladungsfunke ausgelöst. Und dass es Reibungselektrizität gibt weiss jeder, der Pantoffeln mit Gummisohlen und ein Sofa mit Mikrofaserbezug besitzt. Wenn man dann aufsteht und an den Wasserhahn geht, springt ein kleiner Funke (ein Miniblitz) über.
Gewiss an der Sache ist, dass sich da die normalerweise gleichmässige Verteilung der Ladungsträger (Elektronen) verändert und es damit zu einer Ladung des Körpers kommt. Und solange zwischen den Polen, also dem Körper und der Erde (oder dem Wasserhahn) ein Isolator ist, kann die Ladung nicht ausgeglichen werden (die Gummisohlen der Pantoffeln). Dass es bei Berührung zum Kontakt kommt ist klar. Und wir haben erfahren, dass bei genügend grosser Ladung (hohe Spannung, viele Volt) der Kontakt schon hergestellt wird, bevor die Berührung stattfindet, also der Funkenüberschlag.
Warum ich jetzt doch so detailiert auf den Blitz eingehe? Weil die Ladung gespeichert wird wie in einem Kondensator oder einem Akku, weil es sich da um sehr hohe Spannungen von einigen 1000 Volt handelt und weil zumindest bei der Ladung durch die Reibung des Körpers am Mikrofaser-Sofa geringe Ströme (Ampere) entstehen und die Entladung in sehr kurzer Zeit stattfindet und damit die Leistung (Watt) zu gering bleibt, um irgendwelche Schäden anzurichten.
Haben wir es mit einem echten Blitz zu tun, so sind die Spannungen noch weit höher, der Strom wird damit um ein X-faches grösser und da die Entladung wesentlich länger dauert ist auch die Leistung, die auf unseren Körper einwirkt, gefährlich hoch.
Dies weist darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen Spannung, Strom und Leistung gibt. Und da wir wissen, dass der Herr Ohm auch seine Bedeutung hat und seinen Namen dem Widerstand zur Verfügung gestellt hat (oder so) so hat dieser Widerstand eben auch seinen Zusammenhang mit Spannung, Strom und Leistung. Und das Ganze nennt man Ohmsches Gesetz und auf diesem beruht die ganze Gleichstromtechnik.
Gleichstrom und Batterie.
Ein Blitz ist eine zeitlich begrenzte Aktion, bei welcher eine Ladung (Elektronen) aufgebaut wird und sich „schlagartig“ entlädt. Dabei hat es auf einer Seite zuviel Elektronen, auf der anderen zu wenig. Nach der Entladung ist die Billanz an Elektronen wieder ausgeglichen. Also müssen sich die Elektronen von da, wo es zuviel hat (negativer Pol) dorthin bewegen, wo Elektronenmangel herrscht (Pluspol).
Ein Blitz ist damit Gleichstrom, weil der Strom (der Fluss an Elektronen) sich nur in eine Richtung bewegt. Dass er dabei in der Natur vom Boden genau so gut ausgehen kann wie von der Wolke ist belanglos. Wenn der Strom mal fliesst, so nur in dieser einen Richtung.
Nun ist es aber wie gesagt ein kurzzeitiges Ereigns, bei Gleichstrom gehen wir aber von einem lang andauernden, in konstanter Richtung ablaufenden Ereignis aus. Daher ist die Batterie eigentlich der logische Energiespender, denn sie liefert einen Elektronenstrom dauernd (bis die Batterie leer ist) und immer in der gleichen Richtung.
[attachment=1013]
Die Batterie besteht im Wesentlichen aus zwei unterschiedlichen leitenden Materialien und einem Elektrolyt, also einer leitenden, chemisch reagierenden Flüssigkeit (oder Paste).
[attachment=1014]
Die chemische Reaktion führt nun dazu, dass Material abgebaut wird und dabei Elektronen frei werden, welche als Strom fliessen. Auf die genauen Abläufe will ich nicht eingehen, das könnte man hier http://de.wikipedia.org/wiki/Batterie nachlesen.
Neben dem, was wir als Batterie bezeichnen (die Primärzellen oder galvanischen Elemente nach Galvani benannt) gibt es auch die Akkus, bei welchen der chemische Prozess umkehrbar ist und daher die Zellen geladen und entladen werden können. Und da es mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen Akkuarten gibt auch nur ein Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Akku
Auf Details verzichte ich, weil Batterie, Akku und auch Brennstoffzelle ( http://de.wikipedia.org/wiki/Brennstoffzelle ) in diesem Beitrag zu komplex und „artfremd“ wären.
Betrachten wir nun die Zusammenhänge und machen da ein paar Beispiel-Rechnungen:
Nehmen wir mal ein Stück Draht, womit der Bauer seine Weide einzäunt. Diesen Draht schliesst er an ein Ding an, das kurze Impulse sehr hoher Spannung liefert, wobei diese Spannung nur dann sinnvoll wirksam wird, wenn eine Kuh den Draht berührt. Die hohe Spannung wirkt wie ein Blitzchen oder wie die Ladung durch unser Sofa, die Kuh wird erschreckt und meidet forthin den Kontakt mit dem Draht. Ob der Daht nun einen grossen oder kleinen Widerstand hat ist relativ uninteressant, denn die Spannung wird dadurch kaum beeinflusst. Da der Strom wie beim Sofa sehr gering ist, wird kein Schaden angerichtet.
Ist der Draht mal angenommen 100m lang und 1mm dick (Querschnitt etwa 0.75mm^2), so wird sein Widerstand bei Eisen rund 15 Ohm sein, bei reinem Kupfer aber etwa 2.2 Ohm.
Jetzt haben wir schon mal eine erste Abhängigkeit aufgezeigt, die materialabhängig ist. Dies ist nun unabhängig davon, ob die Sache mit einem Blitz, also einem kurzen Impuls zusammenhängt oder Gleichstrom oder Wechselstrom. Und eigentlich müsste uns diese Sache nicht weiter interessieren, denn es sind chemisch-physikalische Gegebenheiten wie bei einer Batterie. Aber im Zusammenhang mit der Leitfähigkeit von Kabeln und damit einer möglichen (oder unmöglichen) Signalbeeinflussung und damit (un-)Hörbarkeit können diese Gegebenheiten interessant werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand
In diesem Beitrag ist auch vom Temperaturkoeffizient die Rede. Dieser besagt, wie stark sich der Widerstand in der Folge der Drahttemperatur ändert.
Was uns daran interessiert ist die Tatsache, dass sich der Widerstand mit der Temperatur ändert. Das hat zur Folge, dass man bei dem besagten Kuhdraht nicht nur die Länge, die Dicke und das Material betrachten muss, sondern auch seine Temperatur, was aber bei Verwendung als Viehhütedraht keine Rolle spielt, da er allemal funktioniert. Aber wenn wir die Verhältnisse an einem anderen Draht, etwa jenem einer Lautsprecher-Schwingspule betrachten, so kann der Lautsprecher im warmen Zustand leiser spielen als im kalten und dies kann immerhin einer Leistungseinbusse von 20% (bei 50 Grad Temperaturdifferenz) entsprechen.
Betrachten wir also den reinen Widerstand, so hängt es davon ab, wo, wie und was. Wie erwähnt spielt bei einem Drahtwiderstand, also z.B. einer Schwingspule die Temperatur eine Rolle. Und wir müssen bei dieser Gelegenheit bedenken, dass sich die Dämpfungseigenschaften des Lautsprechers als Folge der Widerstandsänderung ändern und dass wir eigentlich auch die Gehäuseabstimmung laufend der Temperatur anpassen müssten (was natürlich nicht geht!).
Nehmen wir aber einen Draht- oder Metallfilm-Widerstand, so ist dieser bewusst so ausgelegt, dass sich die Widerstandsänderung durch die Temperaturänderung sehr bescheiden ausnimmt. Und gehen wir mal davon aus, dass die Widerstände in einer elektronischen Schaltung in der Praxis nicht zu heiss werden sollten (maximal etwa 70 Grad), so kann man den Temperaturgang meist vernachlässigen.
Machen wir nun mal ein Rechenbeispiel. Ein Draht ist 100m lang und 1mm dick (hatten wir ja schon). Der Querschnitt ist demnach r^2 * Pi = 0,25 * 3.1415926usw. = 0,7854 mm^2. Und bei Kupfer (bei 25 Grad) beträgt der spezifische Widerstand 0.0168 Ohm bei 1mm^2 pro Meter. Also heisst die Rechnung 0.0168 mal 100 : 0.7854 = 2,139 Ohm.
Und jetzt nehmen wir an, dass der Draht nicht 25 Grad heiss ist, sondern 75 Grad, also eine Erwärmung von 50 Grad erfährt. Der Temperaturkoeffizient ist 0.39% pro Grad = 50 * 0.39% = 19.5% Widerstandszunahme bei den 50 Grad Temperaturänderung, macht folglich 2.139 Ohm plus 19.5/100 * 2.139 = 0,17361 Ohm Zunahme = Warmwiderstand 2,31261 Ohm.
Dies einfach mal, um beim Rechnen nicht aus der Übung zu kommen.
Natürlich könnten wir jetzt weiter rechnen und sehen, wie warm der Draht würde, wenn wir eine normale Taschenlampenbatterie von 1,5V anschliessen würden. Da ich aber nicht weiss (und keine Lust habe sowas rauszusuchen) wie gross der Wärmeverlust eines gestreckten Kupferdrahtes von 100m Länge die 25 Grad Umgebungstemperatur ist, kann ich nicht berechnen, wie warm der Draht wird. Und um den Widerstand richtig zu berechnen müsste ich ja diese Drahttemperatur der Berechnung zugrunde legen.
Ich nehme jetzt der Einfachheit halber an, der Draht habe einen Widerstand von 2,2 Ohm (das ergäbe eine Widerstandszunahme von 0.061 Ohm = 2,852% Zunahme, entsprechend einer Temperaturänderung von 7.3 Grad und folglich einer Drahttemperatur von 32.3 Grad).
Jetzt kann man sich fragen, wie ich dies gemessen habe?
Nehme ich ein Ohmmeter, also einen reinen Widerstandsmesser, so wird durch dieses Instrument der Draht nicht erwärmt, sodass sich sein Wert nicht ändert gegenüber dem Normalwert bei 25 Grad. Also müsste ich da einen Wert von 2.139 Ohm bekommen.
Aber ich habe das Messinstrument und kann da einmal die Batteriespannung messen und diese beträgt 1,5V ganz genau. Und ich messen den Strom, welcher durch den Draht fliesst. Und da zeigt mein Instrument 0.68181818usw. Ampere an. Und ich weiss, dass der Widerstand irgendwo bei 2,14 und 2,irgendwas sein muss. Wie bekomme ich also die 2,xy aus 1.5 und 0.682? Multiplikation ist es nicht. Und Division 0.682 : 1.5 ist es auch nicht. Aber bei 1.5 : 0.682 kommen wir der Sache schon sehr nahe. Das bedeutet, dass der Widerstand aus Spannung (1.5V) durch Strom (0.68181818 Ohm) berechnet werden kann.
Nun schreibt man in einer Formel nicht die Worte hin, weil dies je nach Sprache unterschiedliche Formeln ergäbe, sondern man verwendet Ersatzbezeichnungen wie U für Spannung, I für den Strom und R für den Widerstand. Und weil da dann auch noch die Leistung ins Spiel kommt nehmen wir auch diese noch in die Reihe auf, nämlich P.
Also lautet unsere Formel R = U / I
Und weil wir so eine Formel beliebig (den algebraischen Gesetzen folgend) umstellen können, können wir aus zwei Daten jeweils die dritte Grösse berechnen, also U = R * I oder I = U / R.
Und die Leistung, die an unserem Draht anliegen und in Wärme verwandelt würde wäre 1,5V mal 0.68181818A = 1,023VA oder bei Gleichstrom 1,023Watt.
Und schon haben wir die vierte Grösse eingefügt: P = U * I
Und da könnte wir wieder umstellen und die erste Formel in Anwendung bringen, nämlich wenn wir (warum auch immer) nur Spannung U und Widerstand R zur Verfügung haben, um die Leistung P zu berechnen. Wir haben gesehen, dass P = U * I ist und dass I = U / R ist. Also können wir I der ersten Formel durch U/R ersetzen.
Das sähe dann wie folgt aus:
P = U * U/R, also (1,5 * 1,5) / 2.2 = 1.0227272usw. Watt.
Wir sind im Moment bei Gleichstrom und haben da die vier Grössen Spannung, Strom, Widerstand und Leistung, also U, I, R und P kennengelernt. Und mehr gibt es nicht. An einer beliebigen Gleichstromschaltung können wir nicht mehr rum rechnen, ausser wie bereits erwähnt eine Temperaturzunahme des Widerstandes, weil ja eine zugeführte elektrische Leitung in Wärmeleistung und damit Temperaturzunahme verwandelt wird. Wir können aus dieser Temperaturzunahme die Widerstandsänderung berechnen, was aber nur am Rande mit unserer Schaltung einen Zusammenhang hat. Es gibt also an einer reinen Gleichstromschaltung keine Hokuspokuseffekte.
Damit möchte ich den Anfang vom Anfang des Anfangs abschliessen. Die Geschichte mit der Steckdose und damit mit dem Wechselstrom ergibt ein separates Kapitel, das dann die Fortsetzung des anfänglichen Anfangs bildet...
Grundlage aller Technik rund um die häusliche Musikwiedergabe, also um Hifi ist die Elektrizität. Und daher möchte ich darauf mal eingehen.
Wenn wir von Elektrizität reden, kommen uns drei Dinge in den Sinn:
Der Blitz, die Batterie und die Steckdose.
Und es kommen uns Begriffe in den Sinn wie Volt, Ampere, Ohm und Watt. Diese Begriffe sind (wie viele weitere) von den Nahmen wichtiger Entdecker physikalischer Grundlagen hergeleitet. So ist Volt (für die Spannung) von Alessandro Volta abgeleitet ( http://de.wikipedia.org/wiki/Alessandro_Volta ) der verschiedene Experimente im Bereich Physik und Chemie gemacht hat. Oder man kennt den Strom, der in Ampere gemessen wird ( http://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_...mp%C3%A8re ) oder für den Widerstand Ohm ( http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Simon_Ohm ) und für die Leistung Watt ( http://de.wikipedia.org/wiki/James_Watt ) . Bei Automotoren ist noch die Bezeichnung PS bekannt, die aber nicht auf einen Erfinder zurückgeht, sondern auf das Pferd.
Dass der Blitz
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eine elektrische Naturerscheinung ist braucht hier nicht extra erwähnt zu werden. Und da immer noch nicht endgültig geklärt ist wie er zustande kommt, will ich darauf nicht näher eingehen. Sicher ist, dass er bezw. seine elektrische Ladung durch Reibung entsteht und wenn diese ein bestimmtes Mass überschreitet, wird der Blitz als Entladungsfunke ausgelöst. Und dass es Reibungselektrizität gibt weiss jeder, der Pantoffeln mit Gummisohlen und ein Sofa mit Mikrofaserbezug besitzt. Wenn man dann aufsteht und an den Wasserhahn geht, springt ein kleiner Funke (ein Miniblitz) über.
Gewiss an der Sache ist, dass sich da die normalerweise gleichmässige Verteilung der Ladungsträger (Elektronen) verändert und es damit zu einer Ladung des Körpers kommt. Und solange zwischen den Polen, also dem Körper und der Erde (oder dem Wasserhahn) ein Isolator ist, kann die Ladung nicht ausgeglichen werden (die Gummisohlen der Pantoffeln). Dass es bei Berührung zum Kontakt kommt ist klar. Und wir haben erfahren, dass bei genügend grosser Ladung (hohe Spannung, viele Volt) der Kontakt schon hergestellt wird, bevor die Berührung stattfindet, also der Funkenüberschlag.
Warum ich jetzt doch so detailiert auf den Blitz eingehe? Weil die Ladung gespeichert wird wie in einem Kondensator oder einem Akku, weil es sich da um sehr hohe Spannungen von einigen 1000 Volt handelt und weil zumindest bei der Ladung durch die Reibung des Körpers am Mikrofaser-Sofa geringe Ströme (Ampere) entstehen und die Entladung in sehr kurzer Zeit stattfindet und damit die Leistung (Watt) zu gering bleibt, um irgendwelche Schäden anzurichten.
Haben wir es mit einem echten Blitz zu tun, so sind die Spannungen noch weit höher, der Strom wird damit um ein X-faches grösser und da die Entladung wesentlich länger dauert ist auch die Leistung, die auf unseren Körper einwirkt, gefährlich hoch.
Dies weist darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen Spannung, Strom und Leistung gibt. Und da wir wissen, dass der Herr Ohm auch seine Bedeutung hat und seinen Namen dem Widerstand zur Verfügung gestellt hat (oder so) so hat dieser Widerstand eben auch seinen Zusammenhang mit Spannung, Strom und Leistung. Und das Ganze nennt man Ohmsches Gesetz und auf diesem beruht die ganze Gleichstromtechnik.
Gleichstrom und Batterie.
Ein Blitz ist eine zeitlich begrenzte Aktion, bei welcher eine Ladung (Elektronen) aufgebaut wird und sich „schlagartig“ entlädt. Dabei hat es auf einer Seite zuviel Elektronen, auf der anderen zu wenig. Nach der Entladung ist die Billanz an Elektronen wieder ausgeglichen. Also müssen sich die Elektronen von da, wo es zuviel hat (negativer Pol) dorthin bewegen, wo Elektronenmangel herrscht (Pluspol).
Ein Blitz ist damit Gleichstrom, weil der Strom (der Fluss an Elektronen) sich nur in eine Richtung bewegt. Dass er dabei in der Natur vom Boden genau so gut ausgehen kann wie von der Wolke ist belanglos. Wenn der Strom mal fliesst, so nur in dieser einen Richtung.
Nun ist es aber wie gesagt ein kurzzeitiges Ereigns, bei Gleichstrom gehen wir aber von einem lang andauernden, in konstanter Richtung ablaufenden Ereignis aus. Daher ist die Batterie eigentlich der logische Energiespender, denn sie liefert einen Elektronenstrom dauernd (bis die Batterie leer ist) und immer in der gleichen Richtung.
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Die Batterie besteht im Wesentlichen aus zwei unterschiedlichen leitenden Materialien und einem Elektrolyt, also einer leitenden, chemisch reagierenden Flüssigkeit (oder Paste).
[attachment=1014]
Die chemische Reaktion führt nun dazu, dass Material abgebaut wird und dabei Elektronen frei werden, welche als Strom fliessen. Auf die genauen Abläufe will ich nicht eingehen, das könnte man hier http://de.wikipedia.org/wiki/Batterie nachlesen.
Neben dem, was wir als Batterie bezeichnen (die Primärzellen oder galvanischen Elemente nach Galvani benannt) gibt es auch die Akkus, bei welchen der chemische Prozess umkehrbar ist und daher die Zellen geladen und entladen werden können. Und da es mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen Akkuarten gibt auch nur ein Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Akku
Auf Details verzichte ich, weil Batterie, Akku und auch Brennstoffzelle ( http://de.wikipedia.org/wiki/Brennstoffzelle ) in diesem Beitrag zu komplex und „artfremd“ wären.
Betrachten wir nun die Zusammenhänge und machen da ein paar Beispiel-Rechnungen:
Nehmen wir mal ein Stück Draht, womit der Bauer seine Weide einzäunt. Diesen Draht schliesst er an ein Ding an, das kurze Impulse sehr hoher Spannung liefert, wobei diese Spannung nur dann sinnvoll wirksam wird, wenn eine Kuh den Draht berührt. Die hohe Spannung wirkt wie ein Blitzchen oder wie die Ladung durch unser Sofa, die Kuh wird erschreckt und meidet forthin den Kontakt mit dem Draht. Ob der Daht nun einen grossen oder kleinen Widerstand hat ist relativ uninteressant, denn die Spannung wird dadurch kaum beeinflusst. Da der Strom wie beim Sofa sehr gering ist, wird kein Schaden angerichtet.
Ist der Draht mal angenommen 100m lang und 1mm dick (Querschnitt etwa 0.75mm^2), so wird sein Widerstand bei Eisen rund 15 Ohm sein, bei reinem Kupfer aber etwa 2.2 Ohm.
Jetzt haben wir schon mal eine erste Abhängigkeit aufgezeigt, die materialabhängig ist. Dies ist nun unabhängig davon, ob die Sache mit einem Blitz, also einem kurzen Impuls zusammenhängt oder Gleichstrom oder Wechselstrom. Und eigentlich müsste uns diese Sache nicht weiter interessieren, denn es sind chemisch-physikalische Gegebenheiten wie bei einer Batterie. Aber im Zusammenhang mit der Leitfähigkeit von Kabeln und damit einer möglichen (oder unmöglichen) Signalbeeinflussung und damit (un-)Hörbarkeit können diese Gegebenheiten interessant werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand
In diesem Beitrag ist auch vom Temperaturkoeffizient die Rede. Dieser besagt, wie stark sich der Widerstand in der Folge der Drahttemperatur ändert.
Was uns daran interessiert ist die Tatsache, dass sich der Widerstand mit der Temperatur ändert. Das hat zur Folge, dass man bei dem besagten Kuhdraht nicht nur die Länge, die Dicke und das Material betrachten muss, sondern auch seine Temperatur, was aber bei Verwendung als Viehhütedraht keine Rolle spielt, da er allemal funktioniert. Aber wenn wir die Verhältnisse an einem anderen Draht, etwa jenem einer Lautsprecher-Schwingspule betrachten, so kann der Lautsprecher im warmen Zustand leiser spielen als im kalten und dies kann immerhin einer Leistungseinbusse von 20% (bei 50 Grad Temperaturdifferenz) entsprechen.
Betrachten wir also den reinen Widerstand, so hängt es davon ab, wo, wie und was. Wie erwähnt spielt bei einem Drahtwiderstand, also z.B. einer Schwingspule die Temperatur eine Rolle. Und wir müssen bei dieser Gelegenheit bedenken, dass sich die Dämpfungseigenschaften des Lautsprechers als Folge der Widerstandsänderung ändern und dass wir eigentlich auch die Gehäuseabstimmung laufend der Temperatur anpassen müssten (was natürlich nicht geht!).
Nehmen wir aber einen Draht- oder Metallfilm-Widerstand, so ist dieser bewusst so ausgelegt, dass sich die Widerstandsänderung durch die Temperaturänderung sehr bescheiden ausnimmt. Und gehen wir mal davon aus, dass die Widerstände in einer elektronischen Schaltung in der Praxis nicht zu heiss werden sollten (maximal etwa 70 Grad), so kann man den Temperaturgang meist vernachlässigen.
Machen wir nun mal ein Rechenbeispiel. Ein Draht ist 100m lang und 1mm dick (hatten wir ja schon). Der Querschnitt ist demnach r^2 * Pi = 0,25 * 3.1415926usw. = 0,7854 mm^2. Und bei Kupfer (bei 25 Grad) beträgt der spezifische Widerstand 0.0168 Ohm bei 1mm^2 pro Meter. Also heisst die Rechnung 0.0168 mal 100 : 0.7854 = 2,139 Ohm.
Und jetzt nehmen wir an, dass der Draht nicht 25 Grad heiss ist, sondern 75 Grad, also eine Erwärmung von 50 Grad erfährt. Der Temperaturkoeffizient ist 0.39% pro Grad = 50 * 0.39% = 19.5% Widerstandszunahme bei den 50 Grad Temperaturänderung, macht folglich 2.139 Ohm plus 19.5/100 * 2.139 = 0,17361 Ohm Zunahme = Warmwiderstand 2,31261 Ohm.
Dies einfach mal, um beim Rechnen nicht aus der Übung zu kommen.
Natürlich könnten wir jetzt weiter rechnen und sehen, wie warm der Draht würde, wenn wir eine normale Taschenlampenbatterie von 1,5V anschliessen würden. Da ich aber nicht weiss (und keine Lust habe sowas rauszusuchen) wie gross der Wärmeverlust eines gestreckten Kupferdrahtes von 100m Länge die 25 Grad Umgebungstemperatur ist, kann ich nicht berechnen, wie warm der Draht wird. Und um den Widerstand richtig zu berechnen müsste ich ja diese Drahttemperatur der Berechnung zugrunde legen.
Ich nehme jetzt der Einfachheit halber an, der Draht habe einen Widerstand von 2,2 Ohm (das ergäbe eine Widerstandszunahme von 0.061 Ohm = 2,852% Zunahme, entsprechend einer Temperaturänderung von 7.3 Grad und folglich einer Drahttemperatur von 32.3 Grad).
Jetzt kann man sich fragen, wie ich dies gemessen habe?
Nehme ich ein Ohmmeter, also einen reinen Widerstandsmesser, so wird durch dieses Instrument der Draht nicht erwärmt, sodass sich sein Wert nicht ändert gegenüber dem Normalwert bei 25 Grad. Also müsste ich da einen Wert von 2.139 Ohm bekommen.
Aber ich habe das Messinstrument und kann da einmal die Batteriespannung messen und diese beträgt 1,5V ganz genau. Und ich messen den Strom, welcher durch den Draht fliesst. Und da zeigt mein Instrument 0.68181818usw. Ampere an. Und ich weiss, dass der Widerstand irgendwo bei 2,14 und 2,irgendwas sein muss. Wie bekomme ich also die 2,xy aus 1.5 und 0.682? Multiplikation ist es nicht. Und Division 0.682 : 1.5 ist es auch nicht. Aber bei 1.5 : 0.682 kommen wir der Sache schon sehr nahe. Das bedeutet, dass der Widerstand aus Spannung (1.5V) durch Strom (0.68181818 Ohm) berechnet werden kann.
Nun schreibt man in einer Formel nicht die Worte hin, weil dies je nach Sprache unterschiedliche Formeln ergäbe, sondern man verwendet Ersatzbezeichnungen wie U für Spannung, I für den Strom und R für den Widerstand. Und weil da dann auch noch die Leistung ins Spiel kommt nehmen wir auch diese noch in die Reihe auf, nämlich P.
Also lautet unsere Formel R = U / I
Und weil wir so eine Formel beliebig (den algebraischen Gesetzen folgend) umstellen können, können wir aus zwei Daten jeweils die dritte Grösse berechnen, also U = R * I oder I = U / R.
Und die Leistung, die an unserem Draht anliegen und in Wärme verwandelt würde wäre 1,5V mal 0.68181818A = 1,023VA oder bei Gleichstrom 1,023Watt.
Und schon haben wir die vierte Grösse eingefügt: P = U * I
Und da könnte wir wieder umstellen und die erste Formel in Anwendung bringen, nämlich wenn wir (warum auch immer) nur Spannung U und Widerstand R zur Verfügung haben, um die Leistung P zu berechnen. Wir haben gesehen, dass P = U * I ist und dass I = U / R ist. Also können wir I der ersten Formel durch U/R ersetzen.
Das sähe dann wie folgt aus:
P = U * U/R, also (1,5 * 1,5) / 2.2 = 1.0227272usw. Watt.
Wir sind im Moment bei Gleichstrom und haben da die vier Grössen Spannung, Strom, Widerstand und Leistung, also U, I, R und P kennengelernt. Und mehr gibt es nicht. An einer beliebigen Gleichstromschaltung können wir nicht mehr rum rechnen, ausser wie bereits erwähnt eine Temperaturzunahme des Widerstandes, weil ja eine zugeführte elektrische Leitung in Wärmeleistung und damit Temperaturzunahme verwandelt wird. Wir können aus dieser Temperaturzunahme die Widerstandsänderung berechnen, was aber nur am Rande mit unserer Schaltung einen Zusammenhang hat. Es gibt also an einer reinen Gleichstromschaltung keine Hokuspokuseffekte.
Damit möchte ich den Anfang vom Anfang des Anfangs abschliessen. Die Geschichte mit der Steckdose und damit mit dem Wechselstrom ergibt ein separates Kapitel, das dann die Fortsetzung des anfänglichen Anfangs bildet...