(09.04.2010, 20:33)hoschibill schrieb: [ -> ]Wieder da und abgeregt...
Zitat:Und ich verbitte mir mit Nachdruck solche Unterstellungen!!
Das war keine Unterstellung, sondern meine Interpretation des von Dir geschriebenen. Und meine Interpretationsfreiheit wirst Du mir doch nicht aberkennen, oder? Wie schon mehrfach festgestellt, ist es im Forum manchmal sehr schwierig, die richtigen Worte zu finden, die das rüberbringen, was man meint. Da ich mir meiner Aussage beim zweiten Nachdenken nicht mehr sicher war, habe ich sie umgehend geändert, offensichtlich nicht schnell genug. Dennoch ist Deine Aussage in meinen Augen grenzwertig.
Zitat:Nur sei Du Dir der Tatsache bewusst, dass ich diesen Lautsprecher auch nicht brauche und auch nicht darauf angewiesen bin, meine Freizeit hier zu investieren.
Dessen bin ich mir durchaus bewusst und erkenne das auch an.
Ich bin mir sehr sicher, dass wir beide hier einen Haufen Freizeit reingesteckt haben. Es ist aber, und da wirst Du mir zustimmen, sehr frustrieren, wenn man permanent für sein Engagement kritisiert wird. Da kann einem sehr schnell die Lust und der Spass vergehen.
Ich bin durchaus kritikfähig, aber wenn man 3 oder 4 mal (ich habe nicht gezählt) die gleiche Geschichte auf's Brot geschmiert bekommt, dann geht einem das irgendwann auf den Sack (entschuldigt die direkte Schreibweise). Einmal reicht.
Zitat:Vielleicht könnt ihr ja die unnötigen Differenzen niederlegen
Von mir aus gerne. Meinen Standpunkt habe ich dargestellt.
Das war's von meiner Seite zu diesem Thema und ausserdem genug Off-Topic. Zurück zum Thema.
Ich war heute Nachmittag noch kurz bei Martin und habe mit Ihm über das Projekt gesprochen und wie er die ganze Sache sieht. Er ist, wie ich, der Meinung, dass wir mit dem 92dB Standlautsprecher anfangen sollen. Er schliesst aber nicht aus, dass es danach noch weitere Projekte, basierend auf dem Umfrage-Thread, geben wird. Auch hätte er das Projekt ohne die Gegenleistung einer Werbung finanziert (RESPEKT ). Dennoch, ich finde es nur fair, wenn er für seine Leistungen eine "Entlohnung" erhält.
Martin favorisiert im übrigen auch die 17er-Lösung für den Mitteltonbereich. Warum das so ist, soll er bitte selber schreiben.
Gruss
Olli
Hllo Olli, hallo User:
Es freut mich, wenn sich die Wogen glätten. Ich habe früher am Bodensee gewohnt und weiss wie es im Sturm und bei Hochwasser ist
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Du wirfst mir vor, dass ich dauernd und immer wieder das gleiche hergebetet habe. Das stimmt, wenn es um den Kennschalldruck geht. Ich habe einfach keinen Mitteltöner/Breitbänder gefunden, der in sich linear genug ist, dass er keine nennenswerten Resonanzen besitzt, welche zu Verzerrungen im weitesten Sinne führen. Gäbe es sowas, hätte ich keine Probleme, dies auch einzusetzen. Das generelle Problem bei so einem Mitteltöner ist, dass ein Lautsprecher mit grosser Membranfläche eigentlich keine Höhen kann. Dazu müsste die Membran leichter und steifer sein, als sie heute machbar ist. Und wenn dies heute versucht wird, so ist die innere Dämpfung des Membranmaterials zu gering, sodass es zu Resonanzen kommt, welche das Ein- und Ausschwingen verschlechtern. Und genau darauf reagieren wir.
Baut man nun einen Breitbänder von mehr als 13cm Durchmesser gibt es entweder keine Höhen oder man versucht bewusst die entstehenden Resonanzen und Verzerrungen als "Hochton" einzusetzen. Ein Lautsprecher mit Schwirrkonus hat nicht nur zusätzliche Masse, was ja eigentlich schlecht wäre, sondern der Konus schwirrt da mit irgendwelche Bewegungen, die nicht unbedingt dem Eingangssignal entsprechen.
Nehmen wir mal normale Musikinstrumente, wie sie in einem Orchester vorkommen. Da ist mit dem Grundton, also dem in den Noten angegebenen Ton bei maximal 5kHz ENDE. Nachher kommen nur noch Oberwellen (oder Formanten oder Klirr). Wenn wir also so ein klirrendes Schwirrding mit den Grundwellen von 2,5 bis 5kHz anregen, so erzeugt es in etwa das, was das Instrument auch tun würde. Aber eben nur in etwa. Der Lautsprecher liefert also Höhen, die bei einem grossen Orchester mit der Vielzahl gleichzeitig gespielter Töne und Oberwellen ähnlich sind. Ein solcher Lautsprecher, der eigentlich falsch spielt kann damit ein grosses Orchester ganz gut wiedergeben. Es ist unserem Ohr nämlich auch nicht mehr möglich, aus der Vielzahl an Klängen einzelne Instrumente wirklich zu erkennen. In kleineren Besetzungen aber können wir das, weil wir die Phasenverhältnisse der Oberwellen zu den Grundtönen zumindest im Einschwingvorgang wahrnehmen und damit die Signalform erkennen (auch wenn dies von der Medizin bestritten wird). Das bedeutet, dass der Breitbänder, der selber Höhen (Klirr) macht, das grosse Orchster kann, weil es da keine grosse Rolle spielt, eine Kammermusik (Streichquartet) aber nicht sauber wiedergibt. Dasswir für Schalldruck eigentlich Membranfläche brauchen habe ich schon erklärt.
Gäbe es nun den Breitbänder mit 10 bis 13cm Durchmesser, also geringer Membranmasse und durch die geringe Grösse höhere Steifigkeit, so könnte dieser Lautsprecher linear bis etwa 8 oder 10kHz arbeiten. Das ist bei den von mir favorisierten Typen der Fall. Nun bringen die damit aber keine Höhen, dafür gehen sie zu wenig hoch und sind daher nicht Breitbänder, sondern Mitteltöner. Aber das, was sie bringen ist nicht künstlicher Klirr, sondern entspricht weitgehend dem Eingangssignal. Dass man solche Mitetltöner mit 92dB Kennschalldruck bauen könnte ist sicher, wenn man dafür einen "unterhängigen" Antrieb verwenden würde. Wir bräuchten also einen starken Magneten mit einer 10mm Polplatte und eine 6mm breit gewickelte Schwingspule. Dann ist nämlich immer der ganze Wicklungsteil im Magnetfeld. Aber weil die Nachfrage nach sowas zu gering ist, gibt es das nicht.
http://www.tb-speaker.com/detail/1230_04/w5-1685.htm Das hier wäre schon fast sowas, nur hat es da trotz Unterhang nicht für den Schalldruck gereicht.
Also, mein Problem ist, dass ich keinen Mitteltöner gefunden habe, der diese Anforderungen erfüllt und genau darum reite ich so auf dem Kennschalldruck herum. Und darum habe ich dieses Argument auch immer wiederholt. Andere Wiederholungen gibt es nicht, sondern da habe ich immer versucht, die gerade neu angesprochenen Porbleme zu beleuchten. So wie jetzt eben. Es ist ja gar nicht möglich, alle Zusammenhänge in einem einzigen Artikel abzuhandeln, weil dies ein Fachbuch ergäbe, das niemand in einem Forum lesen würde.
Und genau so ist es doch jetzt. Ich habe versucht zu erklären, wo der Unterschied zwischen einem Mitteltöner und einem Breitbänder liegt. Und wenn man einmal davon ausgeht, dass meine Sicht der Dinge richtig ist, so wird auch klar, dass man bei einem Breitbänder mit Filtern versuchen kann, die Ungereimtheiten in den Griff zu bekommen. Nur bekommt man dies nur "musikabhängig" hin. Einmal ist es besser, nichts zu machen und einmal ist es besser, den einen oder anderen Bereich etwas zu dämpfen.
Aber nur, wenn der Lautsprecher in sich schon ohne diese Klirranteile arbeitet, kann ich jede Musik mit diesem Ding ohne Filter optimal im vorgesehenen Frequenzbereich wiedergeben.
Das ist dann auch das, was Kappa sagt (und Olli bei seiner Doppelspitze erlebt hat): Er kann bei jedem Lautsprecher noch was raus kitzeln. Zumindest für die Musik, die er gerade hört. Hört er etwas anderes, das von den Instrumenten her andere Prioritäten setzt, so wäre eine andere Abstimmung nötig. Und das ist genau auch das, was ich früher im Geschäft und als Lautsprechertester eines Schweizer Hifi-Maganzins (gibt es schon lange nicht mehr) festgestellt habe: Übliche Lautsprecher sind entweder Durchschnitt und können alles ordentlich, oder sie sind auf einzelne Musikarten oder Instrumente zugeschnitten. Nur wenn wir dieses Denken verlassen und das anwenden was wir wissen, nur dann haben wir eine Chance einen universellen und sehr guten Lautsprecher zu bauen.
Damit möchte ich meine "Vorträge" endgültig abschliessen. Wenn jetzt jemand den Mitteltöner findet, der das kann, was wir im Grunde alle wollen, dann kann ich wieder Hand bieten. Solange aber fragwürdige Konstrukte verwendet werden sollen, solange muss ich passen.
Ich glaube, meinen Standpunkt endgültig erklärt zu haben. Und dass es Dir, Olli auf den Sack geht, wenn ich hier immer das selbe betone, kann ich ein Stück weit verstehen. Du hast geschrieben, dass Du gerne recht hast. Das geht mir genau so. Nur das, was ich hier vertrete ist nicht (nur) meine Meinung, sondern eigentlich Stand der Wissenschaften. Dass dies bei den Lautsprecher- und Boxenherstellern meist nicht angewendet wird ist mir unerklärlich. Die haben die selben Quellen und eigentlich das selbe Wissen. Kann sein, dass sie noch nicht auf die Idee gekommen sind, wie man die medizinischen, mechanischen, akustischen, psychologischen und elektrischen Erkenntnisse kombineirt. Da wird (entschuldige Olli, wenn ich das jetzt so sage) genau so gewurschtelt wie bei den Amateuren. Und damit kämen wir zum selben Ergebnis. Wir wollen es aber besser machen...