So, anbei auch mal meine Erfahrungen:
Aufgrund der Optik musste der alte Sony BDP-S350 dann doch mal weichen, wollte endlich einen Player der optisch passt. Ich hab lange überlegt, Preise um die 500.- schrecken einen Studenten dann doch ab, zumal die Befürchtung da war, das Preisplus gegenüber anderen Geräten nur ins Gehäuse zu stecken und womöglich noch beim Bild Abstriche machen muss. Zunächst hatte ich mich von Wechsel auch verabschiedet, als die Meldungen über das mäßige DVD-Bild die Runde machten. Als allerdings dann Neuigkeiten über eine neue Firmware verbreitet wurden, die auch das DVD-Bild wieder auf adäquate Qualität brachte hab ich dann auch mal zugeschlagen. Großer Dank ist mal wieder Hifi-Schluderbacher geschuldet, zum einen für den netten Preis, zum anderen für den 14h-Versand. (nuja, dank DHL natürlich auch)
Optik und Verarbeitung:
Die Starke Seite der Yamaha Geräte, solide Verarbeitung und hochwertiges Material, zeigt sich auch beim BD-S1900. Die Frontplatte ist aus Metall, die Knöpfe haben einen gewohnt angehnehmen Druckpunkt, das schöne Bernsteindisplay ist sowieso über jede Kritik erhaben. Allerdings schrecken die 4,3kg ein wenig ab, das ist für einen solchen wertigen Player eigentlich nicht viel, allerdings bietet Denons 2010 auch nicht wirklich mehr, die paar Gramm sind wohl der zusätzlichen Ausstattung geschuldet.
Bilder sind hier:
http://ebmule.de/showthread.php?tid=738&...#pid183338
Eine kleine Neuerung ist die untere Kante der Frontplatte, die nach hinten abgerundet ist, ansonsten erinnert er von den Ausmaßen her an den DVD-S1800.
Allgemeine Verarbeitungsdetails wie Spaltmaße, Gehäusekanten und so weiter bieten keinerlei Grundlage für Kritik.
Der Blick nach unten zeigt gewohnt wertige Standfüße aber auch nicht mehr. Der Blick unter meinen ONkyo DX 6850 gefällt da deutlich besser
Der Blick auf die Rückseite erfreut zunächst durch die vergoldeten Anschlüsse, einen analogen Mehrkanalausgang und für "Retros" evtl wichtige Videoausgänge. Allerdings kommt auch dieser Player nicht ohne einen Lüfter aus, der permanent läuft. Ebenfalls vorhanden ist ein USB-Stick, der allerdings lediglich für Updates und BD-Live Speicher existiert. Der LAN-Port ist ebenfalls nur für BD-Live und Bonusview, Features, die mich nicht interessieren, somit habe ich den Player auch erst gar nicht über LAN angeschlossen. Selbst der kleine Sony zog sich die FW-Updates aus dem Netz, schade dass Yamaha für einen 3x teureren Player an sowas nicht denkt.
Die mitgelieferte Fernbedienung ist kein Foto wert wie ich finde und nimmt sich mit der des Sony nicht sehr viel, nur dass diese unübersichtlicher wirkt. Schreckt mich glücklicherweise recht wenig, der Bedienknochen des RX-V1800 steuert den Player unter "BD/HD-DVD" ohne Probleme.
Das Menu ist übersichtlich und einfach gestrickt, bietet genug individuelle Anpassungsmöglichkeiten für Besitzer älterer HDMI-loser AVR.
Bild und Ton:
Die Ladezeiten des Yamaha sind durchwegs kürzer bei allen Medien gegenüber dem Sony, aber das kann man durchaus erwarten. Etwas gewöhnungsbedürftig die Lesegeräusche, die (wie Roger treffend beschrieben hat) an einen druckenden Tintenstrahler erinnern. Generell sind die Lesegeräusche alles andere als leise, ist der Player aber dann mal in Betrieb, hört man diese nicht mehr. Auch den Lüfter vernimmt man nicht, aber dazu kann ich nach nem halben Jahr verstaubter Studentenbude evtl mehr berichten. Die Motorik der Lade wirkt auch nicht ganz so souverän, "schleppend" und "unregelmäßig" fährt sie bei meinem Gerät raus und rein.
Gleich nach Start von Indiana Jones' Kristallschädel Abenteuer fällt mir ein Rückgang des nervenden 24p Ruckelns auf, leider nur ein Rückgang... ein Verschwinden wäre mir deutlich lieber gewesen. Das Bluray-Bild ist hervorragend, ich vermute den etwaigen Unterschied zwischen dem Sony sehe ich auf meinem 32"er eh nicht.
Auch 10000BC stellt der Player sehr gut da, die zu Beginn gezeigten Landschaftsaufnahmen sind prima, das 24p Ruckeln ist zwar sichtbar, aber bei weitem nicht so schlimm wie beim Sony. Details wie die Haare der Mammuts, Grashalme und Hautprofile sind super erkennbar, bei Harrison Ford lassen sich die Barthaare zählen.
Bei DVDs gibts nach dem Update eigentlich auch nichts zu meckern, ist aber auch kein Highlight. Schwieriges Material wie die Babylon 5 Staffel-DVDs spielt er ohne Murren ab, aber Wunder vollbringen tut er auch nicht. Ein durchaus präzises Bild liefert er bei der DVD Ratatouille, aber der Sony hat das nicht schlechter gemacht.
Klanglich bilde ich mir eine bessere Performance ein, trotz Bitstream-Übertragung empfinde ich den Ton als filigraner, vermutlich alles Einbildung
Entgegen des Sony eignet sich der BD-S1900 als brauchbarer CD-Player Ersatz, wenn man nicht dauerhaft CDs hört. Über HDMI gibt er CD-Material ausschließlich als PCM aus, analog habe ich ihn nicht angeschlossen. Im oberflächlichen Direktvergleich mit dem CDC-697 wirkt der Klang ein wenig blasser und leerer bei dem Videoplayer.
Fazit:
Für das Geld ist es diesmal schwer eine "klare Kaufempfehlung" auszusprechen. Vom Sony kann er sich lediglich in Punkto Optik/Verarbeitung und CD Klang deutlich absetzen. Ebenfalls positiv ist die Reduktion des 24p Ruckelns. Dafür konnte der kleine Sony z.B. mit dem Netzwerkupdate einige Kleinigkeiten mehr, was doch im Vergleich für den Yamaha bissel beschämend ist.
Ganz ehrlich: wenn ich auf die Optik nicht so viel Wert legen würde und an der Marke hänge, hätte ich den für den Preis wieder zurückgeschickt. 200€ weniger für den Player dann wäre es eine klare Kaufempfehlung.