Lassen wir doch mal Schneider und die Geishas und ähnlichen Kram und widmen wir uns wieder den Fakten.
Hifiregler hat uns das ja erklärt (Beitrag 93). Er sieht ein Problem, wenn sich die Elektronen im Kabel von einem Drähtchen zum anderen bewegen. Dabei interessieren uns ja die Elektronen gar nicht, denn deren Geschwindigkeit im Kabel ist recht gering. Aber was passiert, wenn man ein Rohr mit Kugeln füllt? In dem Moment wo das Rohr voll ist und man schiebt eine weitere hinein, fällt "gleichzeitig" am anderen Ende eine raus, weil da kein Platz mehr ist. Dabei haben sich die Kugeln nur um Millimeter bewegt. Was uns also interessiert ist die Signallaufzeit und die liegt bei etwa 70% der Lichtgeschwindigkeit. Um also ein Phasenproblem von 10 Grad bei 20kHz zu erreichen, müsste das Kabel eine Laufzeit von 1/(36 x 20'000) haben. Das entspräche bei einer Signallaufzeit von 200'000km/S einer Kabellänge von 360m. Und ein Phasenfehler von 10 Grad bei 20kHz entspräche in der Luft einer Distanz von rund 0,5mm
Wenn wir also ein normales Kabel von 360m hätten, so könnten da theoretisch Phasenfehler entstehen, die etwa einer Kopfbewegung von 0,5mm entsprechen. Und wer hält seine Birne so still?
Nein, mal ehrlich, was der Hifiregler und andere Klugsch.... da von sich geben, hat sicher einen technischen Hintergrund, nur wäre dies, wie wenn man mit dem Kinder-Dreirad einen Düsenjet überholen möchte. Denken kann mans, aber sinnvoll ist was Anderes.
Und zur Frage des Nachweises: Es ist doch unbestritten, dass für einen gehörten Unterschied, der nicht vom Raum und seinen Bewohnern stammt, am Lautsprecher ein verändertes Signal anliegen müsste. Und diese Veränderung könnte ja eben von den Kabeln stammen. Sie wäre also elektrischer Natur.
Wie kann man feststellen, wer im Slalom schneller ist? Man kann die Zeit messen. Nur ist da ein Messgerät vorhanden, das nicht alles erfassen kann.
Oder man veranstaltet einen Parallelslalom. Dann haben beide identische Verhältnisse und es gibt einen Sieger, weil es am Ziel einen gestaffelten Einlauf gibt.
Und genau so kann man die Signale aus zwei Kabeln oder Verstärkern vergleichen. Und wenn es eine Differenz gibt wie beim Parallelslalom, so spielt das Wetter keine Rolle, weil es für beide gleich war. Und so spielt das Signal als solches auch keine Rolle. Erst wenn eine Differenz entsteht, muss sich diese aus dem Kabel herleiten. Da spielt weder Optik noch Haptik noch alkoholischer Pegelstand eine Rolle, sondern nur das Kabel. Und da bei solchen Tests bisher keine Differenzen entstanden sind, die irgendwie im hörbaren Bereich sich befunden haben (zu klein oder ausserhalb des hörbaren Frequenzumfangs), sind die Kabeldifferenzen zwar nachweisbar (was die Kabelgurus erstaunen lässt, damit hätten sie ja nie gerechnet!) aber es ist auch die Grössenordnung erkennbar, welche die Differenzen und damit deren Hörbarkeit in den Bereich von Mythen und Sagen verfrachtet.