Einleitung:
Nachdem wir endlich in unser Haus gezogen sind, sollte ein gut klingendes Soundsystem her. Die ersten Informationen bekam ich aus dem Internet. Viele Testberichte führten zu vielen Möglichkeiten in der Auswahl. Leider wollte meine Frau aber keine grossen Lautsprecher rumstehen haben. Die Anschaffung war also so gut wie geplant, ich war mir nur noch nicht sicher welches System es sein soll - an Bose hatte ich bis dahin noch nicht gedacht. Doch das erledigte sich vorerst dann an Weihnachten, als wir das Bose Acoustimass 10 geschenkt bekommen haben.
Auspacken - Aufbauen
Nun ja, die Kinder waren schon ganz aufgeregt und so wurde der halbe Weihnachtstag zu einer Aufbausession. Die Anlage macht von der Konstruktion her einen hochwertigen Eindruck. Zwar hätte sich Farbe Silber besser in den Raum eingepasst, aber Schwarz war soweit auch ok. Die Cubes laut Bedienungsanleitung aufgestellt und ausgerichtet. Das Bassmodul verschwand neben dem Sofa und war somit kaum noch sichtbar. Man solle das Bassmodul aber nicht in der Nähe des TVs aufstellen, da es nicht magnetisch abgeschirmt ist. Für Systeme dieser Preisklasse unüblich. Trotzdem, Bose spielt hier ganz klar den Vorteil sehr Platzsparend und unauffällig zu sein aus.
Hörtests - Der Lauf der Dinge
Als erstes Star Wars Episode 1 in den DVD-Player (Pioneer DV-696). Alle waren überrascht was für ein Soundgewitter tobte, wenn man den Bass hoch regelte bebte sprichwörtlich die Bude. Am nächsten Tag sollte normale Stereomusik her, also meine alten 80er CDs rausgekrammt und los ging es. Hörte sich alles ganz gut an, die Stimmen waren klar, der Bass stark und bis dahin hatte ich den Eindruck eine Top-Anlage zu haben. Aber wie gesagt nur bis dahin. Einige Tage später am Abend einen Bekannten besucht, der hat zu Weihnachten das Teufel Theater 2 bekommen bzw sich gegönnt. Was mir sofort auffiel, der Klang war wesentlich sauberer und feiner und vor allem Detailreicher. Die Bässe waren Bässe, einfach tiefer und volumiger als bei der Bose. Aber die Augen gingen mir auf als wir dann die Star Wars Szenenweise ansahen, es klang alles viel volumiger, die Raumklang war zig mal besser als bei der Bose und vor allem, man hörte viel mehr Details heraus. Dann legten wir die CD Jarre in China ein, eine THX DVD mit Synthi-Musik und 5.1 Sound. Sowas geiles an Musik hatte ich noch niemals zuvor gehört. Da kommt alles dermaßen getrennt aus den Lautsprechern - einfach ein 5.1 Genuss. Ich borgte mir diese DVD und ab nach Hause damit und in meinen DVD-Player. Oh Gott, was ist das denn ? Die Bose verschluckt förmlich die Klänge, der Raumsound ist im Gegensatz zur Teufel einfach schlecht.Instrumente die vorher klar zu hören waren klangen nun abgedämpft.
Technik Hintrgründe
Haut etwa was nicht hin mit der Bose ? Also mal im Internet gesurft und was finde ich da - auf einer englischen Seite ein Frequenzdiagramm einer Bose und das ist keine Linie sondern ein Zick Zack bergauf bergab, von halbwegs liniaerer Frequenzwiedergabe kann da keine Rede sein (
http://www.intellexual.net/bose.html ). Der englische Text ist sehr lesenswert und öffnet einem die Augen bzw Ohren.
Also die Woche darauf eine Frequenz-Test CD und ein Pegelmessgerät besorgt. Und tatsächlich, hier spiegelte sich das wieder was man schon im Internet gelesen hatte, Mitten gibt es bei der Bose kaum, hohe Frequenzen sind da und Mittel-Tiefe auch, aber nicht unter 24 hz - das schaffen selbst Systeme ohne Subwoofer. Ich rede hier von der eigentlichen Frequenz, nicht von der Lautstärke. Jetzt wurde mir bewusst was Phase ist -die Bose interpoliert die Klänge nur auf und verschafft ein Art Täuschung von volumigen Sound, aber es steckt halt nichts dahinter, ausser der Sub der das Volumen vortäuscht. In etwa wie ein 1 Liter Auto-Motor mit 40 PS und lautem Auspuff, so das der Eindruck entsteht man hätte 200 PS. Logisch betrachtet - Physik lässt sich nicht überlisten - wenn man den Sub der Bose runter regelt, hört man wie grotten schlecht die Cubes klingen - wie ein Transistorradio aus der DDR von 1970. Jeder der eine Bose hat kann das gern testen- Sub komplett runter drehen und mal darauf achten wie die Cubes allein klingen. Erst wenn man den Sub dazu regelt hört es sich wieder gut an - ja gut beim flüchtigen hinhören - aber nicht mehr und nicht weniger. Von herausragendem Klang kann bei kritischer Betrachtung keine Rede sein. Die Werbeversprechen werden in keinster Weise erfüllt. Man muss eben mehere Systeme hören um dann vergleichen zu können. Aus kleinen Cubes mit 30 Dollar Lautsprechern kann nun mal nichts rauskommen. Viele bilden sich ein, solch eine Bose klingt besser als grosse Standlautsprecher - aber Physik lässt sich nicht überlisten - auch nicht von Bose. Es ist zwar beachtlich was die Anlage mit den kleinen Cubes insgesamt leistet ( das tun andere billigere aber auch ), aber hört man dann eine ausgewachsene Anlage stellt man schnell fest, das es der Bose an Klangreinheit, originaler Weidergabetreue und echtem Volumen fehlt. Schallwellen entstehen durch Bewegung von Luft - ein guter echter Volumiger Sound dadurch das eine bestimmte Luftmasse angeregt wird. Dafür ist die physikalische Vorrausetzung eine bestimmt Oberfläche und Schwingwirkung. Diese kleinen Minis haben aber so gut wie keine Oberfläche und können damit auch nur hohe Frequnezen gut wiedergeben. Somit hört sich alles synthetisch an und nicht original. Bei mancher Musik fällt das nicht so ins Gewicht wie z.B. Rock und Pop oder Techno. Eine Anlage ist aber nur dann wirklich gut, wenn sie das Quellmaterial originalgetreu wiedergeben kann, und das ist mit kleinen Minilautsprechern nun mal nicht möglich. Das nächste Problem ist das Bassmodul - Bose verwendet wohl speziell nicht den Namen Subwoofer oder Sub, denn dieses Bassmodul soll fehlende Mitelfrequenzen übernehmen die die Cubes nicht bringen und geht deshalb im Frequenzgang viel zu hoch. Die Folge ist das je nach Quellmaterial der Bass ortbar ist. Aufgrund all dieser Details gibt es wohl auch kein THX-Lizensiertes System von Bose. Wer sich damit auskennt weis, das THX das Non-Plu-Ultra in der Soundqualität ist. Dafür gibt es dann THX-Lizensierte Soundsysteme, die bestimmten Anforderungen im Frequnezgang entsprechen müssen um Filme und Musik eben in dieser hohen Qualität wieder geben zu können. Warum haben diese Lizenz nicht mal die teuren Systeme von Bose ? Der Unterschied der Star Wars DVD und der Jean Michel Jarre DVD ( beide THX Zertifiziert ) ist auf der Bose zu Anlagen die alle Frequenzen gut wiedergeben einfach utopisch.
Das Ende vom Lied
Also das Ganze wieder bei eBay verkauft, zum Glück kaum Verlust - gut das es viele Leute gibt die sich von den Werbemachern blenden lassen ( so wie ich Anfangs auch ). Nun ich hab mich dann gleich für was gutes entschieden - ein Lautsprechersystem von Nubert. Nimmt zwar mehr Platz weg, aber da hört sich klassische Musik auch an wie in einem Konzertsaal und nicht verfremdet und meine Frau hat nun auch die grösseren Lautsprecher akzeptiert. Mein Fazit - nie mehr Bose da einfach höllenmäßig überteuert. Für 300-400 Euro wäre es ein angemessener Preis und würde dann Empfehlenswert sein, und liest man sich diverse Testberichte durch, so schneiden Systeme für 800 Euro deutlich besser ab als manch Bose-Systeme für das 5 Fache. Das Problem ist einfach, das man sich bei den ersten Höproben vom lauten Bass beeindrucken lässt - aber unsauberen Bass kann jede Billiganlage wiedergeben. Interessant wird es bei den Mitten und Höhen und vor allem Im Zusammenspiel aller Komponenten. Auffällig ist auch, das Bose niemals technische Daten zu den Systemen bekannt gibt. Warum gibt Bose keine Sinus-Watt an, keinen Frequnezgang der Cubes und des Bassmoduls usw ? Sicher nicht ohne Grund. Denn wen man aus den Daten entnehmen könnte das ein Frequenzspektrum von nahezu 30% gegenüber normalen Soundsystemen für ca 800 Euro fehlt, dann ist die Werbemaschinerie nicht mehr so wirksam. Also schreibt man lieber unwichtiges Schöngefärbe in die Produktdetails so wie auf den Internetseiten von Bose nachzulesen. Ich kenne keinen Lautsprecherhersteller der seinen Kunden technische Daten so verheimlicht.
Quelle:
http://www.yopi.de/rev/288675