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Normale Version: Röhren-Vorverstärker
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richi44

Nachdem ich nun einige Endstufen vorgestellt habe, möchte ich einen Vorverstärker der gehobenen Klasse vorstellen. Er besitzt eine maximale Verstärkung von 10dB und kann damit gute 3V am Ausgang liefern. Durch Veränderung der Gegenkopplung wäre auch eine höhere Verstärkung möglich, allerdings kann man bei Endstufen von einer Eingangsempfindlichkeit zwischen 0,5V und rund 1,5V ausgehen, sodass man an den Eingang des Vorverstärkers alles anschliessen kann, das (je nach Endstufe) mehr als –13.8dBU (rund 0,2V) bis –4,8dBU (rund 0,58V) liefert.
Nicht eingezeichnet ist eine Eingangsumschaltung. Diese kann nach Bedarf mit einem hochwertigen Schalter (oder mit Relais) realisiert werden. Ebenfalls ist das Netzteil nicht eingezeichnet.
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Die Schaltung ist mit drei Doppeltrioden E88CC (bei veränderter Heizspannung, 7,6V statt 6,3V sind auch PCC88 möglich) aufgebaut. Dabei sind zwei Röhren kanalgetrennt eingesetzt und zwar als Vorstufe und untere Ausgangsstufe und die dritte Röhre bedient die oberen Ausgangsstufen beider Kanäle.

Die Vorstufe ist als normale Eintaktstufe gebaut, die laut Datenblatt bei einem Ruhestrom von 8mA und einer Anodenspannung von 140V bei Eingangsspannungen bis 3VSS keinen sichtbaren oder berechenbaren Klirr liefert.
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(blaue Arbeitsgerade)
Der Ausgang wird von einer SRPP-Stufe gebildet. Diese hat einmal den Vorteil, einen geringen Eigenklirr aufzuweisen, in Abhängigkeit der Last, und zweitens besitzt sie von Hause aus schon einen sehr geringen Innenwiderstand, welcher durch die Gegenkopplung noch weiter verringert wird. Damit können auch längere Leitungen angetrieben werden.

Etwas aussergewöhnlich ist in diesem Fall der Trimmregler, dessen Schleifer zum Gitter der oberen Röhre führt und die Unterteilung des oberen Katodenwiderstandes. Normalerweise wird das Ausgangssignal direkt an der oberen Katode abgenommen. Dies ist hier nicht der Fall, sondern es ist ein Spannungsteiler aus 100 Ohm und 330 Ohm verbaut. Mit dem Trimmer kann nun die Ansteuerung der oberen Röhre verändert werden, sodass ihre Wirkung regelbar wird. Der Trick an dieser SRPP-Schaltung ist ja, dass die obere Röhre den Arbeitswiderstand der unteren bildet, zusammen mit der Last. Und je nach Last kompensiert diese obere Röhre die Kennlinienkrümmug der unteren. Wenn ich die Last über den Teiler anschliesse und andererseits die Wirkung der oberen Röhre einstellbar mache, so kann ich den Klirr für praktisch jede Last auf ein Minimum abgleichen. Der hier angegebene Klirr dürfte bei Nicht-Abgleich so gross (oder besser klein) sein, bei optimalem Abgleich sollte er noch weit darunter liegen. Wer eine Klirrmessmöglichkeit besitzt, kann den Verstärker auf die angeschlossenen Endstufe optimal abgleichen.

Die Daten sind nur berechnet, nicht nachgemessen, dürften aber in der Praxis noch deutlich besser ausfallen.

richi44

Das Netzteil umfasst die Anodenversorgung, die Heizspannung der E88CC-2 und die Gleichspannungsheizung der beiden E88CC-1.
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Bei der Anodenversorgung ist eine Trafospannung von 285V vorgesehen, welche eine Gleichspannung von rund 400V ergibt. Bei einem Ladeelko von 470 Mikrofarad und dem Strom (inkl. Strom durch die beiden Widerstände zur Heizungs-Hochlegung) von 42mA ergibt sich eine Brummspannung von rund 0,9V.
Die Siebkette aus 1,5k und 220 Mikrofarad ergeben eine Brummspannung von ca. 4,3mV am 350V Anschluss.
In der Verstärkerschaltung wird diese Speisung erneut gesiebt, sodass die Vorröhre mit einer Brummspannung von ca. 26 Mikrovolt betrieben wird, die SRPP-Schaltung mit lediglich 17 Mikrovolt. Damit ist eine mehr als ausreichende Brummfreiheit garantiert.

Die Heizung der Röhren 1 ist mit Gleichspannung vorgesehen und erfolgt ab einer 15V Wicklung. Dies ergibt eine Gleichspannung von etwa 21V, welche mit einem Stabi LM317 auf 12,6V ( 2 E88CC in Serie) oder 15V (2 PCC88 in Serie) reduziert wird.

Die Heizung der Röhre 2 erfolgt mit symmetrischer Wechselspannung von 6,3V (E88CC) oder 7,5V (PCC88). Dazu sind vorteilhafterweise Micklungen mit je 2 mal 3,75V mit Anzapfungen bei 3,15V zu verwenden. Damit ist die alternatieve Bestückung möglich.

Durch die beiden Widerstände wird der Mittelpunkt der Trafowicklung auf eine feste Gleichspannung von 140V angehoben, sodass im Betrieb nur eine kleine, zulässige Spannungsdifferenz zwischen Heizung und Katode besteht.

Die zwei Widerstände sind jeweils mit 5W belastbar.
Die Elkos 470 Mikrofarad und 220 Mikrofarad der Anodenversorgung sind mit 450V vorzusehen, die 47 Mikrofarad der Heizungshochlegung mit 200V.
Die 6800 Mikrofarad und die 10 Mikrofarad an der Heizung 1 sind mit 25V vorzusehen.
Der Stabi LM317 ist auf einem Kühlkörper zu montieren.